Sturmauge
erkennen, dass sie die grauen Roben des Kultes von Tod trugen, nicht die schwarzen der Pönitenten des Nartis.
Scheiße, dann sind beide Kulte beteiligt und denen hier wird schwerer beizukommen sein.
Sie trugen Schwerter und Äxte bei sich und schienen auch zu wissen, wie man sie einsetzte. Es war zwar seltsam, sich darüber zu freuen, aber der Krieg schien nicht so ausgefeilt wie ein Duell. Pikeniere hätten ihn einfach aufgespießt wie einen Eber. Diese Söldner würden die Waffen auf eine Art führen, die er vorhersehen konnte – und er war sicher, dass ihm keiner mit dem Schwert das Wasser reichen konnte.
»Ja, wir wissen, wer du bist, und wir werden dich töten.« Er sprach mit einem nördlichen Farlan-Akzent, was es unwahrscheinlicher erscheinen ließ, dass sie Söldner waren, die auf den höchsten Preis aus waren.
Vesna drehte sich langsam, behielt den Anführer dabei gar nicht erst im Blick. Es waren zwölf Mann, gegen so viele hatte er noch nie zuvor allein gekämpft.
Einer nach dem anderen , hörte er die Stimme seines früheren
Waffenlehrers, eines Mannes, der ihm schon am ersten Tag den Nutzen eines Tritts zwischen die Beine erklärt hatte. Bewege dich, wenn sie es nicht erwarten, töte einen und beweg dich weiter.
»Dann wisst ihr, wer mein Lord ist«, sagte er und schob sich näher an einen Mann im Kreis heran. »Egal, was man euch zahlt, wir verdoppeln, verdreifachen es.«
Der Mann lachte freudlos auf. »Und ganz sicher macht ihr mich auch zum Ritter.«
»Dafür kann ich sorgen. Du besitzt Informationen, die wir brauchen.«
»Tut mir leid, Kumpel, so läuft das nicht.«
Vesna drehte sich weiter, das Schwert vorgestreckt, während ihn die anderen beobachteten. Er bewegte sich mit schnellen, kurzen Bewegungen, nicht schnell genug, damit ihm schwindelig wurde, aber so unregelmäßig, dass er niemandem zu lang den Rücken zuwandte.
»Wie läuft es dann? Ihr klingt nicht wie ein Fanatiker.«
»Genug gebettelt. Ich hätte mehr von Euch erwartet, als …«
Bevor er den Satz beendet hatte, stürzte sich Vesna auf den jüngsten in der Gruppe, dessen Augen zwischen den Sprechenden hin- und hergezuckt waren. Der Junge schrie erschrocken auf, als Vesna seine Axt passierte und ihm den Dolch in den Bauch rammte. Er spürte den Atem des Burschen auf seiner Wange und hielt ihn fest, während sein Blick zum nächsten Mann im Kreis wanderte. Er wehrte einen Schwertstreich ab, zog seine eigene Klinge hoch und zur Seite, schneller als sein Gegner, weil sein magisches Schwert leichter war als Luft, und schnitt tief in den Arm des Mannes.
Der Mann jaulte auf und ließ das Schwert fallen, während Vesna den aufgespießten Jungen herumriss, um die anderen abzuwehren. Dann trieb er den Verwundeten mit einem Tritt gegen seine Kameraden.
Töten und weiter , rief die Stimme in seinem Kopf – und Vesna gehorchte.
Er stieß sich mit einem Fuß ab und entkam damit zwei Hieben, dann lief er in zwei hastige Streiche, die er mit Dolch und Schwert abwehrte. Er wich nach links aus, passierte einen und schlug ihm die Waffe in die Rippen. Er achtete nicht auf die Schreie, sondern drehte sich weiter, töten und weiter . Er brachte sein Schwert gerade noch hoch, um eine Axt abzuwehren und nutzte die Gelegenheit, um dem Nächsten den Griff ins Gesicht zu schlagen.
Blut lief über seine Wange, aber Vesna beachtete es nicht, nutzte den Schwung und glitt an dem Novizen mit der gebrochenen Nase vorbei, um beim Nächsten nach den Beinen zu schlagen. Der Mann sprang zurück und stieß gegen einen anderen Söldner. Vesna folgte rasch, wobei eine Schwertspitze über seinen Brustpanzer kratzte, weil der Mann den Aufprall abfing und vorstürzte.
Das Schwert schnitt über seinen Arm, aber seine Ausbildung rettete ihn, denn er zog den Dolch zur Brust hoch und drehte ihn nach innen, um das Schwert aufzufangen. Er stieß sich mit dem linken Fuß ab, schnitt von unten in die Achsel des Mannes und riss ihm den Oberkörper auf. Töten und weiter.
Der Novize fiel und ließ das Schwert dabei los, das Vesna mit dem Parierschutz seines Dolches nach dem nächsten Novizen schleuderte. Während dieser die fliegende Waffe aus der Luft schlug, wirbelte Vesna herum, denn er wusste, dass weitere Gegner hinter ihm standen. Erneut retteten ihn die Instinkte des Schwertkämpfers, als ein Schwert vorzuckte und ein feuriger Streich durch sein Ohr und über seinen Schädel glitt. Er trat vor, am Griff des Gegners vorbei, und rammte ihm den Dolch in
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