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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Tuch hervor und griff nach einem der Brote, die auf den Tischen zum Auskühlen lagen. Mit spitzen Fingern angelte sie außerdem gleich vier Rosinenschnecken von dem Rost, das sie als letztes aus dem Feuer geholt hatte.
    Sie packte alles in dem Bündel zusammen und reichte es freudestrahlend an Quentin weiter.
    »Das riecht köstlich«, lobte dieser, während er das Essen entgegen nahm.
    »Lasst es euch schmecken.«
    »Das werden wir. Bis morgen, Isabelle.«
    Quentin, der jetzt beide Hände voll hatte, deutete mit einem Kopfnicken nach draußen und Zersia ging mit ihm in die Richtung, die er ihr gewiesen hatte wieder hinaus. Kaum hatten sie die Backstube im Rücken, kamen schon die nächsten Hungrigen, die sich an Isabelles Gebäck gütlich tun wollten und schoben sich grüßend an Quentin vorbei.
    »Wohin jetzt?«, fragte Zersia aufgeregt. Ihre Begeisterung wuchs mit jedem Augenblick.
    »Was hältst du von Eintopf zum Brot?«
    »Klingt lecker.«
    Quentin reichte ihr eine der Schalen und gemeinsam ging es weiter. Ganz in der Nähe kamen sie zu den Kochfeuern und reihten sich in eine der Schlangen der Wartenden ein.
    Durch die Gerüche um sie herum wurde Zersias Hunger immer größer und sie konnte es kaum erwarten, mit Quentin essen zu können.
    Sobald Zersia an der Reihe war, füllte einer der Köche ihre Schale bis zum Rand und sie musste furchtbar aufpassen, um nichts zu verschütten.
    Hochkonzentriert auf ihre Schale starrend, folgte sie Quentin, der einen abgelegenen Platz ansteuerte auf dem mehrere Baumstämme verteilt lagen, die als Sitzgelegenheit dienen sollten.
    Quentin wählte den Stamm, der dem Wald am nächsten war, um sich niederzulassen. Zersia setzte sich zu ihm.
    Sie aßen schweigend, teilten das Brot und die Hefeschnecken. Zersia liebte Rosinen. Quentins Gesellschaft war angenehm. Das Schweigen zwischen ihnen war nicht bedrückend, eher so als ob sie keiner Worte bedurften, um den anderen zu verstehen.
    Zersia beschloss, Jira eine ihrer Schnecken mitzubringen, auch wenn sie sie selbst gern noch gegessen hätte. Sie waren einfach zu lecker. Gerade wollte Quentin in seine zweite hineinbeißen, als er sah, dass Zersia ihre wieder zurück auf das Tuch legte und sie in den Stoff wickelte.
    »Schmecken sie dir etwa nicht?« Quentins Augenbrauen schossen in die Höhe als könnte er sich das beim besten Willen nicht vorstellen.
    »Sie schmecken viel zu gut. Darum werde ich die zweite meinem Bruder mitbringen.«
    Quentin ergriff seine übriggebliebene Schnecke daraufhin mit beiden Händen und riss sie in der Mitte durch. Lächelnd reichte er ihr eine der Hälften. »Hier, ich kann dir doch nichts vorkauen.«
    Dankbar nahm Zersia ihre Hälfte entgegen. Viel zu schnell hatte sie das Gebäck gegessen und diese herrliche Mattigkeit, die nach einem guten Essen folgte, machte sich in ihr breit.
    »Wie ich sehe hat es dir geschmeckt.« Quentins Tonfall war schelmisch.
    »Woran siehst du das?«
    »Du hast überall Krümel im Gesicht.«
    Verlegen wischte sich Zersia durchs Gesicht. »Besser?«
    »Nicht ganz«, sagte Quentin und beugte sich zu ihr vor. Er umfasste Zersias Gesicht und strich ihr mit dem Daumen über die Lippen. Er war ihr ganz nahe und Zersia hoffte, dass er sie noch einmal küsste. Dann beugte er sich ihr noch weiter entgegen und sein Mund senkte sich auf ihre Lippen, als hätte er ihren dringenden Wunsch gespürt.
    Zersia rückte näher an Quentin heran. Sie wollte keinerlei Distanz zwischen ihnen. Er umfasste ihre Taille und zog sie auf seinen Schoß. Zersia umschlang gierig Quentins breiten Rücken und ließ sich vollkommen fallen. Etwas in ihr spürte, dass Quentin sie unter allen Umständen auffangen und vor dem Aufprall bewahren würde.
     
    Quentin hatte Zersia auch heute zu ihrem Zelt begleitet. Ihr schien die Zeit mit ihm gut gefallen zu haben. Er musste zugeben, dass seine Worte seine Hand betreffend tatsächlich der Wahrheit entsprochen hatten.
    Er hatte sich sehr vor einer Beeinträchtigung gefürchtet. Zwar hätte man ihn deswegen keinesfalls fortgejagt, dennoch blieb er unversehrt nützlicher für den Widerstand. Letztlich war das das Wichtigste.
    Sein Einsatz schien sich gelohnt zu haben.
    Quentin überprüfte den Stand der Sonne. Eilig setzte er sich in Bewegung. Er musste sich sputen, wenn er zu seiner Verabredung nicht zu spät kommen wollte. Khio war eine schreckliche Petze und würde eine Verspätung seinerseits sicher nicht unkommentiert lassen.
    Rasch machte Quentin sich auf den

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