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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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werde dir zeigen, wohin du gehen musst, wenn du Hunger bekommst.«
    Quentins freie Hand ergriff Zersias und er führte sie weiter hinein in den Bereich der Handwerker.
    Hier und da entdeckte Zersia offene Zelte, deren Seitenplanen beiseite geschlagen waren, um die frische Luft herein zu lassen. Zersia sah Schneider, die Kleidung flickten oder neue nähten, Kürschner, die mit der Herstellung von Lederrüstungen und Stiefeln beschäftigt waren, einen Werkzeugmacher und ein paar Töpferinnen. Quentin schien sie alle bestens zu kennen, denn er grüßte jeden freundlich beim Namen und wurde ebenso zurückgegrüßt.
    Mit großen Augen sah Zersia sich um. Selten hatte sie ein solch geschäftiges Treiben erlebt.
    Quentin entgingen ihre staunenden Blicke nicht. »Solltest du etwas brauchen, musst du nur hierher kommen und du wirst es bekommen, wenn es sich dabei nicht gerade um eine goldene Krone handelt.«
    Zersia musste kichern. »Nach so etwas steht mir der Sinn nicht, selbst wenn ich es mir leisten könnte.«
    »Du musst hier für nichts bezahlen.«
    »Nicht?«
    »Nein, alltägliche Dinge, die jeder braucht, bekommt er auch. Jeder trägt bei, was er kann und macht sich nützlich. Dafür, dass man sich um die anderen kümmert, in welcher Form auch immer, und etwas zur Gemeinschaft beiträgt, kümmert sich im Gegenzug die Gemeinschaft um den einzelnen.«
    Zersia war erstaunt. »Das klingt nach einem wundervollen System.«
    Quentin nickte. »Es ist angenehm. Hier ist niemand, der sich an den anderen bereichern möchte oder es muss.«
    »Aber woher bekommt ihr das Material, wenn die Handwerker kein Geld bekommen, um es zu kaufen? Eisen, Mehl, Stoffe, das fällt doch nicht einfach vom Himmel.«
    »Entweder von anderen Gruppen des Widerstands, aus den Überfällen turontischer Karawanen oder Jase lässt es von dem erbeuteten Gold kaufen«, erklärte Quentin ihr.
    »Wie wunderbar, ich wusste nicht, dass es so sein würde.«
    »Und da du dich so aufopfernd für uns einsetzt, kannst du ohne zu zögern auch unsere Dienste in Anspruch nehmen, so wie wir zu dir kommen werden, sollten wir dich brauchen.« Quentin lächelte sie breit an und es wärmte Zersia das Herz.
    Er deutete nach vorn auf ein großes Zelt, dessen Planen ebenfalls zurückgeschlagen waren und Zersia erkannte, dass der wunderbare Duft nach frischem Brot von dort kam.
    »Da wären wir.« Quentin trat in die provisorische Backstube ein und zog Zersia an der Hand hinter sich her.
    Eine kräftige Frau mittleren Alters nahm gerade ein gewaltiges Rost aus der Feuerstelle und setzte es eilig auf einem der Tische ab. Sie wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Noch schien sie Zersia und Quentin nicht bemerkt zu haben.
    Als sie sich umdrehte, schaute sie zunächst überrascht, doch dann glücklich drein. »Quentin!«, begrüßte sie ihn freundlich. »Ich hätte nicht gedacht, dich in den nächsten Tagen zu sehen. Ich habe gehört, du hättest dich schlimm verletzt.«
    Sie musterte Quentin eingehend und schien verwundert nach besagter Verletzung zu suchen. Als sie nichts entdecken konnte, sah sie ratlos in seine Augen.
    »Hallo Isabelle.« Quentin lächelte, als er nun dazu kam, die Bäckerin ebenfalls zu begrüßen. »Du hast Recht, ich hätte auch nicht damit gerechnet, so schnell wieder auf den Beinen zu sein, nachdem ich mir die Hand zertrümmert habe.«
    Isabelle musterte noch einmal seine Hände, die eindeutig gesund waren und Quentin lächelte amüsiert über ihre Verwunderung.
    »Darf ich dir Zersia vorstellen?«, fragte Quentin jetzt ernster. »Dank ihr habe ich unter meiner eigenen Dummheit nicht besonders lange leiden müssen. Sie hat kaum länger als eine Stunde gebraucht, um meine Knochen zu richten. Im Gegenzug habe ich versprochen, ihr zu zeigen, wo sie das beste Brot bekommt.«
    Isabelle lächelte fröhlich über das Kompliment. Neugierig betrachtete sie Zersia von oben bis unten. »Dann bist du also die Heilerin von deren Wundertaten mir schon den ganzen Tag über erzählt wurde.«
    »Es scheint wohl so«, erwiderte Zersia bescheiden. Sie war froh, diesen netten Menschen, die sie und Jira so herzlich aufgenommen hatten, helfen zu können und wollte sich nicht unnötig in den Vordergrund spielen.
    »Seid ihr auf der Suche nach einem Mittagessen?«
    »Auf jeden Fall, ich bin hungrig für zwei«, antwortete Quentin begeistert.
    »Dann habe ich genau das richtige für euch«, sagte Isabelle und drehte sich geschäftig um. Sie zog ein sauberes

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