Sturm über Tatooine
meiner Farm gemessen hatte. Ich tauschte Wasser gegen den Schrott, den ich in der Wüste fand, und gegen Informationen über das Imperium und seine Städte und die von ihm beherrschten Systeme und fremden Rassen. Ich bemühte mich, freundlich und fair zu den Jawas zu sein. Wenn sie mich bei dem einen oder anderen Geschäft übervorteilten, glich ich das bei anderen wieder aus, und so hatte keiner einen Nachteil. Einige der Jawas wurden sogar meine Freunde – die älteren, die genug Geduld hatten, um mir ihre Sprache, ihr Wissen um den Nutzen der einheimischen Pflanzen und ihre geographischen Kenntnisse beizubringen.
Die dicken Mauern ihres Forts gingen in die Wände des Canyons über, aber ich kannte den Weg zu den geschlossenen und versteckten Toren. Ich stieg aus meinem Gleiter und hielt den Holoprojektor hoch. »Oh, Jawas!« rief ich laut. »Ich komme, um Informationen und Waren zu tauschen.«
Das Tor öffnete sich sofort – das Wort »tauschen« öffnete immer ihre Tore – und acht Jawas stürzten heraus. Ich versuchte, einen Blick ins Innere zu werfen, aber dort war es stockfinster. Sie hatten mich nie in ihr Fort eingeladen. Ich hatte keine Vorstellung, wie es im Inneren aussah. Dies war ein neues Familienfort, vielleicht nur hundert Jahre alt, bewohnt von schätzungsweise fünfzehn Clans, also vierhundert Jawas. Sie hüteten eifersüchtig ihre Geheimnisse und traten jedem Fremden mit Mißtrauen entgegen, aber sie redeten und tauschten mit mir und verbrachten viele Stunden draußen im Sand.
Der erste Jawa, der mich erreichte, war mein alter Freund Wimateeka. Er zwitscherte sofort auf jawaisch los, aber langsam genug, daß ich ihn verstehen konnte.
»Willst du immer noch Wasser tauschen, obwohl du es inzwischen selbst erzeugst?« zwitscherte er, und alle lachten.
»Nein«, sagte ich. »Aber ich habe euch ein Wassergeschenk mitgebracht, um mich für eure Großzügigkeit in der Vergangenheit zu bedanken.«
Ich legte einen Wasserschlauch in Wimateekas Arme, und er konnte ihn fast nicht allein halten. Die anderen eilten hinzu und halfen ihm, den Schlauch in den Sand zu legen, um ihn dann zu berühren und zu fühlen, wie das Wasser in ihm schwappte.
»Was hast du uns sonst noch mitgebracht?« fragte Wimateeka.
»Das Geheimnis der Karten«, erklärte ich, »und wie das Imperium sie zur Schlichtung benutzt, wenn es Streit um den Besitz von Land gibt. Wir können sie auf dieselbe Weise benutzen.«
Ich stellte den Holoprojektor in den festgebackenen Sand vor dem Fort und befahl der Einheit, dicht über dem Boden meine Karte zu projizieren. Die Jawas kreischten und wichen zurück; nur Wimateeka blieb, wo er war, und bewachte den Wasserschlauch.
»Was ist das, was du uns mitgebracht hast, Ariq?« fragte er.
»Eine Karte«, erklärte ich. Ich erzählte ihnen, was Karten waren und wozu sie dienten, und daß die Markierungen und Schraffierungen die Berge und Täler und Sandebenen darstellten, und rasch erkannten sie die vertrauten Umrisse und zeigten mit Fingern darauf, während sie gleichzeitig darüber staunten, daß ihre Festung nur ein kleiner roter Punkt war.
Ich erklärte ihnen das Konzept der Grenzen und was sie für uns bedeuten konnten: Wenn sie die Grenzen des Landes respektierten, das mir die Regierung gegeben hatte, würde ich die Regierung nicht veranlassen, die Ländereien in der Nähe ihres Forts zu beschlagnahmen – ich würde ihnen im Gegenteil helfen, die Formulare auszufüllen, mit denen sie das Land für sich selbst beanspruchen konnten. Ich schlug ihnen vor, selbst Taukollektoren zu kaufen und aufzustellen, und zwar überall im Tal bis an die Grenze meiner Farm. Selbst wenn sie nicht dazu bereit waren, würde ihnen die imaginäre Linie zwischen ihrem und meinem Land Schutz vor weiteren Ansprüchen bieten, und ich sagte ihnen, daß ich hoffte, daß das Imperium die von uns vereinbarten Grenzen anerkennen und andere Menschen davon abhalten würde, in ihren Tälern Farmen anzulegen.
Als ich fertig war, verschwanden die Jawas im Fort, um die Neuigkeiten und mein Angebot zu beraten. Sie nahmen das Wasser mit. Ich bat Wimateeka, noch einen Moment draußen zu bleiben. Wir setzten uns in den Schatten meines Gleiters und betrachteten den doppelten Sonnenuntergang, während wir miteinander sprachen.
»Kannst du mir den Gruß der Sandleute beibringen?« fragte ich ihn.
Überrascht sah er mich an. Nach einem Moment sagte er: »Koroghh gahgt takt. Möge dich unser Segen begleiten, wenn du von uns
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