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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Konzentration in Falten gelegt. Die Angst umhüllte mein Herz wie Eis. Wenn Zersia Van nicht heilen konnte, dann konnte es niemand. Ich klammerte mich mit aller Macht an die Hoffnung, dass sie ihm bereits Linderung verschafft hatte und betete um Vans Leben.
    Lange schwieg ich, um Zersia nicht zu stören, währenddessen streichelte ich behutsam Vans Gesicht. Das Fieber ließ nach und er bekam langsam wieder Farbe. Es schien zu funktionieren.
    Mittlerweile ging die Sonne unter. Zum Glück war kein anderer Reisender des Weges gekommen, der uns hätte behelligen können. Sobald es Van besser ging, sollten wir uns in den Wald zurückziehen und ein Lager aufschlagen. Eine Begegnung wie heute Mittag wollte ich unbedingt vermeiden.
    Nach einer Weile ließ Zersia sich seufzend zurücksinken. Hoffnungsvoll schaute ich in ihre endlich geöffneten Augen. Ein Seitenblick zu Van zeigte mir, dass er nach wie vor bewusstlos war. Sein Atem ging ruhig und sein Herz schlug wieder kräftig. Warum war er noch nicht bei Bewusstsein?
    Ich sah wieder zu Zersia. Sie bemühte sich, ihre keuchende Atmung zu kontrollieren, obwohl es kalt war, klebten ihr die Haare verschwitzt am Kopf. Ich kannte die Symptome. Zersia hatte ihre magischen Fähigkeiten überstrapaziert und war am Ende ihrer Kräfte.
    Auch wenn ich es kaum erwarten konnte, nach Vans Zustand zu fragen, stellte ich ihr zunächst eine andere Frage: »Wie geht es dir, Zersia?«
    Überrascht blinzelte sie in meine Richtung. »Ziemlich erschöpft ehrlich gesagt, aber es hat sich gelohnt. Noch habe ich Van nicht ganz von der Seuche befreien können, aber morgen, wenn ich mich erholt habe, morgen wird er wieder gesund.« Zersia atmete schwer, während sie sprach. »Das verspreche ich dir.«
    Vollkommen überwältigt, die erlösenden Worte von ihr zu hören, schloss ich Zersia fest in meine Arme und konnte nicht aufhören ihr meinen Dank auszusprechen.
    »Wann wacht er wieder auf?«, fragte ich aufgeregt, als ich mich von Zersia löste.
    »Ich habe Van in eine Art Schlaf versetzt, so ist es erholsamer für ihn und er spürt keine Schmerzen. Sobald ich seine Heilung morgen beende, lasse ich ihn wieder aufwachen.«
    »Gut, wenn du glaubst, dass es das Beste für ihn ist«, stimmte ich Zersia zu. Es war inzwischen stockfinster und ich wollte uns von dieser Straße schaffen. »Wir sollten uns einen Platz für die Nacht suchen, du siehst müde aus.«
    »Klingt nach einer guten Idee.« Zersia richtete sich auf und strich sich das Gras vom Rock. »Ich suche nach einer geeigneten Stelle für ein Nachtlager, dann überlegen wir uns, wie wir Van dorthin bekommen.«
    Zersia raffte die Röcke und stapfte an mir vorbei in Richtung Dickicht. Ich hielt sie am Handgelenk zurück, bevor sie ging. »Ist es nicht vielleicht doch besser, Van zu wecken? So kann er selbst zu unserem Rastplast gehen.«
    Zersia schüttelte traurig den Kopf. »Es ist besser für ihn und auch für dich, wenn er das nicht wach überstehen muss.«
    »Aber warum? Du hast doch gesagt, es ginge ihm schon fast wieder gut.«
    »Genau aus diesem Grund. Gianna, mein Gabe besteht darin den Körper zu beeinflussen. Ich schnippe nicht mit den Fingern und jemand ist gesund. Das geht nur in die andere Richtung so schnell. Um jemanden von einer Krankheit zu heilen, rege ich den Körper an den Prozess umzukehren. Der Kranke durchlebt sein Leiden noch einmal in umgekehrter Richtung und das, wie in Vans Fall, auf nur wenige Stunden komprimiert.« Zersia sah mitfühlend zu mir herunter, bevor sie fortfuhr. »Hätte ich Van nicht betäubt, er würde schreien vor Schmerzen und wäre kaum bei klarem Verstand. Bei leichten Verletzungen, manchmal sogar bei Knochenbrüchen, kann ich es riskieren, dass sie wach bleiben, nicht jedoch, wenn sie bereits mit dem Tode ringen. Das würde unvorstellbare Qualen bedeuten. Glaub mir, du willst nicht, dass ich Van wecke.«
    Ich hatte erschrocken nach Luft geschnappt und umklammerte Van wieder fester. Zersia beugte sich zu mir herunter. »Keine Angst, er spürt nichts von dem, was ich dir gerade erzählt habe. Lass uns schnell einen Platz abseits der Straße suchen. Morgen kann ich Van heilen und auch wecken. Doch zuvor kann ich das nicht riskieren. Bitte vertrau meinem Urteil.«
    Ich nickte knapp. »Einverstanden«, murmelte ich leise.
    Zersia drückte mir aufmunternd die Schulter und verschwand anschließend zwischen den Sträuchern und Bäumen hinter uns. Behutsam strich ich über Vans Gesicht und überlegte mir

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