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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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eine leise Stimme ertönte.
    »Ich bringe zwei Botschaften. Zunächst den Dank der Lords der Ordnung - und eine zweite von einer mächtigeren Wesenheit.«
    »Sepiriz!« Elric wandte sich zu seinem Mentor um. »Nun, bist du mit meiner Arbeit zufrieden?«
    »Ja - sehr.« Sepiriz' Gesicht war traurig, und er betrachtete Elric mit einem Ausdruck großen Mitgefühls. »Du hast alles geschafft bis auf die letzte Tat - das Horn des Schicksals ein drittesmal erklingen zu lassen. Durch dich wird die Welt den Fortschritt kennenlernen, und ihre neuen Völker werden Gelegenheit haben, stufenweise in ein neues Stadium der Wesenheit vorzudringen.«
    »Aber was bedeutet das alles?« fragte Elric. »Das habe ich niemals ganz begriffen.«
    »Wer könnte das schon? Wer weiß, warum die Kosmische Waage existiert, warum es das Schicksal gibt und die Lords der Höheren Welten. Warum es stets einen Helden geben muß, der solche Kämpfe austrägt. Es scheint eine Unendlichkeit an Raum und Zeit und Möglichkeiten zu bestehen. Es mag auch eine unendliche Zahl von Wesen geben, eines über dem anderen, die das höchste Ziel sehen, obwohl es in der Unendlichkeit kein höchstes Ziel geben kann. Vielleicht ist alles nur zyklisch zu sehen, vielleicht wird sich genau dieses Ereignis immer wieder abspielen, bis das Universum abgelaufen ist und verblaßt wie die uns bekannte Welt. Die Bedeutung, Elric? Suche nicht danach, denn auf dem Wege lauert der Wahnsinn.«
    »Keine Bedeutung, kein Plan. Warum habe ich dann all dies durchlitten?«
    »Vielleicht suchen selbst die Götter Bedeutung und Plan, vielleicht war dies alles nur ein Versuch, die Lösung auf diesem Wege zu finden. Schau...!« Er schwenkte die Hände und deutete auf die neu geformte Erde. »All dies ist frisch und von Logik geformt. Vielleicht wird Logik die Neuankömmlinge beherrschen, vielleicht wird sich ein Faktor einstellen, der die Logik zerstört.
    Die Götter experimentieren, die Kosmische Waage bestimmt das Geschick der Erde, Menschen mühen sich ab und schreiben den Göttern zu, daß sie wüßten, warum sie sich abmühen -aber wissen das die Götter wirklich?«
    »Du beunruhigst mich von neuem, während ich gehofft hatte, Trost zu finden«, seufzte Elric. »Ich habe Frau und Welt verloren - und weiß nicht, warum.«
    »Das tut mir leid. Ich bin gekommen, um dir Lebewohl zu sagen, mein Freund. Tu, was du tun mußt.«
    »Nun gut. Werde ich dich wiedersehen?«
    »Nein, denn wir sind beide wahrhaft tot. Unser Zeitalter ist vorbei.«
    Sepiriz schien sich in der Luft zu drehen und verschwand.
    Kalte Stille blieb zurück.
    Schließlich wurden Elrics Überlegungen durch Mondmatt unterbrochen. »Du mußt das Horn erklingen lassen, Elric. Damit diese Welt anhebt, sich zu entwickeln. Ob es nun nichts oder viel bedeutet - du mußt hineinblasen und diese Sache ein für allemal abschließen!«
    »Aber wie? Ich habe kaum noch genug Kraft, auf den Füßen zu bleiben.«
    »Ich weiß, was du tun mußt. Töte mich mit Sturmbringer. Nimm meine Seele und Lebenskraft in dich auf - dann hast du genug Energie, um es zu tun.«
    »Dich töten, Mondmatt! Den einzigen, der noch übrig ist - meinen einzigen wahren Freund? Du redest Unsinn!«
    »Ich spreche im Ernst. Du mußt es tun, denn einen anderen Ausweg gibt es nicht. Außerdem steht uns in dieser Welt kein Platz zu, bald kommt der Tod sowieso. Du hast mir geschildert, wie Zarozinia dir ihre Seele geschenkt hat -nun nimm auch die meine in dich auf!«
    »Ich kann es nicht.«
    Mondmatt ging auf ihn zu, senkte die Hand, umfaßte Sturmbringers Griff und zog die Waffe halb aus der Scheide.
    »Nein, Mondmatt!« Doch schon sprang die Klinge aus eigenem Antrieb heraus. Elric schlug Mondmatts Hand zur Seite und packte den Griff. Er konnte ihn aber nicht aufhalten. Das Schwert stieg empor, seinen Arm mit sich zerrend, und machte Anstalten, den Stoß zu führen.
    Mondmatt stand mit gesenkten Armen, mit ausdruckslosem Gesicht da, auch wenn Elric ein Aufflackern der Angst in seinen Augen wahrzunehmen glaubte. Er versuchte die Klinge zu bezwingen, erkannte aber schnell, daß das unmöglich war.
    »Laß sie ihr Werk tun, Elric!«
    Die Klinge zuckte vor und durchbohrte Mondmatts Herz. Sein Blut quoll hervor und bedeckte das Metall. Seine Augen wurden glasig und füllten sich mit Entsetzen. »Ah, nein - das - hatte -ich - nicht - erwartet!«
    Elric war wie erstarrt und schaffte es nicht, das Schwert aus dem Herzen seines Freundes zu ziehen. Mondmatts Energie begann durch

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