Sturm über Tatooine
der Kayvenpfeifer. Das Netz wogte heftig.
Mit einem letzten großen Schritt erreichte Muftak die Chadra-Fan, hob sie im Laufen hoch und stürzte durch die offene Tür.
»Laß mich runter!« schrillte Kabe, kaum, daß sie aus dem Stadthaus waren. Hastig eilte sie zu den Schatten der Statue, aber die Säcke waren natürlich verschwunden.
Die Schultern der Chadra-Fan sackten nach unten. »Banthamist!«
»Kabe… du bist zurückgekommen…«
Es war Muftak, und er betrachtete sie mit ungläubigen, rauchverklebten Augen. »Ich dachte, du wärest inzwischen schon halb zu Hause.«
Kabe versetzte der bröckelnden Gartenmauer einen wütenden Tritt. »Muftak, du bist so verdammt dumm! Natürlich hätte ich dich zurücklassen können. Dann wärest du jetzt bestimmt schon Banthafutter!«
Der Talz sah sie forschend an und gab plötzlich ein vergnügtes Summen von sich. »Kabe… du hast mir das Leben gerettet. Du und K-8. Du bist zurückgekommen, um mich zu retten.«
Die Chadra-Fan stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. »Nun, natürlich habe ich es getan, du Idiot! Wir sind Partner, oder nicht?«
Muftak nickte. »Das ist keine Frage, Kabe. Partner. Komm, laß uns von hier verschwinden.«
Die beiden trotteten weiter, hielten sich dabei automatisch in den Schatten und wichen den Passanten aus. Hinter ihnen fraß sich das Feuer immer weiter. »Die Wände brennen nicht«, stellte Muftak fest, »aber der Rest des Hauses ist verloren.«
»Jabba ist so reich, daß er sich problemlos ein neues bauen kann«, sagte Kabe. »Muftak… eine Sache irritiert mich. Wer hat die Tür geöffnet?«
»Es muß der Droide gewesen sein«, antwortete der Talz. »Ich hoffe nur, Bib Fortuna hat nicht gemerkt, daß er uns geholfen hat. Wenn doch, dann gibt es für K-8LR keine Hoffnung.«
»Wohin gehen wir jetzt?« fragte die stets praktisch denkende Kabe.
»Zu Momaw Nadons Haus. Er wird uns verstecken… sofern er noch am Leben ist. Und da ich keine Meldung über seinen Tod gehört habe, muß er es irgendwie geschafft haben, Alima zu überlisten.«
»Aber wir können hier nicht bleiben…«, jammerte Kabe. »Unser Leben ist keine Sarlaccspucke mehr wert, wenn Jabba herausfindet, wer sein Haus zerstört hat!«
Muftak warf ihr einen langen Blick zu. »Du hast recht… hier können wir nicht bleiben. Wir müssen Mos Eisley und Tatooine verlassen, bevor man uns auf die Schliche kommt.«
»Wie, Muftak? Wir haben fast unsere ganze Beute verloren!« Was nicht ganz stimmte… Kabe konnte die Wölbungen von einem halben Dutzend Edelsteinen in den Taschen ihrer Robe spüren.
»Hast du den Datenpunkt vergessen?« Selbstzufrieden tätschelte der Talz seinen pelzigen Bauch.
Kabe starrte ihn mit großen Augen an und plapperte dann glücklich vor sich hin. »Dreißigtausend! Und sie werden uns gehören! Und du wolltest diesen Raum nicht mal betreten… Ich mußte dich praktisch zwingen! Ich habe dir gesagt, daß du diese Nacht nie bereuen wirst, Muftak, oder? Habe ich das nicht gesagt?«
Der große Talz nickte schweigend. Zwei Nächte später, in dem Geheimversteck unter den Wurzeln des fleischfressenden ithorianischen Vesuvague-Baums, stand Muftak dem Mon Calamari gegenüber, den Momaw Nadon zu ihnen gebracht hatte. »Barid Mesoriaam sagte, daß er nur für General Dodonnas Augen bestimmt ist«, erklärte der Talz.
»Ich verstehe«, sagte das Fischwesen und streckte eine schwimmhautbewehrte Hand aus. »Den Datenpunkt, bitte.«
»Zuerst das Geld«, mischte sich Kabe ein. »Halten Sie uns etwa für Idioten?«
Schweigend zog der Mon Calamari ein Bündel Kredits aus seiner Tasche. Die Augen der Chadra-Fan leuchteten auf. Muftak zählte hastig nach. »Das hier sind nur fünfzehntausend«, beschwerte er sich. »Man hat uns aber dreißigtausend versprochen.«
»Ich habe etwas besseres als Kredits«, versicherte der Kontaktmann der Rebellen und griff wieder in seine Tasche.
»Was könnte besser als Kredits sein?« fauchte Kabe verächtlich.
»Das hier«, erklärte der Spion und präsentierte zwei amtlich aussehende beglaubigte und versiegelte Dokumente. »Zwei Transitbriefe, unterzeichnet von Großmufti Tarkin persönlich. Damit können Sie überall hin!«
Muftak riß alle vier Augen auf und starrte die Dokumente an. Transitbriefe! Damit konnten sie nach Alzoc III reisen – und anschließend vielleicht nach Chadra, Kabes Heimatwelt.
»Aber wir wissen immer noch nicht, wie wir unbemerkt aus Mos Eisley verschwinden können…«, sagte
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