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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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daher nickte sie lediglich langsam.
    Vorsichtig schob Quentin seine Fingerspitzen unter den Saum von Zersias Mieder und befestigte die Brosche am Rand des Stoffes. Er war ganz darauf bedacht, seine Finger nicht weiter unter das Kleid zu schieben als unbedingt nötig. Zersias Haut brannte an den Stellen, an denen er sie gestreift hatte.
    Sie betrachtete die Brosche und konnte noch gar nicht fassen, so ein schönes Geschenk von Quentin bekommen zu haben, als er mit beiden Händen ihr Gesicht umfasste und Zersia verblüfft zu ihm aufschaute.
    Er beugte sich vor und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Es ging so schnell, Zersia hätte nicht reagieren können, selbst wenn sie das gewollt hätte. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl seiner weichen Lippen auf ihren.
    Es war das erste Mal, dass ein Mann sie küsste. Eigentlich hätte es Zersia unangenehm sein müssen, weil es vor all diesen Leuten in ihren Betten und ihrem Bruder geschah. Das Gegenteil war der Fall. Es gefiel ihr, dass Quentin sich davor nicht scheute.
    Langsam zog er sich wieder zurück und Zersia öffnete träge die Augen.
    »Ich bin dir wirklich zu Dank verpflichtet«, sagte Quentin leise.
    Zersia schluckte. »Dann war dies ebenfalls ein Zeichen deiner Dankbarkeit?«
    Quentin schnaubte amüsiert. »Nein, das habe ich getan, weil ich es vom ersten Augenblick an tun wollte, seit ich dich auf mich zukommen sah.«
    Zersia schoss die Röte ins Gesicht, sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
    »Wir nähern uns dem Mittag, wie wäre es, wenn du nachher zu mir kämest und wir zusammen essen?«, fragte er nun.
    Diese Idee gefiel Zersia ausgesprochen gut. »Ich weiß nicht, wie ich zu dir finde.«
    Quentin ging auf ihre absichtliche Doppeldeutigkeit ein. »Ich werde dich abholen und es dir zeigen. Sagen wir in einer Stunde. Hast du dann Zeit?«
    Zersia überlegte kurz und ging den Gesundheitszustand ihrer Patienten durch. »In einer Stunde also.«
    Quentin verabschiedete sich und verließ die Krankenstation wieder.
    Zersia verharrte einen Moment und sah ihm verträumt hinterher, dann drehte sie sich um und ging zurück zu ihren derzeitigen Patienten. Sie fühlte sich als ginge sie über Wolken und ihr Magen flatterte wohlig, wenn sie daran dachte, dass Quentin und sie sich so bald schon wiedersehen würden, weil er mit ihr seine Zeit verbringen wollte.
    Weiter hinten im Zelt stand Jira und erwartete sie mit einem leicht spöttischen Lächeln. »Das war es dann wohl mit deiner Konzentration«, grinste er ihr entgegen.
    »Von wegen!«, erwiderte seine Schwester und stieß ihm spielerisch den Ellenbogen in die Seite, sobald sie ihn erreicht hatte. »Steh hier nicht so faul herum, wir haben noch einiges zu tun.«
    »Warum die plötzliche Eile?« Bevor Zersia etwas dazu sagen konnte, beantwortete Jira sich die Frage selbst. »Schon verstanden, du hast heute noch etwas vor.«
    »Macht dir das etwas aus?«
    Jira schüttelte den Kopf. »Nein, schon gut. Ich freue mich für dich.«
    Zersia seufzte erleichtert, als sie das hörte. Seine Entführung hatte Jira verändert und zwar nicht zu seinem Nachteil, musste Zersia sich abermals eingestehen.
    Zuvor wäre er vermutlich bockig wie ein Kleinkind geworden, wenn Zersia ihn in solch einer Situation hätte allein lassen wollen, um sich zu vergnügen.
    In der nächsten Stunde legten sich die beiden ins Zeug, wie den ganzen Tag über noch nicht. Zersia ließ Jira erstmalig kleinere Heilungen vornehmen und gemeinsam versorgten sie allerlei Erkältungen, verstauchte Gelenke, gequetschte Gliedmaßen und eine Lungenentzündung.
    Seit dem Eintreffen von Zersia und Jira hatten sich die nichtmagisch begabten Heiler des Lagers darauf verlegt, die Nachsorge der Geheilten zu gewährleisten und das Organisatorische zu übernehmen. Sie sorgten dafür, dass jeder noch ein paar Stunden blieb, um sich von seiner Krankheit wieder zu erholen, überwachten die Belegung der Betten und sie kümmerten sich darum, dass die Kranken und Verletzten innerhalb des Lagers zügig einen Platz auf der Krankenstation bekamen.
    Zersia war sehr froh darüber, dass die drei anderen Heiler sie und ihren Bruder so freundlich in ihrer Mitte aufgenommen hatten und dass es zu keinem Machtkampf hatte kommen müssen. In ihrem Leben hatte sich Zersia schon mit so manch störrischer Kräuterhexe anlegen müssen, um endlich die Befugnis und die nötige Ruhe zu erringen, die nötig waren, damit die Heilung gelang.
    Hier jedoch war es zum Glück

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