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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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voran, sonst komme ich hinter den Tresen und hole sie mir selbst.«
    Der Geruch war jetzt so stark, daß Wuher vorübergehend wie betäubt war. Selbst als er nach unten griff, eine Flasche Wasser nahm und sie öffnete, fühlte er sich wie umnebelt.
    Dieser Geruch… Irgend etwas an diesem Geruch…
    Zweifellos Pheromone. Aber einzigartige Pheromone, völlig anders als jene, die Wuher früher schon einmal gerochen hatte. Der Barkeeper hatte eine große Nase mit hochempfindlichen Riechnerven, die er ständig trainierte. Das war einer der Gründe, warum er ein so guter Bioalchemist war. Da war etwas an diesem Greedo…
    Der Rodianer riß ihm die Flasche aus der Hand, warf verächtlich eine Handvoll Kreditchips auf den Tresen und trollte sich in eine der dunklen Ecknischen. Obwohl Wuher an diese Behandlung gewöhnt war, verletzte sie ihn zutiefst. Er fühlte sich wie ein Haufen Womprattenscheiße, und die Tatsache, daß er absolut nichts tun konnte, um sich für seine verletzten Gefühle zu rächen, machte alles nur noch schlimmer. Und dann noch dieser Geruch. Er war jetzt überall. Er berührte ihn bis ins Tiefste seiner Seele, und er wußte nicht genau, warum.
    Um sich abzulenken, machte er sich wieder an die Arbeit. Er mixte ein paar ausgefallene Drinks für die Band, deren Musik den Job in diesem Loch erst erträglich machte. Danach bediente er einen Aqualishaner und die Tonnika-Schwestern und quirlte einen ätherischen Cocktail für den bluesliebenden Devaronianer. Die ganze Zeit brodelten Ärger und Verwirrung in ihm, so daß er seine Umgebung kaum noch wahrnahm.
    Er bemerkte die Neuankömmlinge erst, als sein Gehilfe an seiner Tunika zupfte.
    »Wuher. Der Droidendetektor hat angesprochen.«
    Alarmiert fuhr Wuher herum und blickte auf das kleine nartianische Geschöpf hinunter, das mit zwei von seinen vier Händen eifrig Gläser spülte.
    »Danke, Nackhar.«
    Wuher richtete seine Aufmerksamkeit auf den Eingang, wo ein alter Mann und ein junger, flachsblonder Bursche aufgetaucht waren und sich ihren Weg in die lichtgefleckte, verräucherte Dunkelheit der Taverne bahnten, gefolgt von einem goldenen, trippelnden Protokolldroiden und einem rollenden R2-Modell.
    »He!« rief Wuher mit seiner barschesten Stimme. »Typen wie ihr haben hier keinen Zutritt.«
    Die Bemerkung löste einige Verwirrung aus.
    Wuher sah sich zu einer Klarstellung genötigt. »Ihr Droiden. Wir wollen euch hier nicht haben.«
    Die Droiden gingen hinaus.
    Der Rausschmiß der Droiden verschaffte ihm ein tiefes Gefühl der Befriedigung. Es war eine der wenigen Machtdemonstrationen, die Wuher wirklich gefielen – eine klare, übersichtliche Angelegenheit, bei der er sicher sein konnte, niemand anderen zu kränken. Dennoch, während er verfolgte, wie die Droiden das Lokal verließen, irritierte ihn etwas. Die Erinnerung an diesen einsamen Droiden, der in dieser Gasse gestrandet war und um Hilfe flehte. Auf irgendeine Weise löste die irritierende Erinnerung zusammen mit dem starken Geruch von Greedos Pheromonen eine nagende, gleichzeitig seltsam erregende Unruhe in dem Barkeeper aus.
    Ein junger Mann in Wüstenkluft zupfte an seinem Arm und bestellte ein Glas Wasser. Es dauerte ein paar Zupfer, bis Wuher reagierte, aber schließlich war der Drink serviert, und Wuher machte mit der Arbeit weiter und bediente einen ungeduldig quietschenden Ranater.
    Er war so mit seinen eigenen Sorgen beschäftigt, daß er einige Zeit brauchte, um zu bemerken, daß sich eine Auseinandersetzung anbahnte. Wuher blickte auf und sah, daß sich Dr. Evazan mit dem jungen Mann anzulegen schien. Der alte Begleiter des Jungen trat dazwischen und sagte etwas. Einen Moment später gab es einen blendenden Blitz.
    Alarmiert rief er: »Keine Blaster! Keine Blaster!«
    Ein Lichtschwert wirbelte durch die Luft. Ein Schlag, ein Schrei – und der abgetrennte Waffenarm von Evazans aqualishanischem Kumpanen landete auf dem Boden.
    Der Alte und der Junge wichen zurück, und nach einem Moment der Stille spielte die Band weiter.
    »Nackhar«, wandte sich Wuher an seinen Gehilfen. »Machst du bitte sauber? Ich bin beschäftigt.«
    Obwohl der Arzt sich für ihn eingesetzt hatte, hegte Wuher keine Sympathien für ihn. Der Mann war eine häßliche, bösartige und verkommene Kreatur. Nichtsdestotrotz gab es keinen Grund, das Blut des stöhnenden Gefährten des Doktors zu lange den Boden beschmutzen zu lassen.
    Der Nartianer huschte davon.
    Wuher machte sich wieder an die Arbeit.
    Noch ‘n Gast,

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