Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
ganz viel Geld wird sie mich bei dir lassen.“ „Dev, du weißt doch, dass es an deiner Mutter liegt und nicht an dir. Oder?“ Sie nickte.
    Keegan zerzauste ihr das Haar. „Ich habe nichts zu essen im Haus. Lass uns nach Indian Rock fahren und was einkaufen.“ „Wirst du mit Mom sprechen“, fragte sie, ohne ihn anzusehen.
    „Ich werde mit ihr sprechen.“
    Nachdem sie geduscht und Lucas angezogen hatte, rief Molly ihren Vater an. Sie saß auf dem breiten Fenstersims in ihrem Zimmer, starrte auf das zerwühlte Bett und versuchte, so etwas wie Scham zu empfinden.
    Was nicht funktionierte. Noch nie zuvor hatte ein Mensch sie so wütend gemacht. Und noch nie zuvor hatte ein Mann sie auf diese Weise geliebt. Bisher hatte sie geglaubt, dass multiple Orgasmen eine Erfindung von Zeitschriften wie Cosmopolitan waren.
    Von wegen, dachte sie, während sie dem Freizeichen lauschte. Schließlich meldete sich seine Mailbox. „Das ist der Anrufbeantworter von Luke“, ertönte seine genervte Stimme. „Hinterlassen Sie eine Nachricht.“ „Dad, hier ist Molly“, erzählte sie dem Computer irgendeiner Telefongesellschaft. „Ich werde in ein paar Tagen heiraten, und ich dachte, du würdest vielleicht gern zur Hochzeit kommen. Ruf mich an, okay? Bitte!“ Danach wählte sie Joanies Nummer.
    „Shields Literary Agency“, flötete Joanie in den Hörer. „Kann ich Ihnen helfen?“ „Ich wünschte, das könntest du.“
    Behutsam senkte Joanie die Stimme. „Dave war heute Morgen hier, Molly. Er sagte etwas von einem Zusammenbruch in Indian Rock. Dass er festgenommen wurde. Hast du ihn wirklich in die Psychiatrie einliefern lassen?“ Molly stöhnte. Es gab durchaus einiges, was sie nicht vermissen würde, wenn sie die Agentur aufgab, unter anderem Dave. Andererseits verdankte sie ihm ein ziemlich dickes Bankkonto. „Ich habe ihn nicht in die Psychiatrie einliefern lassen, sondern in ein ganz normales Krankenhaus. Dort haben sie ihm vermutlich seine Medikamente gegeben und ihn gleich wieder entlassen.“ „Er sagt, er will sich nicht länger von dir vertreten lassen.“
    „Um genau zu sein, habe ich ihn rausgeworfen.“
    Eine lange Pause entstand. „Könnte ich dann vielleicht seine Agentin werden?“, fragte Joanie vorsichtig.
    „Joanie, wenn du damit zurechtkommst, dass er dich verfolgen und permanent Dramen veranstalten wird, bitte sehr. Du kannst meinetwegen auch Denby anrufen. Er sucht ebenfalls nach einer neuen Agentin.“ „Meinst du das ernst?“, fragte Joanie atemlos. Sie war alleinerziehende Mutter von zwei Teenagern. Obwohl Molly ihr ein gutes Gehalt zahlte, kam sie gerade so über die Runden.
    Molly lächelte. „Das meine ich ernst. Aber ich rufe aus einem anderen Grund an.“ Auf der Suche nach den passenden Worten schwieg sie einen Moment. Schließlich platzte sie mit der Wahrheit heraus: „Ich werde in zwei Tagen heiraten, Joanie. Und ich würde mich freuen, wenn du dabei wärst. Das ist eine ganz persönliche Einladung – keine berufliche.“ „Du heiratest ?“
    „Ja.“
    „Dürfte ich fragen, wen?“
    „Sein Name ist Keegan McKettrick.“
    „McKettrick. Den Namen kenne ich.“
    „Vielleicht habe ich ihn mal erwähnt. Und vermutlich hast du von seiner Firma gehört. McKettrickCo.“ „McKettrickCo? Ich fass es nicht, Molly. Der muss mächtig reich sein!“ „Das ist völlig unerheblich, Joanie. Reich bin ich selbst.“
    „Du hast dich verliebt und mir nichts davon erzählt?“ Joanie klang gleichermaßen überrascht und verletzt.
    „Ich habe mich nicht verliebt. Aber ich muss ihn heiraten, wenn ich Lucas adoptieren will.“ „Molly, das ist doch verrückt. Du kannst nicht …“
    „Da stimme ich dir vollkommen zu. Es ist verrückt. Aber wenn ich meinen Sohn zurückhaben will, muss und werde ich es tun.“ „Du Ärmste! Ich schätze, er ist irgend so ein alter Knabe mit Bauch und einem Rezept für Viagra.“ Als sie an die vergangene Nacht dachte, lachte Molly, und ein Schauer fuhr durch ihre Glieder. „Nicht direkt.“ „Nun, dann ist es beschlossene Sache. Ich komme morgen Abend. Das muss ich mit eigenen Augen sehen.“ „Würdest du meine Brautjungfer werden?“
    „Kein Taft? Keine Rüschen? Keine Puffärmel?“
    „Ich schwöre.“
    „Und was trägst du?“
    „Jedenfalls kein Weiß.“
    „Warte auf mich“, bat Joanie liebevoll. „Verstärkung ist auf dem Weg. Wenn du die Signalhörner hörst, reite ich an der Spitze der Kavallerie in die Stadt ein.“ Molly hörte, dass

Weitere Kostenlose Bücher