Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
Vom Netzwerk:
heraus nicht sonderlich treffsicher war, würde ein Schuss einen Angreifer vielleicht ablenken …

    Er kam gar nicht dazu. Von der Seite näherte sich etwas rasend schnell und bohrte sich in den Hals des Pferdes. Vesna hatte kaum Zeit, es als Pfeil zu erkennen, da schrie das Pferd auch schon auf und fiel nach einigen taumelnden Schritten zu Boden. Vesna sprang aus dem Sattel und von dem stürzenden Tier weg. Seine linke Schulter traf hart auf den Boden, er selbst wurde auf den Rücken geworfen. Helle Lichter flackerten vor seinen Augen auf, als sein Kopf auf den Boden schlug.
    Vesna starrte einige Sekunden blinzelnd in den Nachthimmel, zu schwer angeschlagen, um sich zu bewegen. Er sah eine Sternenwolke und den größeren Mond über sich, Alterr, von Wolken halb verdeckt. Während er langsam wieder zu Sinnen kam, hörte er schnelle Schritte und Rufe. Drei Gestalten näherten sich ihm rasch, der große Mann in der Mitte hielt einen Bogen in Händen.
    Pisse und Dämonen , dachte Vesna und klopfte seine Brust ab, bis er sein Schwert fand. Nein, wo ist die Armbrust?
    Er sah sich um und schnappte nach Luft, als er bemerkte, dass er eine Platzwunde am Hinterkopf hatte. Die Armbrust lag nur einen Schritt neben ihm, war noch immer gespannt. Der Bolzen war zwar aus der Führung gefallen, aber er lag neben der Armbrust und wäre schnell wieder eingelegt.
    Der Mann in der Mitte erkannte, was Vesna vorhatte, und griff nach einem weiteren Pfeil, aber da waren die drei nur noch knapp zwanzig Schritt entfernt. Trotz seiner Benommenheit schaffte es Vesna, sich auf ein Knie hochzukämpfen und die Armbrust anzulegen.
    Er schoss – und der große Mann fiel mit einem Schrei, dann warf er die nutzlos gewordene Waffe nach den anderen beiden, die langsamer wurden, als ihr Kamerad zu Boden ging. Einer sah auf die Straße, der andere sprang zur Seite, als die Armbrust über die Straße in seine Richtung schlitterte. Dann riss er die Augen
auf, denn Vesna stürzte auf sie zu, wobei er sein Schwert aus der Scheide zog.
    Er überbrückte die Entfernung so schnell, dass er die Klinge gerade erst herausgeholt hatte, als er die Männer erreichte. Beide trugen mannshohe Speere, schienen aber nicht bereit, sie einzusetzen. Vesna schlug den Speer des einen beiseite, unterlief seine Reichweite und schnitt dem Mann in den Arm, dann holte er aus und hieb ihm auch noch den Griff ins Gesicht. Der taumelte gegen seinen Kameraden zurück, wodurch Vesna Zeit hatte, wie ein Fechter vorzustoßen und dem Zweiten die Klinge ins Herz zu rammen. Er zog die Waffe wieder heraus und spießte den Ersten auf, bevor der andere noch zu Boden fallen konnte.
    Dann sah er zu dem großen Mann hin. Der Bolzen hatte ihn knapp über der Hüfte getroffen. Er wand sich schreiend vor Schmerz und dachte gar nicht daran, seine Waffe aufzuheben. Da keine Gefahr von ihm ausging, sah sich Vesna nach dem Rest der Bande um …
    Da waren sie, eine zweite, deutlich größere Gruppe von Männern.
    »Pisse und Dämonen, ich bin des Todes«, knurrte Vesna.
    Vorsichtig hob er den linken Arm und bewegte die Schulter ein wenig. Sie brannte zwar, war sonst aber intakt.
    »Zu den Waffen«, befahl er sich selbst und überließ das Denken dem erfahrenen Soldaten in sich. Fünf Schritt entfernt lag der Schütze, und neben ihm der Bogen, also hob er einen Speer auf und holte sich dann den Bogen. Er wusste, dass er nur Zeit für einen einzigen Schuss hatte, übereilte sich – und der Pfeil sirrte weit über das Ziel hinaus. Das ließ sie nicht einmal langsamer werden.
    Vesna umfasste den erbeuteten Speer. Er bemerkte jetzt, dass die Männer auf dem Boden wie Pönitente gekleidet waren. Vermutlich Söldner. Besser als Fanatiker , dachte er, während er den Speer hob, aber nicht viel besser.

    Er wartete, bis sich die Gegner auf ein Dutzend Schritte genähert hatten, dann schleuderte er den Speer. Der Anführer hatte den Wurf erwartet und duckte sich, aber der Mann hinter ihm wurde in den Oberschenkel getroffen und stürzte schreiend zu Boden. Sofort wechselte Vesna das Breitschwert in die Schwerthand, zog seinen Duelldolch und trat von den Körpern am Boden weg. Die Waffe hatte keine sonderlich große Reichweite, aber mit dem Stahlkorb, der über seine Hand reichte, konnte er eine Klinge abwehren.
    Zeit, meine letzte Karte auszuspielen. »Wisst ihr, wer ich bin?«, rief er so laut er konnte.
    Die Gruppe wurde langsamer, und der Anführer bedeutete den anderen aufzufächern. Jetzt konnte er

Weitere Kostenlose Bücher