Sturm über Tatooine
Droiden tief im Bauch eines Jawa-Sandkrabblers. Kabel hingen von der Decke; überall standen Tische voller Ersatzteile herum.
»Haben Sie den gesamten Sandkrabbler durchsucht?«
»Positiv«, antwortete jeder Sturmtruppler und fügte seine jeweilige Truppenkennziffer hinzu.
»Draußen antreten, Männer.«
Davin stieg über einen auf dem Boden liegenden Roche-J9-Ar-beiterdroiden hinweg. Vor dem Reparaturhangar standen zwei Jawas und tuschelten miteinander; offenbar gefiel es ihnen nicht, daß die Sturmtruppen ihr Fahrzeug durchsuchten. Davin scannte die Halle ein letztes Mal vor dem Gehen und zählte einen Arakyd-BT-16-Meßdroiden, einen Abrißdroiden, einen R4-Agromechdro-iden, einen WEDl5-Planierdroiden und einen EG-6-Energiedro-iden – aber es gab keinen R2, nicht einmal eine Protokolleinheit, die oft zusammen mit einem R2-Droiden eingesetzt wurde.
Eine Horde Jawas folgte ihm nach draußen, als er das Vehikel verließ. Davin konnte von den kleinen Nichtmenschen nur die leuchtenden Augen im schwarzen Oval ihrer Kapuzenöffnung erkennen. Der Rest des Zeta-Zuges wartete bereits auf ihn. Die Sturmtruppler hielten ihre Blastergewehre locker in den Händen, standen aber Rücken an Rücken und überwachten die Umgebung, um auf einen etwaigen Angriff sofort reagieren zu können.
Als sich Davin zu seinen Kameraden stellte, hörte er mit, wie Captain Terrik über Helmlautsprecher mit dem Anführer der Jawas sprach. »Bist du sicher, daß die Droiden bei eurem letzten Zwischenhalt an einen Feuchtfarmer verkauft wurden?« Der Jawa schnatterte schrill, dann wandte sich Captain Terrik ab und gab dem Zeta-Zug ein Zeichen; er wechselte auf die gesicherte Sturmtruppenfrequenz. »Wir stoßen zum Rest des Kommandos.«
Der Zeta-Zug ließ den Jawa-Sandkrabbler hinter sich zurück und marschierte durch den Sand, um sich mit den restlichen Sturmtrupplern neu zu formieren. Von einer Düne im Süden aus behielten sie den Sandkrabbler im Auge. Auf der anderen Seite der Düne warteten drei riesige, haarige Banthas, die von irgendwoher eingeflogen worden waren, zwei umgebaute Go-Corp-Arunskin-32-Frachtskiffs und eine Ubrikkian-HAVr-A9-Schwe-befestung mit zwei schweren Blasterkanonen.
Die Jawas heulten und schüttelten ihre Fäuste, als die Sturmtruppen abzogen. Dann huschten die kleinen, braungekleideten Nichtmenschen zu ihrem Sandkrabbler, um ihre Reise fortzusetzen.
Aus Davins Helmempfänger drang Captain Terriks Stimme. »Schwebefestung – feuern Sie auf den Jawa-Sandkrabbler, sobald Sie bereit sind. Wenn er zerstört ist, schaffen Sie diese Banthas zu dem Wrack und hinterlassen Sie das Material, das wir bei den Sandleuten beschlagnahmt haben. Die Jawas sollen glauben, daß die Sandleute den Sandkrabbler angegriffen haben. Alle anderen besteigen die Frachtschiffe – wir werden diese Droiden auf dieser Feuchtfarm finden.«
Die Schwebefestung löste sich sofort vom Boden und stieg im Kurvenflug über die Düne. Davin kletterte auf einen der massigen Frachtskiffs und sah, wie die Schwebefestung zwei Blasterenergiestöße abgab.
Die anderen Sturmtruppler jubelten, aber Davin blieb still. Seine Gedanken waren bei den kleinen Jawas und der Tatsache, daß sie nicht mehr lebten.
Davin war zurückgefallen und hielt sich gerade so weit hinter den anderen Sturmtrupplern, daß er keine Aufmerksamkeit erregte. Der Zeta-Zug durchwühlte die unteren Etagen des Feuchtfarmhauses, kippte Tische um, riß Schranktüren aus den Angeln und bearbeitete Metallschubläden so lange mit den Kolben ihrer Blastergewehre, bis sie aufsprangen. Nacheinander meldeten die Sturmtruppler Captain Terrik: »Keine Spur von den Droiden, Sir.«
Davin beobachtete, wie der Sturmtruppler vor ihm ein Ölfaß umkippte, bevor er hinauf ins Obergeschoß ging. Das Haus des Feuchtfarmers war ein einziges Chaos.
»Zeta-Zug, melden und antreten«, befahl Captain Terrik knapp.
»Zehn-dreiundzwanzig«, sagte Davin. Er bemühte sich, ruhig zu atmen, aber der Gedanke an das, was als nächstes passieren würde, war fast zuviel für ihn. Er trottete ins grelle Licht der tatooinischen Doppelsonne und nahm zusammen mit dem Rest seines Zuges Haltung an. Captain Terrik hatte sich vor dem Feuchtfarmer und seiner Frau aufgebaut. Das Gesicht des Feuchtfarmers war zornesrot, die Frau weinte mit gesenktem Kopf. Davin aktivierte mit dem Kinn seinen externen Audiosensor und hörte den Wortwechsel mit.
»… Ihre Männer sind nichts weiter als Kriminelle! Ich habe Ihnen gesagt, daß ich
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