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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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aus wie bei Mitha und Blatter.
    »Bleib hinter mir!«, schrie er ihr zu und riss das Schwert hoch.
    Der Uyg knurrte jetzt lauter und begann, sich zu verändern. Er loderte auf wie ein Stern, wuchs auf seine doppelte Größe an und verwandelte sich in ein blaues Flammenknäuel, in dem sich jedoch mit einiger Mühe noch das schreckliche Maul erkennen ließ, der lange Rattenschwanz, die hervortretenden fahlen Augen und die kräftigen Krallen.
    Algha schrie auf. Der Mann fluchte, wich aber nicht zurück.
    »Was auch immer geschieht, bleib hinter mir!«, schrie er ihr zu.
    Wie ein blauer Komet, der ein tödlich blasses Licht verströmte, flog der Uyg auf den Mann zu, sprang jedoch brüllend zur Seite, als dieser mit dem Schwert nach ihm schlug. Der Unbekannte ließ die Klinge ums Handgelenk kreisen, bis er dann reglos verharrte und seinen Gegner aufmerksam beobachtete.
    Der Uyg griff ein zweites Mal an. Als sein Fleisch auf das Schwert traf, ließ eine grelle Lichtexplosion Algha blinzeln. Abermals vermochte der Mann das Tier abzuwehren. Dies schlich nun langsam um den Unbekannten herum und hielt nach einer Lücke in der Verteidigung Ausschau, bis es unvermittelt versuchte, den Mann von den Beinen zu holen. Dieser hielt jedoch stand.
    »Halt dich bereit«, befahl der Mann Algha. »Wir fliehen gleich in den Wald.«
    Algha nickte, ohne auch nur zu begreifen, dass der Mann lediglich Blicke für den Uyg hatte und ihre Geste folglich gar nicht mitbekam.
    Blatters
Schoßhündchen
presste sich nun auf den Boden. Offenbar setzte es zum Sprung an. Der Unbekannte kam ihm jedoch zuvor, indem er seinen Dolch in die kalte Flamme schleuderte. Während der Uyg noch heulte und die Klinge aus seiner Seite zu ziehen trachtete, packte der Unbekannte Algha bei der Hand und lief mit ihr davon.
    »Schneller!«, verlangte der Mann nach einer Weile.
    Inzwischen hatte der Uyg die Jagd aufgenommen und sie fast eingeholt. Der Mann hechtete zusammen mit Algha zur Seite. Ganz in der Nähe rief jemand den dunklen Funken an. Algha schrie auf – aber da war es schon zu spät.
    Zwischen den Bäumen schoss eine blendende Lanze hervor, ein Strahl aus dem klarsten weißen Licht. Er schlug dem Uyg in die Seite und zerfetzte das Tier in Flocken blassblauen Nebels, der sich rasch in Luft auflöste.
    Als der Nekromant auf die Lichtung trat, stürzte sich der Unbekannte jedoch nicht auf ihn, sondern schirmte nur die Augen mit der behandschuhten Hand ab und sagte: »Beim Falken! Ich wäre fast erblindet!«
    »Das fasse ich als Dankeschön auf, Mylord«, erwiderte der unbekannte Nekromant grinsend.
    Benommen wanderte Alghas Blick zwischen den beiden Männern hin und her. Sie kannten sich. Daraufhin besah sie sich den Träger des dunklen Funkens genauer: Zu ihrer grenzenlosen Verwunderung stellte sie fest, dass es sich bei ihm um den Schüler Ceyra Asanis handelte. Shen hatte sich, seit sie ihm das letzte Mal im Regenbogental begegnet war, sehr verändert. Trotzdem gab es keinen Zweifel: Das war er. Auch wenn sein Funken nicht mehr so licht war wie früher …
    Algha wusste nicht, wie dergleichen möglich war – aber jetzt stand ein Feind vor ihr. Ein Nekromant wie Kadir, einer, der es mit den Verdammten hielt.
    Verängstigt schielte sie zu dem Unbekannten hinüber. Der würde sie nicht vor diesem Verräter beschützen! Der machte ja gemeinsame Sache mit dem Widerling! Langsam wich sie zurück – während Shen lächelnd auf sie zukam.
    »Sei gegrüßt, Algha«, sagte er. »Erinnerst du dich noch an mich? Wir kennen uns aus dem Regenbogental.«
    Mit einem Angriff rechnend, nickte sie zögernd. Schon kniff Shen die Augen zusammen und musterte ihr rechtes Handgelenk …
    »Das trennt dich von deinem Funken ab, oder?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Algha leise.
    »Lass mich das mal ansehen.«
    Zitternd streckte sie ihm die Hand hin. Sie wusste nun gar nicht mehr, was hier eigentlich vor sich ging. Die geschmeidigen Finger Shens glitten über die schwarzen Segmente. Die blauen Augen verfinsterten sich, blickten kalt drein.
    »Er ist durch Zauber geschützt. Das wird eine Weile dauern.«
    Der Unbekannte, den Shen Mylord genannt hatte, spähte unterdessen zu dem smaragdgrünen Dach des Waldes hoch, als erwarte er, dass gleich ein Dutzend Uygs von dort über sie herfiele.
    »Beeil dich«, verlangte er von Shen. »Hier ist es zu gefährlich.«
    Shen setzte einen Zauber ein, den Algha nicht kannte. Sie wäre beinahe zurückgewichen, als sie auch in diesem Geflecht

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