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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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wenig ängstlich dreingeschaut hatte, war sichtlich erleichtert. »Ja, Sir.«
    Austin ließ den Bettvorhang los. »Und morgen früh reisen Sie weiter zu Ihrer Familie. Sie werden Sie sehen wollen.«
    Ein Wechselspiel von Angst und Sehnsucht spiegelte sich in Sewards Zügen. »Ja, Sir.«
    »Gut. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Sir.«
    Austin ging hinaus. Es fiel ihm schwer, seine Enttäuschung im Zaum zu halten, als er den Flur hinunter zu seinem kalten dunklen Schlafzimmer ging.
    In der Tür blieb er stehen und betrachtete das Himmelbett in der Mitte des Zimmers, dessen Brokatvorhänge erdrückend wirkten. Die meiste Zeit seiner ersten Ehe hatte er in diesem Bett verbracht – allein.
    Evangeline schlief irgendwo jenseits der tapezierten Wand hinter dem Kopfteil – so nahe, und doch könnten sie ebenso gut Meilen voneinander entfernt sein. Er brauchte sie. Er brauchte sie so sehr, damit sie die Finsternis in ihm erhellte. Er brauchte sie, damit er ihr von seinen Ängsten erzählen konnte, bevor er das Gesicht an ihrem Hals vergrub und sich von ihrer Nähe trösten ließ.
    Und er brauchte sie jetzt, denn gerade jetzt plagten ihn zahlreiche Ängste.
    Verächtlich blickte er auf sein elegantes Bett, drehte sich um und verbrachte die Nacht in einem der zusätzlichen Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses.

    Am nächsten Morgen erhielt Austin einen Brief von Captain Gainesborough. Sein Mentor hatte eine kurze Reise nach Cambridge unternommen, weshalb er nicht zum Hafen kommen konnte. Nun war er zurück und bat Austin, ihn um neun Uhr abends zu besuchen.
    Austin frühstückte, kleidete sich an und schritt um den Eisenzaun herum, der sein Grundstück von dem der Nachbarn abgrenzte. Der Messingklopfer fühlte sich kalt und schwer an.
    Austins Kragen juckte. Ungelenk klemmte er sich seinen Hut unter den Arm und strich sich einige Tautropfen aus dem Haar. Sein rechter Stiefel schien zu eng, und auf einmal fragte er sich, ob er seine Weste richtig zugeknöpft hatte.
    Die Tür ging auf, und das unschuldige Gesicht des Milhouse-Dieners tauchte auf. Der junge Mann sah ihn verwirrt an, als Austin seinen Namen nannte, ließ ihn jedoch hinein und ging voraus zum hinteren Salon.
    Zwei Damen saßen vor einem munter knisternden Feuer, das die feuchte Kälte vertrieb. Eine von ihnen, deren Kopf von einer sehr aufwendig verzierten Morgenhaube bedeckt war, sprang sofort auf.
    »Mein guter Captain!« Mrs. Milhouse streckte ihm beide Hände entgegen. »Willkommen daheim. Wir sind ja so froh, Sie wiederzusehen!«
    Austin nahm ihre Hände, wobei er seinen Hut fallen ließ. Diskret hob der Diener ihn auf und huschte aus dem Salon.
    »Und dass Sie eine Braut mitgebracht haben! Wie romantisch! Sie erzählte mir von Ihren aufregenden Abenteuern.«
    Gütiger Himmel! Austin drückte Mrs. Milhouse die Hände und ließ sie wieder los. Er konnte sich leider nur zu gut vorstellen, was Evangeline ihr erzählt hatte.
    Nun erhob sich die andere Frau, blieb allerdings bei der Couch mit der geschwungenen Rückenlehne stehen. Austin wandte sich zu ihr und war sprachlos.
    Was er erblickte, war eine Traumvision. Evangeline trug ein elegantes grau-blaues Kleid, das unter dem Mieder weich fließend nach unten fiel. Ein Tuch schmiegte sich an ihre Schultern und überkreuzte sich vor der Brust, ehe die Zipfel in der hohen Schärpe des Kleids verschwanden. In ihrem Haar steckte eine zarte kleine Spitzenkappe, und goldene Locken kringelten sich um ihr Gesicht und fielen bis auf ihre Schultern. Vor allem aber leuchteten Evangelines graue Augen hinter der Brille wie polierte Diamanten.
    Austin stand da und konnte gar nicht genug von ihrem Anblick bekommen. Ja, sie war wunderschön! Ob elegant und formell gekleidet, in einem zerrissenen Hemd und zu großer Jacke oder in die Laken seiner Koje gehüllt – sie war eine solche Schönheit, dass ihm das Atmen weh tat.
    »Nun«, sagte Mrs. Milhouse strahlend, »ich sehe einmal nach, was Mr. Milhouse heute Morgen so treibt. Er hat es gern, wenn ich in der Nähe bin, während er seine Korrespondenz erledigt. Wenn Sie mich also bitte entschuldigen wollen.«
    »Selbstverständlich«, murmelte Austin und verneigte sich. Evangeline sagte gar nichts; sie sah ihn schweigend an und ballte die Hände zu Fäusten.
    Mrs. Milhouse schenkte ihnen beiden noch ein Lächeln, eilte aus dem Zimmer und zog die Tür hinter sich zu, so dass sie nur noch angelehnt war.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Austin in die Stille hinein.
    Evangeline

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