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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Funken.«
    »Kannst du mir sagen, wo?«,
fragte ich Lahen und spähte auf der Suche nach diesem Kerl in das grüne Blattwerk.
    »Nein, leider nicht … Er wechselt ständig den Standort. Und er bewegt sich ziemlich schnell.«
    Ich bewahrte die Ruhe, verlor nicht die Nerven. Erstaunlicherweise bereitete mir dieser Kerl nicht irgendeine böse – und tödliche – Überraschung. Meiner Ansicht nach hätte er mich nämlich ohne jede Mühe erschlagen können wie eine Fliege. Stattdessen legte er es darauf an, mit mir Haschen zu spielen.
    »Ness! Lass ihn!«,
ratterte Lahen mit einem Mal los.
»Verdrück dich von hier! Sofort! Sonst bringt der dich um

    Ich gehorchte ihr ohne Widerspruch und rannte in den nächsten vier Minuten möglichst weit weg von diesem Pfad, auf dem ein Jäger so schnell zum Gejagten wird.
    »Was ist das für einer?«,
fragte ich keuchend.
    Man konnte sich ein größeres Vergnügen vorstellen, als mit einem schweren Bogen durch eine unebene Gegend zu laufen. Vergleichen ließ sich damit wohl nur ein Querfeldeinrennen mit einem Blasgen auf dem Rücken.
    »Er ist ein Nekromant. Aber er verfügt über einige Fähigkeiten, über die gewöhnliche Nekromanten nicht verfügen. Solche wie er sind die Späher der Verdammten und ihre ersten Diener.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ghinorhas Gedächtnis hat es mir eingeflüstert. Lauf schneller!«
    Mittlerweile hatte ich die Lichtung wieder erreicht. Plötzlich tauchte dieser Kerl direkt aus der Luft vor mir auf und schlug mir derart gegen die Brust, dass ich in die Höhe geschleudert wurde und am anderen Ende der Lichtung landete. Offenbar hielt sich dieser Bursche für eine Katze – und mich für die Maus, mit der er eine Weile sein vergnügtes Spielchen spielen durfte. Aber da hatte er sich geirrt! Denn eine Maus war ich bestimmt nicht. Eine Ratte schon eher. Und Ratten haben bekanntlich ihre eigene Vorstellung von einem Spiel mit Katzen.
    Der Nekromant hatte mit Sicherheit nicht erwartet, dass ich nach diesem Schlag so schnell zu mir kommen würde. Aber bitte, ein paar Kniffe habe ich eben auch auf Lager. Ich katapultierte mich vom Boden hoch und schoss einen Pfeil ab, der schwirrend in seinem Becken stecken blieb.
    Brüllend zerlegte er in seiner Wut und seinem Schmerz mit einer einzigen Bewegung einen kleinen Baum. Danach verwandelte er sich in eine verschwommene Silhouette, die mit einer irren Geschwindigkeit um mich herumschwirrte.
    »Schweinchen, Schweinchen auf vier Beinchen …«, brachte ich meinen alten Reim heraus, während ich den Beschuss fortsetzte.
    Der zweite Pfeil verfehlte sein Ziel um etliche Zoll.
    »Suhlst dich gern im Mist …«
    Ein weiterer Fehlschuss.
    »Schweinchen, Schweinchen auf vier Beinchen …«
    Der vierte kam diesem grauen Wirbelwind immerhin schon gefährlich nahe. Im letzten Moment änderte der Kerl allerdings doch noch die Richtung.
    »Gern Kartoffelschalen du frisst …«
    Eigentlich hätte ich stolz auf mich sein können. Fünf Schuss mit diesem Bogen in derart kurzer Zeit! Aber wenn man es mit einem solchen Wirbelwind zu tun bekommt, dann bringt man halt manches fertig, was man bislang für unmöglich gehalten hat.
    Mit dem fünften Pfeil hatte ich ihn am Ende doch getroffen.
    Daraufhin wechselte er mal wieder die Form: Mit einem Mal bekam ich es mit einer Art schwarzem, wildem Panther zu tun. Lahen warnte mich noch, doch da riss er mir schon voller Zorn den Bogen aus der Hand und zerbrach das dicke Holz, als wäre es ein dürres Stöckchen.
    Wahrscheinlich hatte ich diesen Schweinekerl ziemlich damit aufgebracht, dass ich seine kostbare Haut gleich zweimal angebohrt hatte. Dieser Donnerschlag mit den bekrallten Pfoten hätte mir jedenfalls den Kopf vom Hals geholt – wenn ich mich nicht rechtzeitig weggeduckt hätte. Ich drehte mich in der Hocke um die eigene Achse, heulte aber auf, als er mir offenbar ein ganzes Stück Fleisch aus dem Rücken riss.
    Der Nekromant schleuderte mich auf den Boden, stürzte sich von oben auf mich, in der eindeutigen Absicht, mir das Licht auszublasen – und verreckte selbst. Der Funkentöter steckte ihm bis zum Griff unterm Kinn im Fleisch.
    Wie gesagt: Eine Ratte hat ihre eigenen Vorstellungen von den Spielen, die sie mit Katzen spielt.
    Algha kam an einen breiten Fluss, an dessen beiden Seiten wilder Wald stand. Die Ufer selbst waren hoch, steil und sandig. Hier gab es zahlreiche Schwalbennester, die meisten Vögel zogen aber gerade über dem Wasser ihre Bahn.
    Jemand

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