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Sturm der Seelen: Roman

Sturm der Seelen: Roman

Titel: Sturm der Seelen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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auf den Steinboden. Adam spürte nur zu deutlich, dass er es dem Sanitäter gleichtun sollte – Gott allein wusste, wann er seinem Körper zum letzten Mal eine Ruhepause gegönnt hatte -, aber er hatte das Gefühl, dass es etwas gab, das er davor noch erledigen sollte. Es war wie ein unwiderstehlicher Drang, ein eigenartiges Flattern in seinem Magen, aber er hatte nicht die geringste Ahnung, was er tun sollte, wo er überhaupt anfangen sollte.
    Sie saßen jetzt in etwa zu zehnt am Eingang der Höhle. Keiner von ihnen hatte sich weg vom Feuer, tiefer in die Dunkelheit des hinteren Bereichs der steinernen Einbuchtung gewagt, die, nach den Geräuschen des tropfenden Wassers zu urteilen, mindestens noch dreißig Meter weiter ins Innere des Berges führte. Nach den Ereignissen im Iran war das Letzte, was Adam wollte, sich ins Innere eines Gebirges zu begeben. Er befürchtete zwar, dass er letztendlich nicht darum herumkommen würde, aber je später es dazu kam, desto besser.
    Er wollte sich gerade wieder hinsetzen, das Kinn auf die Brust sinken lassen und seine Augen schließen, als Phoenix zwischen den Rauchschwaden des Feuers und dem grauen Nachthimmel draußen auftauchte.
    Jemand hustete, ein trockenes Bellen, das sich fast nach Krupp anhörte. Bisher war Adam die beängstigende Aussicht, dass er all diese Leute medizinisch würde versorgen müssen, noch gar nicht in den Sinn gekommen. Sie hatten keinerlei Medikamente dabei, und der nächste Ort, an dem es so etwas wie Antibiotika gab, war die Apotheke fünfzig Meilen entfernt auf der anderen Seite des Sees, in der sie sich höchstwahrscheinlich sorgsam hinter Schloss und Riegel aufbewahrt befanden. Er fühlte sich, als hätte er über Nacht eine Zeitreise um hundert Jahre zurück gemacht.
    »Du solltest dir das da draußen mal ansehen, Adam«, sagte Phoenix. »Den See. Den Strand. Alles. Es ist das Schönste, was ich jemals gesehen habe.«
    Adam musste lächeln über das kindliche Erstaunen dieses Jungen. Phoenix hatte ihm zwar erzählt, er wäre achtzehn Jahre alt, aber er sah die Welt immer noch mit den großen Augen eines Kindes.
    »Bist du bereit für einen kleinen Spaziergang mit mir?«, fragte Adam.
    Phoenix drehte sich um und sah Missy an.
    »Ich werde dir einen Teller rausbringen«, sagte sie und musste ein Kichern unterdrücken.
    »Dann also los«, erwiderte er und ging durch den Rauch wieder nach draußen.
    Draußen auf dem weichen Sand des Strandes legte Adam Phoenix einen Arm um die Schulter – er wollte ihn ein Stück weg von den anderen dirigieren, damit sie ungestört reden konnten.
    »Ich schätze, ich bin dir was schuldig, Phoenix.«
    »Wofür?« Phoenix beobachtete, wie der nasse Sand zwischen seinen Zehen hindurchquoll. Sie waren krebsrot von der Kälte, aber um nichts in der Welt hätte Phoenix dieses Gefühl auf seiner nackten Haut missen wollen.
    »Dafür, dass du uns gerettet hast.«
    » Ihr habt mich gerettet. Erinnerst du dich?«
    »Wir haben dich aus einem Haus befreit. Du hast uns tausende von Meilen weit in Sicherheit gebracht.«
    »Dann sind wir wohl quitt«, meinte Phoenix mit einem Achselzucken.
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Adam und klopfte ihm auf die Schulter, dann vergrub er die Hände tief in den Taschen seiner abgewetzten Tarnhose und sah Phoenix an. Seine Haut war weiß wie Kreide, sein langes blondes Haar so hell, dass es beinahe aussah wie Elfenbein. Wegen der rosafarbenen Sprenkel in seinen Augen hätte man ihn fast für einen Albino halten können, aber da war noch etwas anderes in diesen großen Augen: ein Licht, nicht nur ein Funke, sondern ein heller, kräftiger Schein, der Adam magisch anzog. Er kannte diesen Jungen kaum länger als einen Tag, und dennoch wusste er bereits, dass er ohne zu zögern sein Leben für diesen Burschen geben würde.
    Der Gedanke erschreckte ihn zutiefst.
    »Woher wusstest du, dass du uns hierherbringen musst?«, fragte Adam und verscheuchte seine irrationalen Gedanken.
    »Weil das hier Mormon Tears ist«, antwortete Phoenix und sah Adam seltsam erstaunt an, als wäre die Antwort so offensichtlich wie nur irgendwas.
    Adam lachte. »Ich schätze, so wird es wohl sein, aber was ich meinte, war, woher wusstest du, wo dieser Ort liegt? Wie hast du ihn gefunden?«
    »Ach so«, sagte Phoenix errötend. »Ich habe ihn in meinen Träumen gesehen. Nun, vielleicht nicht wahrhaftig gesehen, aber ich wusste, dass es hier ist. Es war eher ein Gefühl, so wie man im Dunklen spürt, dass noch jemand da

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