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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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verhindern.
    Daher sammelte sie sich und blendete alles um sich herum aus. Sie wollte es nicht nur in Ordnung bringen, sondern einen Zustand erreichen als wenn diese Verletzung nie geschehen wäre.
    Mühsam sortierte sie die Splitter in ihre ursprüngliche Lage zurück. Manchmal musste sie Änderungen vornehmen, weil sie sich beim ersten Versuch knapp vertan hatte.
    Zersia war so tief in ihre Arbeit versunken, dass sie gar nicht merkte, wie die Zeit verging. Es schien eine Unendlichkeit vergangen zu sein, als sie sich endlich sicher war, dass alles zusammenpasste und richtig lag. Dann ließ sie die Splitter wieder zusammenwachsen und stärkte den Knochen solange bis sich die Bruchkannten vollkommen aufgelöst hatten.
    Immer mehr Magie floss in Quentins Hand, bis Zersia erleichtert feststellte, dass sich die reparierten Knochen nicht mehr von den gesundgebliebenen unterschieden.
    Langsam zog Zersia ihre Hand zurück und öffnete die Augen. Das geistige Bild vom Innenleben von Quentins Hand verblasste und entzog sich ihrem Denken. Ein paar Mal musste sie blinzeln, bis sich ihr Blick wieder geschärft hatte und Zersia klar erkennen konnte, was vor ihr lag.
    Auch Jira zog seine Hand zurück. Er schien in einer ähnlichen Trance gewesen zu sein wie sie selbst. Jetzt musterte er besorgt seine Schwester.
    Zersia horchte schnell in sich selbst hinein. Ihre Atmung ging beschleunigt und ihr Puls raste. Sie hatte schon den ganzen Tag über Magie gewirkt und mit dieser komplizierten Heilung ihre letzten Reserven verbraucht. Plötzlich war es schrecklich warm im Zelt. Zersia schwitzte am ganzen Leib und versuchte, sich unauffällig mit der Hand Luft ins Gesicht zu fächern, bevor sie sich wieder zu ihrem Patienten wandte.
    Quentin sah verblüfft auf seine Hand. Ganz langsam beugte er seine Finger zu einer lockeren Faust und öffnete sie wieder.
    »Es ist als wäre nie etwas gewesen«, murmelte er leise.
    Zersia freute sich, als er sie nun schüchtern anlächelte und anschließend erneut seine Hand betrachtete. Ihr wurde schwindlig und schwarze Schatten umtanzten ihre Augenwinkel. Sie musste dringend etwas trinken und sich einen Moment ausruhen, am besten im Liegen.
    »Muss er in den nächsten Tagen etwas beachten?«, wollte Magoras wissen.
    Eilig schüttelte Zersia den Kopf. Das war eindeutig keine gute Idee gewesen. Alles um sie herum begann sich zu drehen und sie fasste sich an den Kopf.
    »Du solltest dich etwas hinlegen und heute niemanden mehr heilen, Zersia«, sagte Jira in ernstem Tonfall zu ihr, als hätte er zuvor ihre Gedanken gelesen.
    Ruckartig wandte Zersia sich zu ihrem Bruder um. Diese Bewegung war ebenfalls nicht gut gewesen, denn der Schwindel nahm zu und Zersia rutschte halb von ihrem Hocker, bevor es ihr gelang sich hastig an dessen Kante festzuhalten. Im letzten Moment hatte sie verhindern können, wie ein nasser Sack Mehl vor Quentins Füßen zu landen. Das wäre ihr unsagbar peinlich gewesen.
    Erschrocken sahen die drei sie an. Natürlich war es ihnen nicht entgangen.
    »Du siehst blass aus um die Nasenspitze herum«, stellte Quentin kritisch fest.
    »Ich habe mich nur etwas überanstrengt«, spielte Zersia die Situation herunter. »Ich wollte nicht riskieren, dass du etwas von der Beweglichkeit deiner Hand einbüßt, da dies für dein Handwerk von großer Wichtigkeit sein dürfte«, fügte sie wahrheitsgemäß hinzu.
    »Ich bin dir wahrlich zu großem Dank verpflichtet«, sagte Quentin und betrachtete noch einmal staunend seine Hand. »Wir haben großes Glück, euch bei uns zu haben«, fügte Magoras hinzu.
    Quentin erhob sich und auch Zersia machte sich daran aufzustehen. Dabei geriet sie  jedoch ins Taumeln und wäre gestürzt, hätte Quentin nicht reaktionsschnell ihre Taille umfasst und sie davor bewahrt.
    Zersia murmelte eine verlegene Entschuldigung und wollte sich von Quentin lösen, doch er hielt sie fest und sah ihr ernst in die Augen. »Er hat Recht, du solltest es für heute gut sein lassen. Es tut mir leid, dass du wegen mir nun so erschöpft bist. Hast du schon ein Zelt?«
    Zersia nickte verhalten.
    »Lass es mich wiedergutmachen und dich dorthin bringen«, schlug Quentin vor.
    Das Angebot war verlockend, doch wollte Zersia nicht, dass er sie noch länger so schwach sah. Schließlich war sie stark und kein zierliches Püppchen, das man retten musste.
    Doch seine tiefe Stimme brachte eine Saite in Zersia zum Klingen, die ihr bislang nicht bewusst gewesen war. Selten hatte sich jemand aufrichtig

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