Sturm über Tatooine
fröstelte.
Und zitterte.
Stand mit einem törichten Lächeln auf.
»Mann!«
Er blickte zu seinem Destillierapparat hinüber, zu dem größeren Glaskolben, der inzwischen halb mit diesem tödlichen Elixier gefüllt war, während noch mehr davon in den spiralförmigen Windungen der Röhren seines improvisierten Labors blubberte.
»Es ist sogar besser, als ich gehofft hatte«, sagte er. »Das ist genau der Schnaps, der Jabba dem Hutt gefallen wird.«
»Jabba der Hutt, Master?« fragte der Droide. »Ist er nicht der Verbrecherlord dieser Region?«
»Unsinn«, wehrte Wuher ab. »Er wird von seinen Feinden verleumdet. Er wird nicht nur mein Wohltäter sein, sondern schlußendlich auch deiner.«
»Wirklich?«
»Ja. Natürlich. Wir werden Geschäftspartner, C2-R4. Zuerst arbeiten wir für Jabba den Hutt. Dann werden wir den elenden Staub dieses widerwärtigen Planeten abschütteln. Große Dinge, C2. Wir sind für große Dinge bestimmt!«
Der ungehobelte Barkeeper strahlte seinen neuen Mitarbeiter an.
C2-R4 stand exakt in der Mitte der Nische. Unter einem neu eingebauten Zapfhahn, der aus seinem faßförmigen Rumpf ragte, stand eine kleine Flasche mit einer smaragdgrünen Flüssigkeit. Ein paar Tropfen von diesem Zeug hatten genügt, um Jabbas Schnaps seine neue und wundervolle Geschmacksnote zu verleihen, die ihn zu etwas Großem machte. Wuher, begnadeter Bioalchemist, würde mit diesem Stoff Jabba den Hutt für lange Zeit glücklich machen können.
Aus dem Grillmund des Droiden ragte ein nackter grüner Nichtmenschenfuß, verharrte für einen Moment und verschwand dann in der Öffnung, um von C2-R4 leistungsstarken chemikalischen Extraktoren zu dem kostbaren Saft verarbeitet zu werden.
An einem Haken neben der blubbernden Destille hing eine weitere neue Zierde von Wuhers bioalchemistischer Nische: der Kopf von Greedo dem Rodianer. Nackhar hatte die größte Mühe gehabt, den Jawas die Leiche abzuschwatzen. Er hatte ihnen mehrere Runden Freibier ausgeben müssen, aber das war es wert.
»Auf deine Pheromone, Greedo«, sagte Wuher der Barkeeper und hob prostend seine Pipette. »Han Solo hat dir und den rodianischen Frauen wirklich einen großen Gefallen getan.«
Der Kopf starrte blind zurück.
»Ich muß gestehen, die Kreatur war reichlich zäh und knorpelig«, sagte der Droide. »Ich fürchte, nach dieser starken Belastung muß mein interner Fleischwolf geschärft werden.«
Wuher grinste und zwinkerte. »Für dich ist mir nichts zu teuer, C2-R4. Glaube mir, dies ist der Beginn einer wundervollen Freundschaft.«
Denn Wuher der Barkeeper hatte jetzt in der Tat eine völlig neue Einstellung zu den Droiden.
Nachtlilie:
Die Geschichte der Liebenden
Barbara Hambly
»Gnädigste, ich bin untröstlich.« Feltipern Trevagg schaltete den Computermonitor über seinem Schreibtisch aus und wirkte dabei nicht im geringsten zerknirscht. »Wenn Sie Ihre Wasserrechnung nicht bezahlen, kann ich nicht verhindern, daß man Ihnen die Wasserzufuhr sperrt. Ich bin es schließlich nicht, der die Gebühren festsetzt.«
In Wirklichkeit hatte er es in diesem Fall doch getan, vielmehr dem Stadtpräfekten des Mos Eisley Raumhafens vorgeschlagen, die Wassergebühren um fünfundzwanzig Prozent zu erhöhen. Aber, sagte sich Trevagg nüchtern, während er seine Stirnhöcker rieb und der verzweifelten Modbrek-Frau zuhörte, die ihn um einen Zahlungsaufschub anflehte, wahrscheinlich hätte sie auch die alten Gebühren nicht begleichen können, so daß es keine große Rolle spielte. Wichtig war jetzt nur, natürlich vorausgesetzt, alles lief nach Plan, daß er ihr ein paar tausend Kredits für ihr Haus anbieten konnte – die sie mit Freuden annehmen würde, nachdem sie schon einige Tage ohne Wasser oder Nahrung war –, um es dann zimmerweise zu vermieten. Aber er mußte schnell handeln, damit der Präfekt nicht hinter seine Pläne kam und ihn überbot.
Die Verzweiflung der Modbrek-Frau irritierte ihn. Wäre sie eine Gotal wie er, hätte er vielleicht Mitleid empfunden, obwohl Trevagg weit weniger als die meisten seiner Artgenossen für Emanationen der Verzweiflung und Furcht empfänglich war. Aber Modbreks waren nach Trevaggs Ansicht nur halbintelligente, unansehnliche, kurzlebige Wesen, bis auf die grotesk voluminöse blaue Mähne, die von ihren unterentwickelten Köpfen hing, haarlos wie Schnecken, mit großen Augen und winzigen Nasen und Mündern in spitzen, blassen Gesichtern. Diese Frau und ihre Töchter, die fortwährend
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