Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
Vom Netzwerk:
Lahen und ich erörterten hitzig, ob Luk nun schummelte oder tatsächlich so viel Glück hatte.
    »Aus, du Hund!«, tschilpte Yumi, der von Luks Eifer angesteckt worden war, über den Tisch lief und mit seinem Schwanz aufgeregt auf die Platte schlug.
    »Da platzt doch die Kröte!«, empörte sich Luk. »Was wirbelst du hier so rum? Kannst du nicht mal eine Minute still sitzen?!«
    »Aus, du Hund!«, brachte er in entschiedenem Ton heraus und verharrte reglos auf der Tischplatte.
    Daraufhin drückte Luk dem Waiya ein Stück Brot in die Hand, das ihr Abkommen besiegelte, und schüttelte den Becher mit den Würfeln.
    »
Jetzt verliert er«,
erklärte Lahen überzeugt.
    Die Würfel rollten über den Tisch. Einer von ihnen schlug gegen einen Trinkbecher, drehte sich mehrmals um die eigene Achse, kam dann zur Ruhe und zeigte eine Zwei. Der andere eine Drei.
    »Pech gehabt«, bemerkte Rando.
    »Da platzt doch die Kröte!«, rief Luk und drehte sich Yumi zu. »Das ist alles deine Schuld!«
    »Auf, du Fund!«, brachte dieser kauend hervor und ließ die Ohren hängen, um allen zu verstehen zu geben, dass ihn bestimmt keine Schuld träfe.
    Rando hatte zwei Dreien. Der Soren und alle verlorenen Sol kehrten damit zu ihrem bisherigen Besitzer zurück.
    »Ich vertret mir mal die Beine«, knurrte Luk und stapfte hinaus.
    Yumi beschnupperte die Würfel, nieste und bedachte Mylord Rando mit einem vorwurfsvollen Blick. In diesem Augenblick erklang am Tor ein Horn.
    Sofort waren wir alle auf den Beinen. Rando griff nach seinem Schwert, ich stürzte zum Fenster und schnappte mir Bogen und Köcher.
    »Yumi!«, rief ich. »Hol Luk zurück!«
    »Aus, du Hund!«
    Ga-nor kam bereits mit blankgezogenem Schwert die Treppe heruntergerannt, Rona und Shen folgten ihm auf dem Fuße.
    »Was ist los?!«
    »Das wissen wir selbst nicht!«
    In den wütenden Klang der Hörner mischten sich nun auch Glockengeläut und Geschrei.
    »Ob sich die Nabatorer hier doch mal umsehen wollen?!«
    »In den Keller! In den Keller!«, keifte der aufgelöste Wirt, der bereits seine panisch wimmernde, mit etlichen Bündeln bepackte Frau zur Luke im Boden stieß.
    Vorm Fenster lief jemand mit einem Beil vorbei, aber ich konnte nicht erkennen, wer.
    »Wir müssen zum Tor!«, entschied Mylord Rando. »Stellen wir uns ihnen entgegen! Herrin Rona, Shen! Eure Hilfe wäre höchst willkommen.«
    »Aus, du Hund!«, kam Yumi wieder hereingeflogen. »Aus, du Hund!!!«
    Eine Sekunde später folgte ihm Luk. Das Glück blitzte ihm nur so aus den Augen. »Die Verdammten sind geschlagen!«, rief er triumphierend aus. »Korunn steht!«
    Up! Up! Up!
    Ein kleiner bunter Wiedehopf sang irgendwo hinter dem Feld. Seine Stimme schwang sich über die Straße und fiel in das Lied großer grüner Heuschrecken ein. Nur ein fernes »Aus, du Hund!« übertönte dieses Konzert zuweilen. Yumi trieb sich in der Gegend herum, verschwand immer wieder im hohen Gras und scheuchte Insekten auf.
    Um die Mittagshitze abzuwarten, hatten wir in einem Birkenwald Rast gemacht. Luk fragte mich mit vier Flaschen unterm Arm, ob ich nicht mit ihm zum Fluss runtergehen wolle. Da ich sonst nichts zu tun hatte und es bis zum Wasser nur ein Katzensprung war, willigte ich ein.
    »Du darfst das Shen und Rona nicht verraten«, bat Luk, als wir sicheren Abstand zwischen uns und die anderen gebracht hatten, »aber meiner Meinung nach war dieser Skulptor ein echter Schwachkopf!«
    »Dafür bist du ein ganz helles Licht«, erwiderte ich lachend. »Halte deine Zunge besser im Zaum, mein Freund. Dem Turm würden diese Worte sicher nicht gefallen. Was hast du denn an Cavalar auszusetzen?«
    »An wem?«
    »Am Skulptor.«
    »Ach so. An dem habe ich eben auszusetzen, dass er strohdumm ist. Reicht das?«
    »Aus, du Hund!«, bestätigte Yumi, der seine pollenbestäubte Nase aus dem Gras streckte.
    »Denk doch nur mal an Korunn«, polterte Luk weiter. »Der Koloss hat verhindert, dass die Verdammten die Stadt einnehmen! In weniger als zehn Minuten hat er eine ganze Armee verbrannt! Also, wenn du mich fragst, waren die Nabatorer echt nicht zu beneiden!«
    »Meinst du nicht, du solltest dem Skulptor in dem Fall eher danken?«, fragte ich. »Ohne den Koloss wäre das Ganze vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen.«
    »Ness! Überleg doch mal!«, verlangte Luk. »Hätte er nicht ein paar mehr von diesen Dingern schaffen können?! Einen Koloss für die Treppe des Gehenkten, einen für Burg Donnerhauer und vor allem einen für die Burg der

Weitere Kostenlose Bücher