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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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konnte.
    Er war nicht überrascht oder besonders verärgert, als die Sturmtruppler auftauchten. Ein wenig verächtlich beobachtete er, wie sie sich umschauten, aber natürlich waren der alte Mann und der Junge längst verschwunden. Wie auch diverse andere Gäste, darunter der Hookah-Raucher. Der Rodianer war geblieben, stellte Trevagg fest, während er eine Hand von Nachtlilies weicher Hüfte nahm, um nach dem Geld in seiner Gürteltasche zu tasten. Einhundert Kredits, hatte man ihm gesagt, kostete es derzeit, einen Menschen umbringen zu lassen.
    Er würde froh sein, wenn dieses Ärgernis endlich beseitigt war und keine Gefahr mehr bestand, daß Balu ihn um die Belohnung brachte, die rechtmäßig ihm gehörte.
    Aber als Trevagg gerade aufstehen wollte, um zum Tisch des Rodianers zu gehen, erhob sich unglücklicherweise auch der Rodianer, und gleichzeitig kam es zu einer Veränderung seiner Aura, die Trevagg verriet, daß er tatsächlich ein Jäger war und sich nun an seine Beute anpirschen wollte. Die Beute entpuppte sich als der braunhaarige Schmuggler, der nach einem längeren Wortwechsel unter dem Tisch seinen Blaster zog und den Rodianer erschoß.
    Nachtlilie schrie erneut auf und klammerte sich an Trevaggs Arm; Wuhers Gehilfe stürzte zu der Leiche, um zu verhindern, daß sie gefleddert wurde, während der Schmuggler und sein Wookiee-Kumpel dem Barkeeper ein paar Kredits zuwarfen und die Bar verließen. »Die Schweinerei tut mir leid.« Nach einem Moment der Stille spielte die Band nahtlos ihren Song weiter.
    Verärgert und enttäuscht – denn der Wolfsmann war inzwischen ebenfalls verschwunden – nahm Trevagg die nervöse und sehnsuchtsvoll schmachtende Nachtlilie in die Arme. Soviel, dachte er, zu dem Versuch, einen Attentäter anzuheuern. Wenn er sich mit Jub Vegnu in Verbindung setzte, damit der den Stadtpräfekten veranlaßte, den alten Mann und den Jungen am Raumhafen festzunehmen, würde er auch erwähnen, daß er hundert Kredits für die Beseitigung Balus bot. Das sollte jeden Konkurrenten davon abhalten, sich für die Belohnung zu interessieren, die auf den Kopf des alten Mannes ausgesetzt war.
    Und in der Zwischenzeit, dachte Trevagg, während er das bebende Bündel aromatischer Sinnlichkeit auf seinem Schoß an sich drückte, konnte er sich um das Mädchen kümmern und ein Zimmer in der Mos Eisley Herberge mieten, um mit dem zu beginnen, was sie für den Beginn einer wundervollen Ehe hielt – diese unverbesserliche Närrin! –, was aber in Wirklichkeit bloß die genußvollere der beiden Jagden war, die er heute unternommen hatte.
    Wirklich, dachte Trevagg, als er die trippelnde Nachtlilie hinaus in das Goldlicht und die Schatten der Straße führte, er hatte sich vielleicht aus dem Gewerbe zurückgezogen, aber er war noch immer ein passabler Jäger.
     
    Im Lauf der Nacht drangen imperiale Truppen in Mos Eisley ein und durchsuchten die ganze Stadt nach zwei Droiden. Es verbreiteten sich Gerüchte über ein Massaker an den Sandleuten auf einer abgelegenen Farm, und dann kam es an der Andockbucht 94 zu einer Schießerei, die mit dem illegalen Start eines Schmugglerschiffs endete. Die ganze Aufregung führte dazu, daß Trevaggs Leiche erst am nächsten Nachmittag gefunden wurde.
    »Hat ihn denn niemand gewarnt ?« fragte Wuher der Barkeeper, als er von einem von Balus Beamten in die Mos Eisley Herberge geführt wurde, um sich die Leiche anzusehen und vor dem Sicherheitschef seine Aussage zu machen.
    »Wovor gewarnt?« Balu blickte von seinem Datenblock auf. Er hatte den Gotal noch nie besonders gemocht, aber diesen Tod – er schien mit einem langen, scharfen Messer erstochen und dann sorgfältig ausgeweidet worden zu sein – wünschte er nicht einmal seinem ärgsten Feind.
    »Vor der H’nemthe.« Als ihn Balu weiter verständnislos ansah, fügte der Barkeeper hinzu: »Vor dem Mädchen, mit dem er zusammen war. Dem H’nemthe-Mädchen.«
    »Nachtlilie?« fragte Balu verblüfft. Das Mädchen schien von ihrer Umgebung viel zu verschreckt – und von Trevaggs Charme viel zu überwältigt – gewesen zu sein, um dem Gotal auch nur ein Haar zu krümmen.
    »War das ihr Name?« Wuher verdrehte die Augen. »Er paßt.«
    Inzwischen hatte sich eine kleine Menge eingefunden. Natürlich waren keine imperialen Sturmtruppen und keine der Wachen des Präfekten darunter. Dieser Mord war zu unbedeutend und ihre Zeit zu kostbar. Balu verfolgte aus den Augenwinkeln, wie Nackhar dem Gerichtsmediziner ein paar Kredits

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