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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Schreitenden wird Euch nicht vor dem Zorn des Koloss bewahren«, zischte sie nach einer Weile.
    »Glaubst du wirklich, wir wären gegen Korunn gezogen, wenn dieses Werk des Skulptors eine Gefahr für uns darstellte?«, fragte Blatter unter schallendem Gelächter. »Ley weiß genau, wie er den Koloss überwindet.«
    Sollte das wahr sein?, fragte sich Algha entsetzt. Konnten die Verdammten diesen Verteidiger der Hauptstadt wirklich bezwingen …? Nein, vermutlich nicht. Denn in dem Fall wäre von Korunn inzwischen wohl kaum noch etwas übrig.
    »Ihr werdet den Koloss nie überwinden! Er gehorcht nur dem wahren Blut!«
    Algha starrte Mitha entgeistert an.
    »Hat man Töne«, bemerkte Blatter kichernd. In ihrem Blick flackerte allerdings Interesse an Mitha auf. »Das Mädchen kann sprechen. Man könnte fast glauben, in ihr stecke doch etwas von einem Falken.«
    Daraufhin ließ Mitha den Kopf wieder hängen.
    »Niemand kann über den Koloss gebieten, es sei denn, er oder sie besitzt das wahre Blut«, nuschelte sie. »Nur der Imperator und fünf seiner engsten Angehörigen können sicher sein …«
    »… dass der Koloss ihre Befehle ausführt und die Feinde des Landes vernichtet«, brachte Blatter die alte Formel zum Ende. »Ja, ja, ich weiß … Aber das sind Märchen, für die es keinen Beweis gibt, einzig ersonnen, damit sich ferne Verwandte aus dem Zweig der Falken dieses Werks Cavalars nicht bedienen – und plötzlich auf dem Thron landen. Das Blut des Falken ist jedoch einmalig. Deshalb spielt es keine Rolle, wie viel davon in unseren Adern fließt, ob es nur ein Tropfen ist oder ein ganzes Meer. Der Koloss erkennt es in jedem Fall. Und dann unterwirft er sich dem Befehl. Also schlag dir diesen Unsinn aus dem Kopf, Mädchen, auch wenn er dir vor langer Zeit eingebläut wurde.«
    Mitha setzte schon zum Widerspruch an, aber da trat Kadir auf sie zu – und sie brachte keinen Ton mehr heraus.
    Nun trafen mehrere Nabatorer Offiziere ein. Blatter hörte sich ihre Berichte an. Algha starrte in den Regen, der nicht enden wollte, auf den Rauch, der über den grünen Feldern aufstieg, auf die umliegenden Hügel, die wie die Rücken riesiger Elefanten wirkten, und auf die endlose, schier unermessliche Armee, die sich bedingungslos dem Willen der Verdammten unterwarf.
    Die Minuten verstrichen. Irgendwann zogen sich die Offiziere zurück, blieben aber unter der Kuppel. Inzwischen schien Blatter ihr Interesse an den beiden Schreitenden verloren zu haben und stützte sich gelangweilt auf die Armlehnen ihres Throns. Offenbar wartete sie auf etwas.
    »Weshalb sind wir hier?«, fragte Algha schließlich, als sie die Anspannung nicht mehr ertrug. »Warum? Wann bringt Ihr uns um?«
    »Ich habe Ley versprochen, dich am Leben zu lassen«, antwortete Blatter, ohne Algha auch nur anzusehen. »Das ist eine kleine Grille von ihm, auf die einzugehen mir nicht schwerfiel. Deine Stunde hat also noch nicht geschlagen, junge Schreitende.«
    Ein weiterer durchnässter Bote preschte auf einem erschöpften Pferd heran, um Blatter ein Schreiben zu überbringen. Diese überflog es und befahl den Offizieren: »Marschiert los!«
    Voller Begeisterung, dass das Warten endlich ein Ende hatte, verneigten sich die Offiziere und eilten aus dem Schutz der Kuppel in den strömenden Regen hinaus. Kurz darauf erklangen die Hörner, wurden die Trommeln geschlagen: Die riesige Armee marschierte los.
    »Dies nun ist das Ende der Geschichte, junge Schreitende«, sagte Blatter, und in ihrer Stimme schwang eine merkwürdige Traurigkeit mit. »Heute Abend beginnt eine neue. Ohne den alten Turm und ohne diejenigen, die die Gabe in Teile zerrissen haben.«
    In Alghas Brust zog sich eine unerklärliche Kälte zusammen. Sie ballte die Hände zu Fäusten und beobachtete, wie Tausende von Soldaten gen Korunn vorrückten. Einheit um Einheit verschwand im Rauch. Sie begehrte inbrünstig, auf den Köpfen dieser Soldaten Blitz, Donner und die Flammen niedergehen zu lassen – doch sie konnte nichts tun. Der verhasste Armreif hatte ihr die Möglichkeit genommen, diesen Kampf mithilfe ihres Funkens auszutragen.
    Mit einer jähen Bewegung wandte sie sich von dem Anblick der vorrückenden Armee ab, während Blatter die Truppen mit ausdrucksloser Miene weiterverfolgte. Die Verdammte sollte ihre, Alghas, Tränen nicht sehen. Auf gar keinen Fall!
    »Sei stark«, hauchte Algha. »Steck jetzt bloß nicht den Kopf in den Sand!«
    Über den Hang, den die Hufe der Pferde bereits in

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