Sturm über Tatooine
wenn es uns nicht gelingt, mit den Sandleuten und den Jawas Frieden zu schließen. Jedenfalls bin ich sicher, daß ihr beide euch nicht fünf Wochen vor eurer Hochzeit mit mir streiten wollt. Verkauf mir diesen alten Kollektor, Eyvind, und ich verschwinde wieder.«
»Aber ich denke, daß Sie das Richtige tun, Ariq«, sagte Ariela, und ich war so verdutzt, daß ich nicht wußte, was ich antworten sollte.
»Ich denke, wir sollten Ihnen helfen – und ich glaube, ich weiß auch schon, wie. Würden Ihre Jawa-Freunde zu unserer Hochzeit kommen? Würden Sie sie in unserem Namen einladen? Da sie unsere Nachbarn sind, sollten sie auch an den wichtigen Ereignissen unseres Lebens teilhaben.«
»Sie hat noch nie welche gerochen«, warf Eyvind ein.
»Sie werden kommen«, versicherte ich. »Ich werde sie noch heute einladen.«
Und ich tat es. Ich brachte den alten Kollektor zu meinem Haus, packte Vorräte für eine Nacht in der Bildorschlucht ein und fuhr los. Ich erreichte das Jawa-Fort kurz vor Sonnenuntergang.
»Du erweist uns erneut große Ehre!« zwitscherte Wimateeka, nachdem ich die Einladung überbracht hatte. »Aber was ist mit Geschenken? Wir müssen etwas mitbringen, aber wir können kaum etwas entbehren! Unsere Geschenke werden ihnen billig und geschmacklos vorkommen.«
»Sie werden sich geehrt fühlen, ganz gleich, was ihr ihnen schenkt«, sagte ich.
Sie nahmen mich wieder mit in die große Ratskammer ihres Forts. Wir redeten bis spät in die Nacht über Hochzeitsgeschenke – über Steinsalz, das sie für ein gutes Geschenk hielten, über Wasser, das sie nicht entbehren konnten, über Kleidung, von der es ohnehin nie genug gab, über rekonditionierte Droiden, die ein elegantes, wahrscheinlich aber teures Geschenk abgeben würden.
»Bietet doch an, ihnen eure Sprache beizubringen«, schlug ich vor. »Das wäre ein schönes Geschenk.«
Aber am besten gefiel ihnen die Idee mit dem Steinsalz.
In dieser Nacht gelang es uns nicht, die Frage zu klären.
32. Tag: Einige Nachbarn
statten mir einen Besuch ab
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit hatte ich den zweiten alten Kollektor, den ich von Eyvind gekauft hatte, endlich aufgestellt, und wenn der Testlauf, den ich durchgeführt hatte, korrekt war, würde er eine anständige Ausbeute liefern – vielleicht bis zu 1,3 Liter pro Tag. Meine Farm produzierte damit einen oder zwei Liter mehr als früher, was bedeutete, daß ich das Wasser, das ich den Sandleuten gab, bestimmt nicht vermissen würde.
Ich packte meine Werkzeuge in den Gleiter und flog langsam zurück zu meinem Haus, um zu Abend zu essen. Ich flog langsam, weil es dunkel war und es hier draußen Dinge gab, die gefährlich werden konnten. Zumindest mußte ich mir jetzt keine Sorgen mehr wegen der Sandleute machen. Immerhin etwas.
Ich steuerte in die Schlucht, wo ich mein Haus gebaut hatte, und da waren Lichter vor meinem Haus – viele Lichter. Ich gab Gas.
»Da ist er!« hörte ich jemanden rufen, als ich anhielt.
Was war passiert?
Es waren Eyvind und Ariela, die Jensens, Eyvinds direkte Nachbarn, die Clays, die Bjornsons – und sechs oder acht andere.
»Was ist los?« fragte ich.
Eyvind trat vor. »Wir sind gekommen, um dich als deine Nachbarn zu bitten, den Sandleuten kein Wasser mehr zu geben. Du weißt nicht, was du damit anrichtest.«
Ich hatte eigentlich damit gerechnet, daß die Imperialen Ärger gemacht hatten – daß sie Mos Eisley zerstört hatten, um der Korruption ein Ende zu machen, und die Bewohner zu den Farmen geflohen waren – irgend etwas in dieser Art, das den Menschenauflauf auf meiner Farm erklären konnte. Aber nicht das. »Haben die Sandleute einem von euch etwas zuleide getan, seitdem ich ihnen Wasser gebe?« fragte ich.
»Sie haben vor fünf Jahren meinen Sohn umgebracht«, sagte Mrs. Bjornson.
»Das wissen Sie nicht«, widersprach Ariela leise.
»Ich habe ihn tot im Canyon nördlich von unserer Farm gefunden! Wer sonst treibt sich dort draußen herum und hackt Menschen mit Äxten in kleine Stücke? Die imperialen Untersuchungsbeamten haben bestätigt, daß die Sandleute meinen Sohn getötet haben.«
Für eine Weile sagte niemand etwas. Niemand wollte darauf hinweisen, daß sich nicht nur die Sandleute dort draußen herumtrieben. Niemand wollte sagen, daß die imperialen Untersuchungsbeamten vielleicht ein Interesse daran hatten, jemanden für das Verbrechen verantwortlich zu machen, der nicht vor Gericht gestellt werden konnte.
»Sie haben fünf von
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