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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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darüber klagt!«
    »Dann soll die Sache hier geklärt werden«, erwiderte Lord Donblas, und Elric sah, wie die schimmernden Lords der Ordnung sich ihren dunklen Gegnern näherten.
    Der ganze Himmel erbebte, als die Feinde aufeinanderstießen. Die Luft schrie auf, die Erde schien sich zu neigen. Was an niederen Wesen noch am Leben war, verließ fluchtartig den Ort des Konflikts. Ein Geräusch wie eine Million pulsierender Harfensaiten, jede leicht variiert, stieg von den kämpfenden Göttern auf.
    Elric beobachtete, wie Jagreen Lern die Reihen der Herzöge der Hölle verließ und sich mit lodernder roter Rüstung entfernte. Womöglich erkannte er, daß sein Aufbegehren ihm hier schnell den Tod bringen konnte.
    Elric ließ Flammenkralle hinabstoßen und zog Sturmbringer blank, dabei brüllte er den Namen des Theokraten und forderte ihn zum Kampf.
    Jagreen Lern hob den Kopf, aber diesmal lachte er nicht. Er steigerte das Tempo, bis er sah, worauf er eigentlich zuritt und was Elric längst aufgefallen war. Vor ihm hatte sich die Erde in schwarzes und purpurnes Gas verwandelt, das in hektischen Zuckungen pulsierte, als versuche es sich vom Rest der Atmosphäre zu lösen. Jagreen Lern zügelte sein scheußliches, haarloses Pferd und zog die Kampfaxt aus dem Gürtel. Er hob den flammenroten Schild, der wie Elrics Schutz gegen magische Waffen abgesichert war.
    Der Drache raste so schnell dem Boden entgegen, daß Elric der Atem verschlagen wurde. Flügelschlagend landete er wenige Meter vor dem schrecklichen Pferd, auf dem Jagreen Lern mit Gelassenheit Elrics Angriff erwartete. Vielleicht spürte er, daß dieser Kampf ein Spiegelbild der größeren Auseinandersetzung sein würde, die ringsum tobte, daß das Ergebnis des einen sich im Ergebnis des anderen wiederfinden würde. Was auch immer - er verzichtete auf die üblichen großen Worte, sondern wartete schweigend ab.
    Elric kümmerte sich nicht darum, ob Jagreen Lern im Vorteil war; er stieg ab und verabschiedete Flammenkralle mit einigen schnurrenden Lauten.
    »Zurück, Flammenkralle! Kehre zu deinen Brüdern zurück! Was immer passiert, ob ich nun siege oder verliere, du hast deine Rolle gehabt.« Als sich Flammenkralle regte und den riesigen Kopf drehte, um Elric ins Gesicht zu blicken, flog ein zweiter Drache heran und landete nicht weit entfernt. Mondmatt stieg ebenfalls aus dem Sattel und kam durch den schwarzen und purpurnen Nebel auf Elric zu. Elric rief ihm entgegen: »Hier brauche ich keine Hilfe, Mondmatt!«
    »Ich helfe dir auch nicht. Doch es soll mir ein Vergnügen sein zu sehen, wie du ihm Leben und Seele nimmst!«
    Elric blickte zu Jagreen Lern empor, dessen Gesicht noch immer keine Regung zeigte.
    Flammenkralle begann die Flügel zu schwingen und stieg in die Luft. Nach kurzer Zeit war er, gefolgt von dem anderen Drachen, verschwunden. Er würde nicht zurückkehren.
    Den Schild hoch erhoben, das Schwert bereit, so schritt Elric auf den Theokraten zu. Voller Erstaunen sah er Jagreen Lern von seinem grotesken Tier steigen und es mit einem Schlag auf die haarlose Kruppe fortschicken. Der Theokrat wartete ab, leicht geduckt, in einer Haltung, die seine hohen Schultern betonte. Sein langes düsteres Gesicht war angespannt, die Augen auf Elric gerichtet, der langsam vorrückte. Ein unsicheres Lächeln der Vorfreude zuckte auf den Lippen des Theokraten, aber sein Blick wirkte unstet.
    Elric blieb stehen, ehe er in Reichweite seines Feindes kam. »Jagreen Lern, bist du bereit, für die Verbrechen zu büßen, die du an mir und der Welt begangen hast?«
    »Büßen? Verbrechen? Du überraschst mich, Elric, denn ich sehe, daß du das Meckern deiner neuen Verbündeten übernommen hast. Bei meinen Eroberungen habe ich es für richtig gehalten, ein paar von deinen Freunden zu beseitigen, die mich behindern wollten. Aber das war ja zu erwarten. Ich tat, was ich tun mußte und was in meiner Absicht lag - wenn ich das höchste Ziel nicht erreicht habe, so bedaure ich das nicht, denn Bedauern ist eine törichte Empfindung und in jedem Falle nutzlos. Was mit deiner Frau geschah, ist nicht direkt meine Schuld. Wirst du Triumph empfinden, wenn du mich umbringst?«
    Elric schüttelte den Kopf. »Mein Ausblick hat sich in der Tat verändert, Jagreen Lern. Wir Melniboneer waren nie eine rachedurstige Rasse - doch jetzt fordere ich Rache!«
    »Ah, jetzt verstehe ich dich.« Jagreen Lern veränderte seine Haltung und hob die Axt in die Abwehrposition. »Ich bin bereit.«
    Elric

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