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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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schüttelte er den Kopf. „Eine Frau also! Das hätte ich nie vermutet. Nun ja, das widerlegt die Theorie von dem Tanzmeister."
    „So ist sie also ... war sie der Dieb", überlegte Richard. „Aber der Eindringling in meinem Zimmer konnte sie nicht gewesen sein. Das war keine Frau. Dazu war er zu groß und zu stark."
    „Ja, diese Frage wird dadurch nicht geklärt", bestätigte Cobb. „Aber was die Gilpin-Juwelen anbelangt, so haben wir den Beweis hier in Händen, Euer Gnaden."
    „Die Angelegenheit wird eigentlich immer undurchsichtiger." Ratlos schüttelte Jessica den Kopf. „Gibt es etwa einen zweiten Dieb? Und hat er Verbindung zu Mrs. Woods gehabt? Oder war die Person in Ihrem Arbeitszimmer aus einem ganz anderen Grunde dort? Außerdem haben wir immer noch keine Ahnung, wer Mrs. Woods umgebracht hat, sofern sie tatsächlich getötet wurde."
    „Ja, es ist alles zu verworren. Im Moment kann ich auch keinen klaren Gedanken mehr fassen", räumte Richard ein. „Ich schlage vor, wir gehen jetzt schlafen und vertagen alles Weitere auf morgen. Vielleicht finden wir dann des Rätsels Lösung." Von den beiden anderen kam kein Widerspruch, und so brachten die drei noch gemeinsam Juwelen und Geld in den Tresor im Arbeitszimmer des Duke. Richard schloss die Zimmertür sorgfältig ab und nahm den Schlüssel an sich. Dann verabschiedete sich Mr. Cobb, der einen Raum im obersten Stockwerk bewohnte, während Jessica und Richard Seite an Seite den Korridor entlanggingen, an welchem ihre Zimmer lagen.
    Trotz der späten Stunde war Jessica von einer nervösen Wachheit. Das war wohl auch kein Wunder angesichts des Wechselbades der Gefühle, das sie an diesem Abend hatte über sich ergehen lassen müssen. Erst der Kummer über ihr zerstörtes Schmuckkästchen, dann die lustvolle Erregung in Richards Armen und schließlich der Schreck bei Mrs. Woods' markerschütterndem Schrei und das Entsetzen beim Anblick ihres leblosen Körpers. Sie hatte den Eindruck, als sei ihre Seele von all den Ereignissen wund gerieben worden.
    „Ich weiß wirklich nicht, ob ich in dieser Nacht ein Auge zumachen werde", sagte sie seufzend. „Im Augenblick scheint es mir, als könne ich nie im Leben wieder schlafen."
    Um Richards Lippen zuckte ein Lächeln. „Sagen Sie nur nicht, dass die gestrenge Miss Maitland eingeschüchtert ist."
    „Nicht eingeschüchtert, aber nervös - und etwas aus der Fassung gebracht. Ich kann einfach nicht aufhören, darüber nachzugrübeln, was ... Und wie passt mein gestohlenes Schmuckkästchen in das Bild? Das muss doch alles irgendwie zusammenhängen. An so viele Zufälle glaube ich nicht."
    „Ihr Schmuckkästchen?" fragte Richard verwundert. „Was ist damit?"
    „Oh, ich bitte um Entschuldigung, dass ich noch nicht dazu gekommen bin, Ihnen davon zu berichten. Wir wurden ja von den Ereignissen in der Halle abgelenkt. Das Schmuckkästchen ist der eigentliche Grund für meinen Entschluss, in dieser Nacht Wache zu halten. Es ist nämlich gestern verschwunden."
    „Verschwunden? Und warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt?"
    „Ach, ich weiß nicht. Es erschien mir nicht so wichtig, und ich konnte mir zudem nicht vorstellen, dass es tatsächlich jemand gestohlen hatte. Es war nicht besonders wertvoll -zusammen mit dem Schmuck darin höchstens ein paar Pfund. Seine Bedeutung für mich war mehr ideeller Natur. Ich glaubte, dass es heimlich zurückgebracht würde, wenn der Betreffende merkte, wie wertlos es ist, oder dass es irgendwie verlegt worden war und irgendwann wieder auftauchen würde. Aber heute Abend wurde es mir von einem der Hausmädchen gebracht. Sie hatte es im Musikzimmer gefunden. Es fehlte nichts außer einem Ohrring, aber ..." Jessica versagte die Stimme, und sie musste sich räuspern, ehe sie weitersprechen konnte. „Aber das Kästchen war in viele Stücke zerbrochen worden."
    „Das ist doch nicht möglich!" rief Richard überrascht.
    Jessica hob die Schulter. „Doch. Es ist kurz und klein geschlagen worden. Der Schmuck ist noch vorhanden, aber das Kästchen ist völlig ruiniert. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wer so etwas fertig bringt." Tränen stiegen in ihre Augen, und sie wischte sie ungeduldig weg. „Ich bitte um Verzeihung. Sie müssen mich für töricht halten, dass ich um eine solche Kleinigkeit so viel Aufhebens mache. Im Vergleich zum Tod von Mrs. Woods ist es wirklich bedeutungslos. Aber das Kästchen hatte mir mein Vater geschenkt, und deshalb war es mir sehr teuer."
    „Das ist

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