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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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muß.« Er lächelte ironisch. »Abgesehen davon gefallen sie mir nicht, diese zaubernden Emporkömmlinge -sie wollen das Strahlende Reich nachäffen.«
    »Ja«, sagte Elric. »Sie bilden eine Inselkultur, wie wir es einmal waren. Sie sind Zauberer und Krieger wie unsere Vorfahren. Doch ihre Zauberei ist weit krankhafter als unsere jemals war. Unsere Vorfahren begingen schreckliche Taten, doch war das für sie ganz natürlich. Diese neuen Emporkömmlinge, die von Natur aus menschlicher sind als wir, haben ihre Menschlichkeit pervertieren lassen, wohingegen wir sie nie im gleichen Maße besessen haben.
    Es wird kein zweites Strahlendes Reich geben, auch kann ihre Macht nicht zehntausend Jahre währen. Dies ist eine neue Zeit, Dyvim Slorm, in mehr als einer Hinsicht. Die Zeit hoher Zauberei ist im Schwinden begriffen. Die Menschen finden neue Wege, natürliche Kräfte zu lenken.«
    »Unser Wissen stammt aus uralter Zeit«, stimmte ihm Dyvim Slorm zu, »es ist so alt, daß es wenig Bezug hat auf die heutigen Ereignisse, meine ich. Unsere Logik, unser Wissen, passen in die Vergangenheit...«
    »Ich finde, du hast recht«, sagte Elric, dessen verwirrte Gefühle zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichermaßen wenig paßten. »Ja, es ziemt sich schon irgendwie, daß wir Wanderer sind, haben wir doch keinen angestammten Platz in dieser Welt.«
    Schweigend tranken sie weiter, bedrückt wälzten sie philosophische Ideen. Trotzdem wanderten Elrics Gedanken immer wieder zu Zarozinia zurück und zu seiner Angst um ihr Schicksal. Die Unschuld dieser Frau, ihre Verwundbarkeit und ihre Jugend waren zumindest bis zu einem gewissen Grad seine Rettung gewesen. Seine beschützerische Liebe zu ihr hatte verhindert, daß er zu viel über sein ins Verderben steuerndes Leben nachdachte, und ihre Gesellschaft hatte seine Melancholie verfliegen lassen. Der seltsame Spruch des toten Wesens ging ihm durch den Kopf. Eindeutig bezogen sich die Worte auf eine Schlacht, und der Falke, der zu Dyvim Slorm gekommen war, hatte gleichfalls davon gesprochen. Diese Schlacht war bestimmt die bevorstehende Auseinandersetzung zwischen Yishanas Streitkräften und den Armeen von Sarosto von Dharijor und Jagreen Lern von Pan Tang. Wenn er Zarozinia finden wollte, mußte er Dyvim Slorm begleiten und an dem Konflikt teilnehmen. Dabei mochte er zwar ums Leben kommen, doch sagte er sich, daß er den Weisungen der Omen folgen mußte, sonst könnte er noch die geringe Chance verlieren, Zarozinia jemals wiederzusehen. Er wandte sich an seinen Cousin.
    »Ich schließe mich dir morgen an und werde im Kampf meine Klinge einsetzen. Was immer sein mag, ich habe das Gefühl, daß Yishana gegen den Theokraten und seine Verbündeten jeden Krieger gebrauchen kann.«
    Dyvim Slorm nickte. »Nicht nur unser Schicksal steht auf dem Spiel, sondern auch das ganzer Nationen.«
3
    Zehn schreckliche Männer steuerten ihre gelben Wagen einen schwarzen Berg hinab, der blaues und rotes Feuer spie und in zerstörerischer Wut erbebte.
    Auf ähnliche Weise rebellierten überall auf dem Globus die Naturkräfte. Obwohl nur wenige es merkten, veränderte sich die Erde. Die Zehn kannten den Grund, und sie wußten von Elric und wie ihre Kenntnisse mit ihm zusammenhingen.
    Die Nacht schimmerte hellpurpurn, und die Sonne hing als blutiger Globus über den Bergen, denn es war Spätsommer. In den Tälern brannten Häuser, deren Strohdächer von der qualmenden Lava in Brand gesteckt worden waren.
    Sepiriz, der im führenden Wagen stand, sah die Dorfbewohner auseinanderlaufen, eine wirre Masse - wie Ameisen, deren Bau man zertreten hat. Er wandte sich an den Mann in blauer Rüstung hinter sich und lächelte beinahe fröhlich.
    »Sieh doch, wie sie rennen!« sagte er. »Sieh, wie sie rennen, Bruder! Ach, was für eine Freude, was für Kräfte hier am Werk sind!«
    »Es ist gut, jetzt erwacht zu sein«, brüllte sein Bruder durch das Grollen des Vulkans.
    Im nächsten Augenblick wich das Lächeln aus Sepiriz' Gesicht, und er zog die Brauen zusammen. Mit einer Rindslederpeitsche hieb er auf die beiden Pferde ein, bis Blut die Flanken der großen schwarzen Tiere näßte und sie den steilen Berg noch schneller hinabgaloppierten.
    Im Dorf sah ein Mann die Zehn aus der Ferne. Er schrie auf und faßte seine Angst in eine Warnung:
    »Das Feuer hat sie aus dem Berg getrieben. Versteckt euch - flieht! Die Männer aus dem Vulkan sind erwacht - sie kommen! Die Zehn sind erwacht, wie es in der Prophezeiung

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