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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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einem netten kleinen Zauber bedacht. Beim Reich der Tiefe! Ich sehe noch immer alles doppelt!«
    »Sag ihm, dass er Glück gehabt hat«,
meldete sich Lahen zu Wort.
»Algha hätte ihn auch töten können. Shen vergisst, dass er jetzt auch einen dunklen Funken in sich trägt. Für jede Schreitende ist das schlimmer als ein rotes Tuch für einen Stier.«
    »Ich hätte ihr dieses Artefakt nicht abnehmen sollen, solange wir nicht in aller Ruhe mit ihr gesprochen hatten«, murmelte Shen.
    Mylord Rando schilderte uns nun in knappen Worten, was geschehen war.
    »Ich suche sie jetzt und erkläre ihr alles«, brachte Rona in einem Ton hervor, der keinen Widerspruch duldete. »Mich wird sie schon nicht gleich mit einem Zauber angreifen.«
    Ich wollte sie noch fragen, wo Ga-nor und Luk waren, doch Rona stürzte bereits davon. Also musste ich ihr nachsetzen.
    Yumi führte uns, die Nase im Moos vergraben. Wie eine Herde ungeschickter Elche kämpften wir uns durch das Unterholz. Danach durchstreiften wir einen Tannenwald und stießen sechs Minuten später auf eine Spur – die sich teilte.
    Ich ging in die Hocke und untersuchte die Abdrücke der Schuhe und Stiefel. Erstere stammten ohne Frage von Algha. Letztere konnten nur von einer der beiden Verdammten herrühren. Das sagte ich Rona denn auch.
    »Ob sie Algha verfolgt?«, fragte diese erstaunlich gelassen. Ihr Gesicht war jedoch kreidebleich geworden.
    »Nein«, antwortete ich. »Die Verdammte ist zuerst hier langgekommen. Siehst du das hier? Da ist deine Schwester auf ihre Spuren getreten. Danach hat sich ihr Weg getrennt. Die Verdammte ist nach links gezogen, Algha nach rechts, hin zu diesen Tannen dort.«
    »Dann sollten wir uns wohl ebenfalls trennen«, schlug Rona vor. »Mit Yumis Hilfe finde ich Algha schon.«
    »Aus, du Hund«, bestätigte der Waiya.
    »Hältst du das wirklich für einen guten Vorschlag?«, fragte ich, denn ich wollte sie ungern allein lassen.
    »Ja«, antwortete Rona entschlossen. »Wenn es nur die geringste Hoffnung gibt, eine der beiden Verdammten zu töten, dann solltest du ihr nach.«
    Algha war zutiefst verwirrt. Sie bedauerte, die beiden Männer angegriffen zu haben, tröstete sich jedoch damit, dass sie die zwei ja nur betäubt hatte. Nie hätte sie jemanden getötet, der ihr das Leben gerettet hatte – auch wenn die zwei ihr diese Lüge mit Rona aufgetischt hatten. Glaubten sie tatsächlich, sie würde auf dieses Märchen hereinfallen – und ihnen dann blind vertrauen?!
    Sie streifte durch dichten Tannenwald und musste immer wieder schweren Zweigen ausweichen, die sie mit ihren dunkelgrünen Nadeln pikten.
    Irgendwann meinte sie, jemand folge ihr. Sie huschte hinter einige tiefe Zweige. Kurz darauf stapfte ein Mann an ihr vorbei. Ka! Zum Glück bemerkte er sie nicht. Nach ein paar Minuten wagte sie sich aus ihrem Versteck heraus und lief in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Dabei stolperte sie jedoch und landete mitten in purpurroten Erdbeeren. Als sie wieder aufsprang, hörte sie einen Schrei: »Algha! Bleib stehen! Algha!«
    Erschaudernd blickte sie auf die Frau, die auf sie zugeeilt kam. Die Hände vor den Mund gepresst, wich Algha zurück.
    Das war ihre Schwester. Auch wenn ihr Haar kürzer war als Ronas und sie Männerkleidung trug.
    Jetzt habe auch ich den Verstand verloren!, dachte sie entsetzt. Die Toten können sich nicht aus ihren Gräbern erheben. Zumindest nicht ohne einen Nekromanten in der Nähe.
    Noch einmal musterte sie die Frau: Sie verfügte über den dunklen Funken! Damit war die Sache entschieden! Wer auch immer diese Unbekannte war, sie hätte es besser nicht gewagt, in Ronas Haut zu schlüpfen!
    Umgehend wirkte Algha eine große, tief summende Kugel, die fast an ein menschliches Auge erinnerte.
    »Komm ja nicht näher!«, schrie Algha, da sie sich nicht traute, die Unbekannte mit dem Zauber anzugreifen. Das ging einfach nicht bei einer Frau, die ihrer Schwester so ähnelte. »Wag es ja nicht, noch einen Schritt zu machen!«
    Die falsche Rona blieb tatsächlich stehen, starrte sie aber verständnislos an.
    »Algha!«, sagte sie dann. »Ich bin’s, Rona. Was hast du denn?!«
    »Wag es ja nicht, den Namen meiner Schwester auszusprechen, du Nekromantin!«
    Daraufhin schüttelte die Frau verzweifelt den Kopf und machte einen vorsichtigen Schritt auf Algha zu.
    »Ich bin es wirklich«, versicherte sie. »Lass mich dir das erklären!«
    »Nein! Ich will kein Wort hören! Halt den Mund! Du bist … ein

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