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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Absichten zu informieren.«
    »Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass eine Frau fünfhundert Soldaten so zugerichtet hat?«, schnaubte Khio wütend. »Schließlich wollten seine Freunde den Bären befreien und dafür brauchten sie sogar Verstärkung. Was ist eigentlich mit den anderen Rebellen?«
    »Die sind in der vergangenen Nacht angekommen. Ihre Zahl hat sich somit verdoppelt. Wahrscheinlich werden sie bald weitere Angriffe planen. Und ja, es war tatsächlich diese Frau, die die anderen beiden befreit hat. Ich habe sie noch nicht gesehen, aber aus sicheren Quellen weiß ich, dass sie ein Wasserelementar sein soll.«
    Khios Augen quollen regelrecht aus ihren Höhlen hervor. »Bist du dir sicher?«
    Quentin nickte. »Der Tierflüsterer hat es mir erzählt und die Heilerin ebenfalls. Der Elementar ist mit ihr befreundet. Nach dem Überfall auf Loran haben sich der Elementar, zwei Heiler und ein nicht begabter Mann dem Lager angeschlossen.«
    »Du bist dir wirklich ganz sicher? Sollte ich eine solche Information weitergeben und es stellt sich heraus, sie war falsch, wird es nicht nur mir schlecht ergehen, sondern dir ebenso.«
    »Denkst du, das wüsste ich nicht?« Quentin rollte mit den Augen. Schon strapazierte Khio seine Nerven.
    »Ich habe bereits einen regen Kontakt mit der Heilerin. In den nächsten Tagen sollte ich in der Lage sein, ihr das ein oder andere zu entlocken.«
    »Wie ist dir das in der kurzen Zeit gelungen?«, fragte Khio ernsthaft überrascht.
    »Ich habe mir die Hand gebrochen, woraufhin sie mich fürsorglich wieder zusammengeflickt hat. Das Mädchen scheint nicht viele Freunde zu haben und ist mir gegenüber ausgesprochen redselig. Ich werde den Kontakt zu ihr verstärken, dadurch sollte ich an Informationen über den Elementar und das weitere Vorgehen beider Gruppen bekommen.
    Bei ihr muss ich weniger fürchten, der Wahrheitsleserin zu nahe zu kommen als bei dem Tierflüsterer.«
    Khio lächelte amüsiert. »Ich kann mir vorstellen, dass du dich vor einer solchen Begegnung fürchtest. Immerhin entspricht keines deiner Worte auch nur ansatzweise der Wahrheit.«
    Quentin sah finster zu Khio hoch. Wie konnte dieses mutierte Biest, halb Mensch, halb Tier ihm gegenüber nur einen solchen Ton anschlagen? Schwerwiegend hinzukam, dass er auch noch einige Jahre jünger als Quentin war. Es war in jedem Fall beleidigend, dass er sich so etwas anhören musste.
    Sobald er mal wieder mit seinem Vorgesetzten von Angesicht zu Angesicht sprechen konnte, würde Quentin ihn um einen anderen Boten bitten. Seiner Meinung nach hatte Khio noch ein paar Lektionen in Demut nötig. Obwohl er in Turont aufgewachsen war und eigentlich eine entsprechende Erziehung genossen haben sollte.
    »Diese Vorstellung dürfte dich nicht dermaßen erheitern«, sagte Quentin verärgert. »Sollte ich auffliegen, wird es auch dir nicht gut ergehen. Vergiss das nicht!«
    Khio erwiderte nichts darauf. Immerhin hatte Quentin ihm mit seinen Worten das Lächeln aus dem Gesicht gewischt.
    »Weitere Neuigkeiten habe ich diese Woche nicht für dich.« Quentin wartete nicht ab, ob Khio ihm noch etwas zu sagen hatte, sondern drehte sich um und ging zurück durch den Wald. Hinter ihm hörte er lautes Flügelschlagen. Khio verließ ihren Treffpunkt ebenfalls. Auf dem Rückweg zum Lager musste er sich wenigstens nicht hetzen.
    Quentin genoss die wenigen Minuten in denen er seinen Gedanken nachjagen konnte und nicht jedermann dümmlich anlächeln musste.
    Noch einmal ging er die Ereignisse des Tages durch und überlegte sich, wie er weiter mit Zersia verfahren sollte. Es war gar nicht mal unangenehm sie zu küssen und auch ihr schien es sehr zu gefallen, wenn Quentin das tat. Doch durfte er wiederum nicht zu forsch vorgehen.
    Sie schien unerfahren zu sein und ließe sich womöglich schnell verschrecken. Allerdings hatte Quentin auch nicht die Zeit, es zu langsam anzugehen. Womöglich käme sie sonst noch auf die Idee, er könne sich nicht ausreichend für sie interessieren. Der goldene Mittelweg musste bei Zersia gewählt werden, dessen war Quentin sich inzwischen sicher.
    Immerhin sah sie menschlich aus, obwohl sie wie Khio eine Mutation der natürlichen Ordnung war. Durch ihr Aussehen konnte Quentin versuchen zu verdrängen, was sie sonst noch war. Wenn er sie seine Abscheu nicht spüren ließ, sollte sein Plan gelingen und schon bald hätte er die kleine Heilerin in seiner Hand.
     

 
     
Versehrt
     
     
    Es war schon fast eine Woche

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