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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihnen.
    Keegan stand auf. Jesse stellte die beiden Frauen einander vor.
    Nachdem sie und Psyche ein paar Höflichkeiten ausgetauscht hatten und Jesse mit Psyche plauderte, als ob alles ganz normal wäre, zog Cheyenne Keegan zur Seite. „Bist du bereit für die Konferenz am Montagmorgen?“, fragte sie.
    „Was für eine Konferenz?“ Er hatte sein Handy im Auto gelassen und heute noch nicht im Büro angerufen.
    „Eve und Meg kommen aus San Antonio“, murmelte Cheyenne. Eve McKettrick war die Mutter von Meg und Sierra und außerdem Präsidentin und Geschäftsführerin von McKettrick-Co. „Außerdem kommt der gesamte Vorstand. Das war’s dann, Keegan. Es soll eine endgültige Abstimmung über den Börsengang geben.“
    Keegan fluchte leise. „Was wird dann aus deiner Stelle?“, fragte er.
    „Mach dir keine Gedanken um mich. Vielleicht behalte ich sie ja sogar, oder ich mache mich selbstständig. Sorgen mache ich mir eher um dich.“
    „Hat Jesse gesagt, wofür er stimmen will?“
    „Darüber musst du selbst mit ihm sprechen.“
    Alarmiert starrte er sie an, sah dann in Jesses Richtung, und im selben Moment wusste er Bescheid. „Verdammt“, keuchte er.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte Psyche.
    „Alles in Ordnung.“ Während er antwortete, starrte Keegan Jesse böse an.
    „Kommst du am Montag, um die Papier zu unterschreiben?“, unterbrach Psyche sein Starren.
    „Natürlich“, versprach Keegan. Dann drehte er sich um und ging ohne ein weiteres Wort davon.
    Molly stand mit dem Rücken an einem Baum und hielt einen Finger ins Ohr. Sie telefonierte – was bei all dem Trubel um sie herum nicht leicht war.
    „Denby, hören Sie …“
    „Ich will einen neuen Agenten!“, schrie Denby Godridge. Es quälte ihn maßlos, dass sein letzter Roman es nicht auf die Bestsellerliste geschafft hatte. Molly hatte das Manuskript für eine Menge Geld und vor allem wegen des in den 70er Jahren gewonnenen Pulitzerpreises an einen Verlag verkauft. Dieser war genauso enttäuscht über den ausbleibenden Erfolg wie der Autor.
    „Denby, bitte …“
    „Sie sind gefeuert, Molly!“ Denby hängte ein.
    Molly kämpfte gegen die Tränen.
    „Ist Ihr Liebhaber es leid, auf seine Kohle zu warten?“ Diese Stimme kannte sie leider nur allzu gut.
    Vor ihr stand Keegan, die Hände in den Hosentaschen seiner Jeans, das Haar zerzaust, als ob er es sich gerauft hätte. Hinter ihm blinkten die rosa, grünen und blauen Lichter des Riesenrads.
    Sie steckte das Handy in die Tasche, ging zu ihm, zog ihren Lieblingsstrohhut vom Kopf und schlug ihm damit gegen den Bauch. „Wissen Sie was, Mr. Klugscheißer Keegan McKettrick? Ich habe genug von Ihren höhnischen Bemerkungen und schmutzigen Unterstellungen!“
    Als ihn ihr Hut traf, riss er die Augen auf. Es waren die erstaunlichsten blauen Augen, die Molly je gesehen hatte. Blau wie seine Jeans.
    Und dann begann er überraschenderweise zu lachen.
    „Sind Sie betrunken?“, fragte sie.
    „Nein. Aber ich wünschte, ich wäre es.“ Er schwieg einen Moment. „Wer hat Sie zum Weinen gebracht, Molly Shields?“
    Die Frage ließ sie zurückweichen. Dabei sah sie, dass die Blume von ihrem Hut gefallen war, und bückte sich nach ihr. Leider tat Keegan genau das gleiche, und ihre Köpfe knallten zusammen.
    „Au!“, beschwerte Keegan sich und drückte eine Hand an den Kopf, während er sich aufrichtete.
    „Wer hat Sie zum Weinen gebracht?“, fragte er erneut.
    Seufzend versuchte sie, die Blume wieder an ihrem Hut zu befestigen. „Das war nichts. Ich hatte nur in letzter Zeit einige Hochs und Tiefs.“
    „Geht uns das nicht allen so?“, murmelte Keegan.
    „Vor allem Psyche.“ Sie gab auf und verstaute die Blume in den Untiefen ihrer Handtasche, wo zuvor schon bereits das Handy verschwunden war. Eine kleine Brise ließ sie erschauern.
    „Kalt?“, fragte Keegan.
    „Mir geht’s gut.“
    „Sie sehen aus wie jemand, der einen guten Witz vertragen könnte.“
    Sie sah ihn an. „Und?“
    „Psyche findet, Sie und ich sollten heiraten und Lucas gemeinsam adoptieren. Ist das nicht verrückt?“
    „Ziemlich verrückt“, entgegnete Molly schnell. Warum tat es dann so weh, dass er die Vorstellung, sie zu heiraten, so wahnsinnig witzig fand?
    Auf einmal sah er sie todernst an. Molly fragte sich, ob ihr Mund mit Grillsoße verschmiert war. Während sie noch darüber nachdachte, überraschte Keegan sie mit einem Kuss.
    Ein Schauer fuhr durch ihren Körper.
    Einen Moment verharrten seine Lippen auf

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