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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ihre Hände mit festem Griff.
    Whitney wandte sich Clayton zu, um ihm Nicki vorzustellen, doch offensichtlich kannten sie einander bereits. »Claymore, nicht wahr?« kam Nicki ihrer Vorstellung zuvor und beäugte Clayton ausgesprochen kritisch.
    Claytons Reaktion bestand in einem kühlen Kopfnicken, gefolgt von einem spöttischen Lächeln, das eindeutig darauf abzielte, Nicki entweder wütend zu machen oder einzuschüchtern.
    »Tanzen Sie mit mir«, sagte Nicki und setzte sich kurzerhand über die Etikette hinweg, die es erfordert hätte, Clayton um seine Erlaubnis zu fragen.
    Da Nicki sie bereits Richtung Parkett zog, blieb Whitney, nichts anderes übrig, als ein hilfloser Blick über die Schulter hinweg auf Clayton. »Würden Sie uns bitte entschuldigen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte er knapp.
    Sobald er sie in die Arme nahm, verzog sich Nickis Gesicht mißbilligend. »Was haben Sie mit Claymore zu schaffen?« fragte er, und bevor sie antworten konnte, setzte er hinzu. »Cherie, dieser Mann ist ein . . . ein . . .«
    »Wollen Sie mir sagen, er sei ein unverbesserlicher Verführer?« erkundigte sich Whitney und mußte mit einer unerklärlichen Heiterkeit kämpfen.
    Nicki nickte kurz, und Whitney fuhr neckend fort: »Und er ist auch wirklich reichlich arrogant, nicht wahr? Aber auch sehr gutaussehend und charmant?«
    Nickis Augen wurden ganz schmal, und Whitneys Schultern zuckten vor unterdrücktem Lachen. »O Nicki, er ist Ihnen so ungeheuer ähnlich!«
    »Mit einem entscheidenden Unterschied«, konterte Nicki. »Ich werde Sie heiraten!«
    Whitney hätte ihm am liebsten die Hand auf den Mund gelegt. »Sagen Sie so etwas nicht zu mir, Nicki. Nicht hier und nicht jetzt. Sie würden das Durcheinander nicht glauben, in dem ich mich bereits befinde.«
    »Das ist nicht zum Lachen!« wies Nicki sie scharf zurecht.
    Whitney unterdrückte ein Kichern. »Niemand weiß das besser als ich.«
    Nicki betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. »Ich werde in London bleiben«, kündigte er an. »Einige meiner Geschäfte kann ich auch von hier aus erledigen, und ich habe Freunde, die ich besuchen kann. In Ihrem Brief sprachen Sie von dringenden gesellschaftlichen Verpflichtungen, die Sie zwei Wochen lang in Anspruch nehmen. Danach werden wir über das Thema Heirat sprechen - wenn Sie aufnahmefähiger sind.«
    Zwischen Entsetzen und Erheiterung hin und her gerissen, erhob Whitney keine Einwände und gestattete ihm, sie zu Clayton zurückzubegleiten, wo sie ein weiteres Glas Champagner trank und höchst ausgelassen über ihre Situation nachdachte, die von Sekunde zu Sekunde komplizierter und gefährlicher wurde.
    Clayton bat darum, seine Kutsche Vorfahren zu lassen, dann nahm er sie für einen letzten Tanz in die Arme. »Was erheitert Sie denn so, Kleine?« erkundigte er sich und zog sie eine Spur enger an sich, als es schicklich war.
    »Oh, einfach alles!« Whitney lachte. »So war ich als Kind felsenfest davon überzeugt, daß niemand mich heiraten würde. Und nun will mich Paul heiraten, aber Nicki gleichfalls -und dann natürlich auch Sie.« Nach kurzem Überlegen fügte sie fröhlich hinzu: »Ich wünschte, ich könnte Sie alle drei heiraten, denn Sie sind alle sehr nett.« Sie blinzelte ihn unter ihren langen Wimpern hervor an und erkundigte sich hoffnungsvoll: »Sie sind nicht zufällig ein klein bißchen eifersüchtig?«
    Clayton sah sie intensiv an. »Sollte ich das denn?«
    »Eigentlich schon«, meinte Whitney übermütig, »allein schon um meiner Eitelkeit zu schmeicheln, denn ich war sehr eifersüchtig, als Sie mit Miss Standfield tanzten.« Sie senkte ihre Stimme zu einem vertraulichen Flüstern. »Als Mädchen hatte ich Sommersprossen . . .«
    »Das will ich doch nicht hoffen!« entfuhr es Clayton gespielt schockiert.
    »O doch. Tausende. Genau hier. . .« Sie fuhr mit einem sehr unsicheren Finger in die ungefähre Richtung ihrer Nase und hätte sich fast ein Auge ausgestochen.
    Leise auflachend griff Clayton schnell nach ihrer Hand, um sie davor zu bewahren, auch noch das andere Auge zu gefährden.
    Eine halbe Stunde später schmiegte sich Whitney zufrieden aufseufzend noch tiefer in die weinroten Polster von Claytons Kutsche und lauschte dem beständigen Klappern der Pferdehufe. Sie schloß versuchsweise die Augen, riß sie aber blitzschnell wieder auf, als sich urplötzlich die ganze Welt um sie zu drehen begann. »Champagner schmeckt sehr gut«, murmelte sie versonnen.
    »Morgen werden Sie anders darüber

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