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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Cottage zu, saß ab und schob die Tür auf. Im Kamin hatte Paul ein kleines Feuer entzündet, doch das konnte die fröstelige Kühle des Raumes nicht vertreiben. Eine Bewegung hinter ihr ließ sie herumfahren. »Paul!«
    »Ich glaube, du erwartest mich«, scherzte er. Er drückte sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte, und breitete die Arme aus. »Komm her«, sagte er.
    Whitney trat auf ihn zu und hob ihr Gesicht ganz automatisch seinem Kuß entgegen, während sie angestrengt überlegte, wie sie beginnen sollte.
    »Ich habe dich vermißt, mein Mädchen«, flüsterte er in ihr Haar. »Habe auch ich dir gefehlt?«
    »Ja«, erwiderte sie abwesend und entzog sich seiner Umarmung. Sie mußte ganz behutsam beginnen, durfte ihm nicht den ganzen Wirrwarr ihrer Probleme auf einmal aufdrängen. Sie trat in die Mitte des Raumes und drehte sich zu ihm um. »Paul, ich habe dir einige Dinge zu erzählen, die du vielleicht . . . überraschend finden wirst.«
    »Nur zu«, lächelte Paul. »Ich liebe Überraschungen.«
    »Nun, diese werden dir nicht gefallen«, sprudelte sie hilflos heraus. »Kennst du Mister Westland?«
    Paul nickte.
    »Und du erinnerst dich auch an die Geburtstagsfeier meines Vaters, auf der jedermann Vermutungen über den Herzog von Claymore anstellte? Über Clayton Westmoreland?«
    Wieder nickte Paul.
    »Nun, Mister Westland ist in Wirklichkeit Clayton Westmoreland.«
    »Der verschwundene Herzog?« Pauls Gesicht zeigte eine Mischung aus Erheiterung, Neugier und Ungläubigkeit. »Der Herzog, der fünfzig Güter besitzt, vierhundert der besten Pferde in Europa und - wenn mich meine Erinnerung an den Klatsch auf eurer Gesellschaft nicht täuscht - kurz davor steht, nicht weniger als fünfzig hinreißend schönen Frauen einen Antrag zu machen? Dieser Herzog?«
    Vorübergehend auf Abwege gelockt, sagte Whitney: »In Wahrheit besitzt er nur sieben Güter. Ob er vierhundert Pferde sein eigen nennt, weiß ich nicht. Aber ich weiß, daß er lediglich davor steht, eine einzige Frau heiraten zu wollen. Und, Paul«, fuhr sie so ruhig wie möglich fort, während ihr Herz sich förmlich überschlug, »ich weiß, daß du es ebenso unerfreulich finden wirst wie ich zunächst - aber ich bin die Frau, die er heiraten will.«
    Pauls Lippen zuckten vor Lachen, als er auf sie zukam, um sie in die Arme zu ziehen. »Wenn er weiterhin darauf beharrt«, scherzte er und fuhr ihr mit dem Daumen zärtlich über das Kinn, »dann erzähle ich ihm, was ich gerade entdeckt habe - daß du dich heimlich am Kochwein vergreifst.«
    »Willst du damit andeuten, daß du mich für berauscht hältst?« Whitney funkelte ihn fassungslos an.
    »Betrunken wie eine Radehake«, witzelte er, wurde dann aber unversehens ernst. »Hör auf, mich eifersüchtig machen zu wollen. Falls du zornig bist, daß ich nicht früher zurückgekommen bin, dann solltest du das auch sagen.«
    In grenzenloser Empörung stampfte Whitney mit dem Fuß auf. »Ich will dich durchaus nicht eifersüchtig machen! Ich versuche dir lediglich klarzumachen, daß ich seit Juni mit Clayton Westmoreland verlobt bin!« Jetzt war es heraus.
    »Wie bitte?« Paul starrte sie an.
    »Nein, ich glaube seit Juli«, fuhr Whitney nicht sehr verständlich fort. »Hältst du es für wichtig?«
    Erstmals nahm Paul sie ernst. »Hast du Westlands Antrag angenommen?«
    »Nicht Westland - Westmoreland«, korrigierte Whitney. »Und ich habe ihn nicht angenommen, aber mein Vater.«
    »Dann soll dein Vater ihn heiraten«, erklärte Paul spitz. »Du liebst mich, so einfach ist das.« Seine blauen Augen wurden ganz schmal vor Verärgerung. »Du spielst Spielchen mit mir, und das gefällt mir nicht. Nichts von dem, was du sagst, ergibt einen Sinn.«
    »Das kann ich nicht ändern«, wehrte sich Whitney verletzt. »Es ist die Wahrheit.«
    »Würdest du mir dann bitte erklären, wie du seit Juli mit einem Mann verlobt bist, den du erst im September kennengelernt hast?«
    Er war jetzt todernst, und Whitney wünschte sich fast, er wäre es nicht. Sie holte tief Luft und sagte: »Er wurde mir in Frankreich vorgestellt, aber ich achtete weder auf seinen Namen noch erinnerte ich mich an sein Gesicht. Das nächste Mal traf ich ihn ebenso flüchtig auf einem Maskenball im Mai. Irgendwann beschloß er, mich heiraten zu wollen. Aber da er wußte, daß mein Onkel alle Verehrer abwies - weil ich nach Hause kommen und dich heiraten wollte -, ging er zu meinem Vater und zahlte ihm einhunderttausend Pfund für mich. Dann zog

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