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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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dann, dass sie meine Liebe nicht in gleicher Weise erwiderte. Sie hatte mich geheiratet, weil ich die vorteilhafteste Verbindung war, die sich ihr bot. Es war einfach für sie gewesen, sich in einen Duke zu verlieben. Aber es war nicht mehr ganz so einfach, diese Verliebtheit späterhin im täglichen Leben aufrechtzuerhalten."
    „Oh, Richard ..." Unwillkürlich legte Jessica tröstend die Hand auf seinen Arm. „Das tut mir sehr Leid."
    „Als ich erkannte, dass sie mich nicht wirklich liebte, begann auch meine Liebe nach und nach zu erkalten. Aber sie war ja immer noch meine Frau und die Mutter meines Kindes. Alana war mein Sonnenschein, und ich vermisste sie immer, wenn sie nicht in meiner Nähe war. Ich vermisste auch mein Heim, und deshalb kam ich zwei Tage eher zurück. Ich fand die reisefertige Kutsche vor dem Haus vor, und Caroline fiel bei meinem Anblick fast in Ohnmacht. Als ich sie fragte, was das alles zu bedeuten habe, erzählte sie mir eine Geschichte von einem dringenden Familienbesuch. Ich forderte sie auf, Alana hier zu lassen, doch sie weigerte sich. Dann machte ich ihr den Vorschlag, ein wenig zu warten, denn ich würde sie gern begleiten. Nun rückte sie mit der Wahrheit heraus. Es gab eine schreckliche Auseinandersetzung. Ich erklärte ihr, dass ich ihr niemals erlauben würde, mein Kind mitzunehmen, woraufhin sie mir ins Gesicht schleuderte, dass sie mich hasse und unglücklich mit mir sei. Ungerührt erwiderte ich ihr, dass mir das gleichgültig sei und sie mir Alana nicht wegnehmen könne. Schluchzend lief sie aus dem Zimmer." Gedankenverloren schüttelte Richard den Kopf und fuhr nach einer Weile fort: „Selbstherrlich, wie ich war, bildete ich mir ein, sie sei zurück in ihre Gemächer gegangen. Deshalb ging ich noch eine Zeit lang hin und her, um mich wieder zu beruhigen, bevor ich nach meinem Töchterchen sehen wollte. Meine geliebte Alana sollte mich nicht in einem so aufgebrachten Zustand erleben. Doch als ich in ihr Zimmer kam, fand ich nur das weinende Kindermädchen vor, das mir berichtete, die Kleine sei fort, und Caroline habe ihr nicht erlaubt, sie zu begleiten. Da wurde mir klar, dass meine Frau es gewagt hatte, mir Trotz zu bieten. Sie hatte das Haus verlassen und meine Tochter mitgenommen. Wie besessen ritt ich ihnen hinterher. Es war bitterkalt, die Straßen waren überfroren, und es begann bereits zu dämmern, da Caroline die Reise auf eine ungünstige Tageszeit gelegt hatte. Ich schrie dem Kutscher zu, er solle anhalten. Aber es war ein Mietwagen mit einem fremden Kutscher, der nicht auf meine Befehle hörte, sondern Caroline gehorchte, die von ihm verlangte, noch schneller zu fahren. Dabei nahm er eine Biegung zu rasch, und die Kutsche geriet vom Wege ab."
    Richard holte tief Luft, und es klang wie ein Stöhnen. Er ging zum Kamin, lehnte sich an den Sims und starrte ins Feuer. „Das ist es, was mich Tag und Nacht verfolgt", murmelte er mit rauer Stimmer. „Wenn ich sie nicht gejagt hätte, wären sie nicht verunglückt. Es war meine Selbstsucht, meine Arroganz, mein Eigensinn. Ich habe sie umgebracht, weil ich ... sie hier behalten wollte."
    „Oh nein, so ist es nicht." Jessica ging zu ihm. „Es war nicht Ihre Schuld. Ihre Frau hatte beschlossen, Sie zu verlassen. Sie wollte sich heimlich davonschleichen und Ihnen die Tochter wegnehmen. Es ist doch nur zu verständlich, dass Sie darauf voller Zorn reagierten. Jeder andere Mann hätte dasselbe getan. Jeder würde sich dagegen gewehrt haben, dass man ihm das Kind entführt. Ihre Frau war die Selbstsüchtige, die nicht versuchte, die Sache gütlich zu regeln, sondern stattdessen mit dem Kind davonlief. Das war weder rechtens noch anständig von ihr. War es da ein Wunder, dass Sie Caroline daran hindern wollten, ihren heimtückischen Plan auszuführen? Wie konnten Sie ahnen, was bei der Verfolgung der Flüchtenden passieren würde?
    Es war ein tragischer Unglücksfall. Ihre Frau hatte den Tod nicht verdient, und Sie hatten es nicht verdient, dass man Ihnen das Kind wegnahm. Es geschah so, wie schreckliche Dinge eben manchmal geschehen. Sie müssen sich deswegen keine Vorwürfe machen, und Sie dürfen sich auch nicht den Rest Ihres Lebens mit Schuldgefühlen vergällen."
    Aus einem plötzlichen Antrieb heraus legte Jessica den Arm um seine Taille und streichelte sacht seinen Rücken. Mit einem verzweifelten Aufstöhnen barg Richard sein Gesicht an ihrem Hals und umklammerte ihren Körper wie ein Ertrinkender. Dann brach ein

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