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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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noch ‘n Schnaps.
    Ein ganz normaler Tag in der Mos Eisley Bar.
    Schade, daß Chalmun nicht da war. Seine einschüchternde Gestalt verhinderte normalerweise derartige Faxen. Dieser Wookiee, der mit dem alten Mann gesprochen hatte, ähnelte seinem Arbeitgeber ein wenig, war aber größer und jünger. Er trieb sich schon seit einiger Zeit mit diesem großspurigen Schmuggler Han Solo herum. Der Raumfahrer hatte gestern etwas davon gefaselt, daß der Wookiee sein bester Freund sei. Wer solche Freunde hatte, brauchte keine Feinde mehr. Vielleicht gab es doch noch schlimmere Dinge im Universum als in der Mos Eisley Raumhafenbar von Rodianern heruntergeputzt zu werden.
    Trotzdem wurmte es ihn, und Wuher glühte vor Zorn und Haß wie eine aufgescheuchte Sandschlange.
    Kurz darauf kamen zwei Sturmtruppler herein und marschierten direkt zum Tresen.
    »Wir haben gehört, daß es hier Krawall gegeben hat«, sagte einer der beiden. Seine Stimme drang elektronisch verzerrt durch seinen weißen, totenkopfähnlichen Helm.
    »Darauf können Sie wetten«, knurrte Wuher. Er sah sich um und entdeckte die Unruhestifter an einem Tisch im hinteren Teil des Lokals. Interessanterweise saßen sie mit niemand geringerem als Han Solo und seinem Wookiee-Kumpel zusammen. »Der alte Kerl und der Junge dort hinten.«
    Er deutete auf die beiden. Je früher diese Sturmtruppler von hier wieder verschwanden, desto besser. Sie machten ihn nervös. Er hatte ohnehin schon genug Ärger. Außerdem gaben diese Sturmtruppler nie Trinkgeld.
    Wuher versank wieder ins Brüten, während er, quasi von seinem inneren Autopiloten gesteuert, Barium-Flips, eisgekühlte Sulfate und sogar ein Gedeck Bier und Korn servierte. Er genehmigte sich auch ein Glas seines selbstgebrauten Bieres, um die bohrenden Kopfschmerzen zu vertreiben. Aber die ganze Zeit verfolgten ihn zwei Dinge: dieser Geruch, der noch immer in seinen Nüstern hing, und dieser aufdringliche Droide. Was würde aus ihm werden? Warum kümmerte es ihn überhaupt? Und was war noch einmal sein besonderes Talent?
    Ein lautes Krachen ließ ihn plötzlich aus seinen Gedanken aufschrecken.
    Alle Köpfe drehten sich zur Quelle des Lärms, jenem Tisch, an dem Han Solo saß. Der Schmuggler stand unbekümmert auf und näherte sich dem Tresen, während er seine Waffe zurück ins Holster steckte.
    Wuher konnte nicht glauben, was er am Tisch zurückgelassen hatte.
    »Die Schweinerei tut mir leid«, sagte Solo und schnippte Wuher einen Zwei-Kredits-Chip zu. Normalerweise hätte Wuher sofort seine Hand auf die Münze gelegt, um zu verhindern, daß jemand sie stiebitzte. Aber der Anblick, der sich ihm bot, war viel zu schockierend, um an Geld zu denken.
    Dort, quer auf dem Tisch liegend, mit einem zerblasterten Unterleib, von dem eine dünne Rauchsäule aufstieg, hatte kein anderer als Greedo, der rodianische Kopfgeldjäger, sein Leben ausgehaucht.
    Wuher spürte kalte Befriedigung. Sein Wunsch war erfüllt worden, was nicht häufig geschah. Sicher, in dieser Bar wurden ständig irgendwelche Wesen umgebracht, und es hätte Wuher noch mehr Befriedigung verschafft, wenn er selbst den Abzug dieses Blasters gedrückt und diesen widerlichen, stinkenden…
    Plötzlich hatte der Barkeeper eine Art transzendentale Erleuchtung. Unbewußte Gedankenprozesse drangen machtvoll an die Oberfläche, und es war, als hätte sich der Himmel geöffnet und ihn mit dem Licht der kosmischen Weisheit erfüllt.
    Dieser Droide… dieser verrückte, verängstigte Droide…
    Er mußte ihn vor Schaden bewahren. Er mußte ihn retten!
    »Nackhar!« rief er.
    Die kleine Kreatur kam angehuscht. »Haben Sie das gesehen, Sir? Habe ich nicht schon immer gesagt, daß Chalmun alle Waffen an der Tür einsammeln soll? Habe ich…«
    »Willst du etwa die Gäste nach Waffen durchsuchen, Nackhar?«
    Der Gehilfe verstummte.
    »Übernimm du die Theke. Ich habe etwas Dringendes zu erledigen. Ich bin bald wieder zurück. In der Zwischenzeit paß auf, daß die Leiche des Rodianers nicht angerührt wird. Ich will nicht, daß die Jawas sie nach draußen schleppen und fleddern. Hast du verstanden?«
    »Ja. Natürlich. Aber wenn die Polizei…«
    »Sie kann sie untersuchen, wenn sie will, und der Täter ist schließlich bekannt. Aber erhebe in Chalmuns Namen Anspruch auf die Leiche. Rechtlich gesehen ist sie jetzt unser Eigentum.«
    »Aber warum können Sie das nicht… wo wollen Sie denn hin?«
    »Ich muß eine Rettungsaktion starten!«
    Mit diesen Worten ging Wuher

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