Sturmbringerin
fallen und rieb sich den schmerzenden Schädel, während er wüst schimpfte. Auch Van dröhnte der Kopf, noch schlimmer als ohnehin schon, doch war er nicht so unvorbereitet wie Zahnlos gewesen.
Schnell zog Van seinen Dolch und stieß ihn dem noch immer taumelnden Zahnlos tief in die Flanke. Die Klinge glitt bis zum Heft ins Fleisch und Van wusste, dass er wie beabsichtigt Zahnlos‘ Niere getroffen und die Schneide noch tiefer unter den Rippenbogen getrieben hatte.
Warmes Blut ergoss sich auf Vans Hand und er zog seinen Dolch aus dem langsam zu Boden gehenden Zahnlos, der mit vor Entsetzen geweiteten Augen zu ihm aufsah. Zahnlos‘ Hand drückte die Wunde an seiner Seite, doch das würde ihn nicht retten, nichts konnte das.
Van hielt sich nicht länger mit ihm auf, nur noch wenige Sekunden und es war sicher, dass Zahnlos den letzten Fehler seines erbärmlichen Lebens begangen hatte.
Hastig drehte Van sich zu den Frauen und Hirnlos um. Der Anblick, der sich ihm bot, überraschte Van. Hirnlos war stehen geblieben und sah verstört zu Van herüber. Zersia hatte sich schützend vor Gianna, die ängstlich Vans Blick suchte, gestellt und die Hand in Richtung Hirnlos gestreckt, ganz so als wollte sie ihn mit bloßen Händen niederringen. Sie hatte sich ganz auf ihren Angreifer konzentriert und wandte ihren Blick auch jetzt noch nicht von ihrem Ziel ab.
Hirnlos überwand den ersten Schock und änderte seine Richtung, anstatt die letzten Schritte Distanz zu überwinden, die ihn von Zersia und Gianna trennten, rannte er nun in Vans Richtung und stieß im Lauf einen wütenden Schrei aus.
Van sammelte seine letzten Reserven und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Der durch Zahnlos‘ Blut rutschige Dolchgriff war schwer zu umfassen und Van packte fester zu, um seine Waffe nicht zu verlieren.
Hirnlos und Van trafen sich in der Mitte. Sein Gegner versuchte ihn mit seinen gewaltigen Pranken zu fassen zu bekommen, aber Van tauchte geschickt unter Hirnlos‘ Griff. Van riss ihn im vollen Lauf zu Boden und anstatt Zeit mit großen Reden zu verschwenden, holte er weit aus und stieß seine Klinge kräftig in Hirnlos‘ ungeschützte Beuge zwischen Hals und Schulter.
Der Treffer saß, schwach versuchte Hirnlos noch, Van von sich herunterzustoßen, doch schnell erstarben seine Bewegungen, als mehr und mehr Blut gurgelnd über seine Lippen floss. Seine Bewegungen wurden immer langsamer, bis sie schließlich ganz aufhörten.
Mühsam stemmte Van sich hoch und versuchte vergeblich sein Gleichgewicht zu halten. Es gelang ihm nicht und er geriet ins Taumeln.
Sanft griff ihm jemand in die Seite und half ihm aufrecht stehenzubleiben. Van bemühte sich seinen Blick wieder zu klären und seine Augen davon abzuhalten, ihm nur verschwommene Bilder zu zeigen. Auf seine Atmung konzentriert versuchte Van sein wild hämmerndes Herz wieder zu beruhigen.
Es dauerte nicht lange und endlich hörte die Welt um ihn herum wieder auf, sich wie wild zu drehen.
»Haben sie dich verletzt?«, fragte Gianna besorgt an seiner Seite.
Van schüttelte den Kopf und bereute es sogleich wieder, als das Pochen hinter seinen Schläfen mit neuer Intensität erwachte.
»Außer einen Fausthieb und der selbst verursachten Beule habe ich nichts abbekommen«, antwortete Van langsam und musste sich auf jedes Wort besinnen.
»Komm, setz dich«, sagte Gianna und führte Van vorsichtig wieder zu dem Baumstamm auf dem er gesessen hatte.
Zersia gesellte sich zu ihnen. »Du siehst blass aus«, stellte sie fest. »Bist du sicher, dass dich keiner von ihnen mit seinem Messer verletzt hat? Oft bemerkt man Schnittwunden erst verspätet.«
Sie unterzog Van einer kritischen Prüfung, konnte aber nichts feststellen, da er keinerlei äußere Verletzungen hatte. Es war sein Inneres, das mittlerweile zerstört sein dürfte.
Ob die Heilerin ihm überhaupt noch helfen konnte? Selbst wenn er es bis Loran schaffen sollte, woran er inzwischen immer weniger glaubte, befürchtete er, dass es für ihn bereits zu spät war.
Gianna kramte in seinem Rucksack nach einem Tuch und seinem Wasserschlauch. Dann bog sie behutsam Vans Finger auf und versuchte ihm den Dolch abzunehmen, den er noch immer fest umklammert hielt, wie er erstaunt feststellte.
»Du kannst loslassen«, murmelte sie ihm zu und er tat es. Gianna reinigte seine Hand und auch die Klinge gründlich. Als sie damit fertig war, tupfte sie Van mit einer sauberen Ecke des feuchten Tuchs über die glühende Stirn.
Zwar half es
Weitere Kostenlose Bücher