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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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meiner Hand anzunehmen und ich verdanke es nur deinem guten Willen, dass du dich für letzteres entschieden hast?«, fragte Quentin gespielt empört. Jedoch war sich Zersia nicht ganz sicher, ob nicht doch ein Funken des Vorwurfs mitschwang.
    „Keine Angst, ich habe meine Magie ausgesprochen gut im Griff und sie macht genau das, was ich von ihr verlange und nichts anderes.«
    »Das war keine Antwort auf meine Frage.«
    Zersia seufzte bekümmert. Sie wollte nicht, dass Quentin sich vor ihr fürchtete. Hätte sie doch bloß nicht davon angefangen und alles Giannas Fähigkeiten zugeschoben.
    »Ich bin hier, um euch zu helfen, Quentin. Ja, ich kann jemandem mit meiner Berührung auch Schaden zufügen, jedoch nur, wenn ich das auch wirklich will. Diesen Wunsch hege ich euch gegenüber nicht. Immerhin wurden wir freundlich aufgenommen, als wir nirgends sonst eine Zuflucht hätten finden können. Ich will keinem von euch schaden.«
    Inzwischen ragten die bunten Wimpel der größeren Zelte in der Platzmitte vor ihnen auf und Quentin hatte noch nichts erwidert. Zersia hatte Angst, er könnte sie jederzeit loslassen und angewidert von sich stoßen, weil er ihre Berührung nun fürchtete.
    Angestrengt überlegte sie, was sie noch sagen konnte, aber ihr fiel einfach nicht das richtige ein. Also hüllte sie sich auch weiterhin in Schweigen und hoffte auf eine Antwort von Quentin, in der er sie nicht verurteilte.
    Sie wartete vergebens.
    Nun waren sie fast an ihrem Zelt angekommen und Zersia war sich nur zu bewusst, dass sie Quentin darüber informieren sollte.
    Verlegen räusperte sie sich, als sie um die nächste Zeltreihe bogen und den Weg erreicht hatten an dem ihr Zelt stand. »Wir sind fast da. Ich danke dir dafür, mich heil hierher gebracht zu haben«, sagte sie leise, wobei sie den Blick senkte. »Den Rest werde ich auch allein schaffen.« Schon versuchte Zersia sich aus seinem Griff zu lösen, doch Quentin gab sie noch nicht frei.
    »Ich habe dich nicht den ganzen Weg gebracht, um zu riskieren, dass du auf den letzten Schritten allein in den Matsch stürzt«, brummte Quentin lediglich.
    Ob er darüber verstimmt war, noch länger in Zersias Gesellschaft sein zu müssen oder darüber, dass sie vorzeitig von ihm weg wollte, konnte sie beim besten Willen nicht sagen.
    »Welches ist dein Zelt?«
    Zersia konnte ihm nicht antworten. Stattdessen sah sie sich kurz um und deutete dann mit ihrem Finger in die entsprechende Richtung.
    Kurz darauf hatten sie ihr Ziel erreicht und Quentin löste seine Hand von Zersias Taille.
    Schnell verbeugte sie sich und beteuerte ihm noch einmal ihren Dank, dann zog sie hastig die Plane beiseite und huschte ins Zeltinnere, ohne auf eine Antwort von Quentin zu warten.
    Nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte, legte sie sich auf das Strohlager, das sie mit Jira teilte. Allmählich kam ihr Körper zur Ruhe, auch wenn ihr Kopf voller Fragen und Vorwürfen war, konnte sie sich nicht mehr lange gegen die Müdigkeit wehren und schlief ein.
     

 
     
Verliebt
     
     
    Den ganzen nächsten Tag über war Zersia unkonzentriert. Immerzu musste sie an Quentin denken. Wenn sie sich zu sehr in ihren Befürchtungen verlor, dass er sich nun vor ihr fürchten könnte, wurde ihr ganz schwer ums Herz. Wobei dies nicht auf eine Weise geschah, die sie mit ihrer Magie hätte beeinflussen können. Laut seufzte Zersia und machte sich wieder an die Arbeit.
    »Was bereitet dir Sorgen?«, fragte Jira, sobald sie vom Lager des Grippepatienten, den sie gerade geheilt hatten, aufgestanden waren. Ihr kleiner Bruder, der sie mittlerweile um einiges überragte, musterte sie kritisch und Zersia versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Es geht mir gut. Ich mache mir keine Sorgen«, beteuerte sie.
    »Ständig seufzt du. Außerdem bist du nicht bei der Sache und schaust immerzu ins Leere. Wo auch immer du mit deinen Gedanken bist, hier bist du nicht. Du hast mich doch selbst gelehrt, wie wichtig es ist, bei einer Heilung konzentriert zu sein, damit keine Fehler passieren.« Den letzten Teil hatte Jira leiser gesprochen, um sicherzugehen, dass man sie nicht belauschen konnte.
    Zersia nickte betreten. Es war ihr peinlich, dass Jira sie daran hatte erinnern müssen. Also straffte sie die Schultern und beschloss, bis zum Abend nicht mehr über Quentins Meinung über sie zu grübeln. Jetzt sollte ihre volle Aufmerksamkeit ihren Patienten gelten.
    Jira sah sie erwartungsvoll an.
    »Leider hast du nicht ganz unrecht, ich war bisher

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