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Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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die Seite.
    Jetzt bewegte er sich wie ein Tänzer, schwang sein Schwert unter seinem linken Arm durch, drehte sich und schlug nach
dem nächsten Novizen, der ihn erreichte. Stahl klirrte auf Stahl, als der Mann parierte, aber Vesna wartete nicht darauf, Hiebe auszutauschen, sondern zog den aufgespießten Gegner als Schild vor sich. Der Söldner hatte es so eilig, den Helden zu verletzen, dass er nachsetzte und von der Keule eines Kameraden getroffen wurde. Als er aufschrie, zögerte sein Kumpan. Vesna aber nicht. Töten und weiter.
    Der Novize sackte gemeinsam mit dem Verletzten zusammen, da erklang hinter Vesna ein Brüllen, und als er sich umwandte, traf ihn ein Schwert gegen den Brustpanzer. Wieder ging er vorwärts, um mit dem Dolch nach der Hand des Mannes zu schlagen. Stattdessen traf er die Schwertklinge mit dem Parierschutz des Dolches, schlug dem Gegner die Waffe aus der Hand und stach dem Unbewaffneten in den Bauch.
    Von beiden Seiten kamen nun Angreifer näher, und er wich einige Schritte zurück, um alle Gegner im Blick zu behalten. Ein Mann, den er zurückgetrieben hatte, versuchte ihn zu überraschen, indem er einen hohen Schlag führte, während er Vesna mit einem Tritt aus dem Gleichgewicht bringen wollte. Vesna drehte sich zur Seite, fing den Schlag ab und rammte den Dolch in der gleichen Bewegung in das Knie des Mannes. Mit einer kurzen Drehung riss er die schmale Klinge wieder heraus und wich einen weiteren Schritt zurück. Er atmete tief ein, denn jetzt erinnerte er sich daran, wieder atmen zu müssen. Der verkrüppelte Mann fiel vor Schmerz jaulend vornüber.
    Zwei weitere rückten vor, der Anführer und ein großer Mann mit einer Axt. Hinter ihnen wischte sich der Mann mit der gebrochenen Nase das Blut aus dem Gesicht, hielt sein Schwert aber immer noch in der Hand. Ein weiterer arbeitete sich gerade unter der Leiche seines Kameraden hervor.
    Wird Zeit, etwas anzugeben , dachte Vesna und holte so tief Luft wie möglich. Er warf den Dolch in die Luft und wechselte das
Breitschwert in die Linke, während der Dolch durch die Nacht segelte. Instinktiv sahen die Männer der Waffe hinterher. Das war die Finte eines Duellisten, die genauso viel Können wie Fingerfertigkeit verlangte. Vesna teilte die Luft zwischen ihnen mit einem niedrigen Streich, die beiden zögerten unwillkürlich und senkten die Waffen, um abzuwehren.
    Vesna grinste, als der Dolch in seiner rechten Hand landete – und nun schleuderte er ihn auf die ungeschützte Brust des Größeren. Ohne Arme oder die Axt im Weg war es ein einfacher Wurf, der genau ins Herz traf. Man musste dem Anführer zugutehalten, dass er sich nicht umwandte, als sein Nebenmann aufkeuchte und ins Taumeln geriet. Aber das machte wenig aus, da er nun allein war. Vesna führte die Hände zusammen, sie tauschten zwei Schläge aus, dann schnitt Vesna dem Mann in den Arm. Der Treffer brachte den Anführer nur aus dem Gleichgewicht, aber der nächste Schlag schnitt ihm dann sauber die Kehle auf.
    Vesna riss seine Waffe mit einem angestrengten Schnauben wieder heraus und betrachtete die übrigen Gegner. Töten und weiter . Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn der Mann mit der gebrochenen Nase stürmte wütend brüllend vor. Vesna schlug die Waffe beiseite und rammte ihn mit der Schulter, was den Mann beinahe von den Füßen riss. Der Novize stolperte einen Schritt zurück und riss erschrocken die Augen auf, als Vesnas Schwert ihm erst den Bauch aufschlitzte und dann in seinen Nacken fuhr.
    Blieben noch fünf, allesamt verletzt. Der Mann, den er mit dem Speer getroffen hatte, lag noch immer reglos an der gleichen Stelle, darum schrieb Vesna ihn ab. Ein weiterer lag auf den Knien, umklammerte seinen Bauch und stieß klagende Laute aus. Auch auf diesen brauchte er nicht zu achten. Wer ein Schwert in den Bauch bekommen hatte, kämpfte nicht mehr weiter. Von den
verbleibenden dreien hatte einer ein verletztes Knie und zwei standen noch, die Waffen erhoben. Aber beide mussten einen Arm schonen. Der Jüngere schien sich gar nicht damit wohlzufühlen, die Linke benutzen zu müssen, darum machte Vesna es ihm einfach. Er stürmte vor und streckte die anderen beiden nieder, um dann erneut zurückzuweichen.
    »Du«, rief er und wies auf den letzten, noch stehenden Novizen. »Waffe fallen lassen, dann lasse ich dich leben.«
    Der Mann sah zu seinem knienden Gefährten hinab und erkannte, dass er so gut wie allein war. Er ließ die Waffe fallen und ergab sich mit erhobenen

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