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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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jetzt nur tun?
    »Bitte wach auf«, versuchte ich es noch einmal.
    Nichts. Van kam nicht zu sich. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er mich überhaupt hören konnte. Wir waren dabei den Kampf zu verlieren.
    Ich raufte mir die Haare, in meine Verzweiflung mischte sich unbändiger Zorn.
    »Staub«, murmelte ich kaum hörbar.
    Zersia horchte auf. »Was hast du gesagt?«
    »Wenn ich Hias noch einmal über den Weg laufe, sorge ich dafür, dass von ihm nur ein Haufen Staub übrig bleibt«, knurrte ich lauter und funkelte zu Zersia hoch.
    »Hias Garges? Der aus Turont?«, fragte sie eingeschüchtert.
    »Du kennst ihn?« Ich riet mir, vorsichtig zu sein, solange ich nicht wusste, auf wessen Seite sie stand.
    Zersia schüttelte den Kopf. »Nur, was man sich über ihn erzählt. Er ist ein schlechter Mensch. Ist er dafür verantwortlich?«
    Ich konnte abermals nur nicken. Van röchelte angestrengt nach Luft und ich brach den Blickkontakt zu Zersia ab. Vans Atem wurde immer flacher. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass er sich nicht nur überanstrengt hatte. Van lag im Sterben und ich konnte ihm nicht helfen. Es war alles meine Schuld.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte ich immer und immer wieder. Ich hielt es nicht länger aus und weinte hemmungslos. Vorsichtig zog ich Vans Kopf auf meinen Schoß und hielt ihn fest im Arm. Ich wusste nicht, wie ich es ertragen sollte, aber ich wollte nicht, dass er allein auf dem kalten Boden lag. Sein Herzschlag war unregelmäßig und hatte bereits gelegentliche Aussetzer. Lange würde er es nicht mehr schaffen.
    Ich versuchte, nicht daran zu denken, was ich täte, sollte sein Herz ganz zu schlagen aufhören. Meine Gedanken kreisten quälend dumpf um Vans und somit meinen Schmerz.
    Plötzlich beruhigte sich Vans Puls und wurde kräftiger. Ich konzentrierte mich und versuchte neben meinem lauten Schluchzen etwas Anderes zu hören. Das Atmen fiel Van ebenfalls leichter.
    Verwirrt lockerte ich meine Umklammerung und sah ihn mir genauer an. Aus dem Augenwinkel sah ich Zersia zurückzucken. Hastig nahm sie ihre Hand von Vans Arm und sah mich erschrocken an. Sie wirkte, als hätte ich sie bei etwas Verbotenem ertappt.
    Mein Blick schwenkte von ihrem Gesicht zu Vans und zurück. Van war nicht mehr so schrecklich blass wie er es gerade noch gewesen war. Konnte es wirklich sein?
    »Bist du es, die wir gesucht haben?« Eine verzweifelte Hoffnung keimte in mir. Ich durfte mich nicht täuschen.
    Zersia sah sich hilfesuchend um. Sie hatte Angst. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, piepste sie hilflos.
    Mit einer ärgerlichen Handbewegung schob ich ihre Einwände beiseite. »Wenn du Van helfen kannst, flehe ich dich an, es zu tun«, sagte ich energisch.
    Zersia antwortete mir nicht. Sie sah aus als würde sie gleich weglaufen. Dann fiel mir ein, was Agnetha uns erzählt hatte und ich begriff den Grund ihrer Angst.
    »Sieh her«, forderte ich.
    Vorsichtig spähte sie auf meine geöffnete Handfläche. In ihr hielt ich mehr als eine Wasserkugel, sondern gleichfalls Vans Leben. Ich musste Zersia überzeugen, mir zu vertrauen. Sobald sie die Kugel erblickt hatte, schaute Zersia sie staunend mit weit aufgerissenen Augen an. Ich bewegte die Kugel und Zersias Augen verfolgten sie gebannt.
    »Man sollte sich seiner Gabe nicht schämen müssen«, sagte ich leise.
    »Bist du wirklich ein Elementar?«, hauchte Zersia.
    Ich nickte.
    Plötzlich war sie ganz aufgeregt. »Und Van weiß davon?«, fragte sie mit einem Seitenblick auf ihn.
    »Selbstverständlich weiß er es. Er kennt mich gar nicht anders. Und bevor du fragen musst, er liebt mich deswegen nicht weniger, im Gegenteil. Daher bitte ich dich inständig ihm zu helfen, wenn du es kannst.« Ich konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. »Sonst wird er sterben und es wäre allein meine Schuld.« Ich konnte die Fluten nicht länger zurückhalten, ich war viel zu verzweifelt. »Ich tue alles, was du willst, nur bitte heil‘ ihn«, flehte ich erstickt.
    Endlich wandelte sich Zersias Blick und Entschlossenheit glänzte in ihren Augen. »Ich werde es versuchen, nur versprechen kann ich nichts. Eine furchtbare Seuche tobt durch seinen ganzen Körper. Sie löst ihn förmlich von innen auf, so etwas habe ich noch nie zuvor gespürt.«
    »Sie wurde durch Magie hervorgerufen. Er quält sich seit Wochen schon deswegen.«
    Zersia nickte und legte ihre Hand zurück auf Vans Arm. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Stirn vor

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