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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Elizabeth auszusuchen.
    Da Miss Stone bald nach Frankreich fahre, hatte der Goldschmied lachend bemerkt, müsse Paul doch in Feierstimmung sein. Und da das durchaus so war, hatte er aus dem Impuls heraus den Goldschmied gebeten, etwas Passendes für eine Fünfzehnjährige einzupacken. Bis zu dem Moment, in dem Whitney die kleine Schachtel öffnete, hatte er keine Ahnung gehabt, was sich darin befand. Aber weshalb sollte er Whitney das erzählen? Mit etwas Glück würde es ihrem Onkel und ihrer Tante gelingen, irgendeinen ahnungslosen Franzosen aufzutreiben, der sie heiraten würde. Spontan wollte er die Arme ausstrecken, um sie an sich zu ziehen und ihr dringend zu raten, aus ihren Chancen in Frankreich das Beste zu machen. Doch er besann sich rechtzeitig. »Ich habe es selbst ausgesucht«, meinte er. »Als Geschenk unter Freunden«, betonte er unmißverständlich.
    »Aber ich will nicht nur deine Freundin sein«, entfuhr es Whitney, doch dann riß sie sich zusammen. »Deine Freundin zu sein, genügt mir - für den Moment«, seufzte sie auf.
    »Wenn das so ist«, meinte er und begann zu schmunzeln, »ist wohl nichts dagegen einzuwenden, wenn sich zwei Freunde mit einem Kuß voneinander verabschieden.«
    Fast schwindlig vor Glück kniff Whitney die Augen zu und spitzte die Lippen, aber sein Mund streifte nur kurz ihre Wange. Und als sie die Lider wieder aufschlug, war er bereits mehrere Schritte entfernt und verließ schnell den Garten.
    »Paul Sevarin«, murmelte sie zutiefst entschlossen. »In Frankreich werde ich mich total verändern. Und wenn ich zurückkomme, wirst du mich heiraten.«

Kapitel zwei
    Lord und Lady Gilberts Haus hinter den schmiedeeisernen Toren war beeindruckend ohne abweisend zu wirken. Hohe Bogenfenster machten die geräumigen Zimmer licht, und zarte Pastelltöne verliehen allen Räumen vom Salon bis zu den Schlafgemächern im oberen Geschoß eine heitere Eleganz. »Und das sind deine Räume, Liebes«, sagte Anne und öffnete die Tür zu einer in hellblauen Tönen gehaltenen Suite.
    Wie gebannt blieb Whitney an der Schwelle stehen und ließ den Blick über die weiße mit cerise-, rosafarbenen und blauen Blüten bedruckten Satindecke auf dem Bett schweifen, über das Sofa, das in den gleichen Farben gehalten war. Kostbare Porzellanvasen waren mit Blumen in rosa Tönen gefüllt. Fast wehmütig wandte sie sich dann an ihre Tante. »Es wäre mir sehr viel angenehmer, Tante Anne, wenn Sie mir ein anderes Zimmer geben könnten, etwas nicht ganz so, nun ja, zerbrechliches. Zu Hause könnte Ihnen jedermann erzählen«, erläuterte sie auf den überraschten Blick von Lady Anne hin, »daß ich an etwas Fragilem nur vorbeizugehen brauche, und schon kracht es zu Boden.«
    Anne drehte sich zu dem Diener um, der gerade mit Whitneys schwerer Truhe auf der Schulter im Korridor erschien. »Hier herein«, sagte sie und nickte bekräftigend.
    »Sagen Sie dann aber nicht, Sie wären nicht gewarnt worden«, seufzte Whitney, setzte ihre Kopfbedeckung ab und sank begeistert auf das Sofa. In Paris, beschloß sie, werde ich eine himmlische Zeit verbringen.
    Drei Tage später setzte pünktlich um halb zwölf am Vormittag die Parade der Besucher mit der Ankunft von Annes Schneiderin ein, die von drei Näherinnen begleitet wurde, die endlos über Schnitte und Stoffe diskutierten und Whitney von Kopf bis Fuß maßnahmen.
    Eine halbe Stunde später marschierte Whitney mit einem Buch auf dem Kopf vor den kritischen Augen einer molligen Dame auf und ab, der Tante Anne die beachtliche Aufgabe übertragen hatte, Whitney das zu lehren, was man »feine Lebensart« nannte.
    »Ich bin eben gräßlich ungeschickt, Madame Froussard«, gestand Whitney errötend ein, als das Buch zum dritten Mal zu Boden polterte.
    »Aber nein!« widersprach Madame Froussard und schüttelte vehement die sorgsam frisierten Silberlöckchen. »Mademoiselle Stone verfügt über natürliche Grazie und eine ausgezeichnete Haltung. Aber Mademoiselle sollte lernen, nicht loszustürmen, als nähme sie an einem Wettlauf teil.«
    Von dem Tanzlehrer, der gleich nach Madame Froussards Abgang eintraf, wurde Whitney zu den eingebildeten Klängen eines Walzers über das Parkett gewirbelt. »Nicht ganz aussichtslos«, urteilte er. »Mit ein wenig Übung .. .«
    Und die Französisch-Lehrerin, die ihren Auftritt zur Teestunde hatte, bemerkte beim Abschied: »Von dieser jungen Dame könnte sogar ich noch etwas lernen, Lady Gilbert.«
    Einen Monat vor Whitneys offiziellem

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