Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)
er sich länger beherrschen. Er vergaß, sanft zu sein, sondern stieß in sie hinein, wollte sie, brauchte sie. Zugleich küsste und streichelte er sie voller Leidenschaft. Er vergrub seine Finger in ihrem Haar, zog ihren Kopf nach hinten, um ihren schmalen Hals zu liebkosen.
Wie von weit weg hörte er seinen eigenen Freudenschrei, als die Welt sich in einem Strudel höchster Wonnen auflöste. Er rang nach Atem und musste den Kopf schütteln, der wie vernebelt war, während er sich bemühte, seine Selbstbeherrschung wiederzufinden.
Schließlich drang er ein letztes Mal ganz tief in sie ein, ergoss seinen Samen in sie und verharrte, um den Moment so lange wie möglich auszukosten.
Sie riss die Augen auf, hielt sich an ihm fest, zog ihn näher zu sich und schrie auf. Austin hatte sie in den Armen, als sie beide unter der Wirkung ihres Orgasmus erbebten.
Hinterher legte er sie behutsam zurück und schmiegte den Kopf an ihren Hals. Sie streichelte seinen Rücken, und ihr heißer Atem strich über seine Stirn.
Es wurde vollkommen still im Zimmer. Zwar hörte man Austin noch angestrengt atmen, aber Evangeline gab überhaupt keinen Laut von sich.
Verwundert hob er den Kopf und sah, dass sie die Augen geschlossen hatte und Tränen aus ihren Wimpern flossen. Rötliche Druckstellen zeigten sich an ihrem Hals und ihren Schultern.
»Ich habe Ihnen weh getan«, flüsterte er unglücklich. »Verzeihen Sie, Evangeline!«
Sie öffnete die Augen und sah ihn an. »Austin, bitte, geben Sie Ihr Leben nicht meinetwegen auf! Ich könnte es nicht ertragen.«
Nachdem er ihr eine Locke aus der Stirn gestrichen hatte, legte er seinen Kopf auf ihre Brust. »Das habe ich schon, mein Spatz.«
Evangeline malte Muster auf die Fensterbank, als sie von Mrs. Milhouses Zimmer im ersten Stock zu Austin Blackwells Pforte sah. Die Sonne ging im Westen hinter den Häusern unter und ließ den Himmel strahlend pink und blau leuchten. Nach Wochen unter dem freien Himmel kamen Evangeline die Gebäude beengend und die Sonnenuntergänge enttäuschend vor.
Den ganzen Tag waren Leute in Austins Haus ein und aus gegangen. Und den ganzen Tag hatte Evangeline hinübergesehen und war bei der Erinnerung an ihr liederliches Verhalten mehrmals errötet.
Ob Mrs. Milhouse ahnte, was Austin und sie auf dem Salonteppich getan hatten, wusste Evangeline nicht, denn ihre Gastgeberin verlor kein Wort darüber. Allerdings lächelte sie jedes Mal geheimnisvoll, wenn Evangeline nervös an ihrem Schultertuch zupfte. Sie betete, dass der leichte Abdruck, den Austin auf ihrer Haut hinterlassen hatte, von dem Tuch verdeckt wurde, und hoffte inständig, dass Mrs. Milhouse keine Fragen stellte.
Austin hatte ein triumphierendes Strahlen in den Augen gehabt, als er morgens wieder gegangen war. Anscheinend gefiel ihm ihr schamloses Benehmen. Aber natürlich tat es das, denn er wollte, dass sie sich zu sehr schämte, um ihrer Cousine oder sonst jemandem gegenüberzutreten, und deshalb bei ihm blieb. Als seine Frau.
Sie konnte die Möglichkeit nicht mehr von der Hand weisen, dass sie eventuell guter Hoffnung war. Ein einziger Liebesakt konnte folgenlos bleiben, bei zweien standen die Chancen ungleich schlechter. Zweifellos hatte er ebenfalls daran gedacht, dieser arrogante Mensch! Er wollte sie heiraten, also arrangierte er alles so, dass ihr gar keine andere Wahl blieb.
Seufzend zupfte sie an der Rosenblüte in der schmalen Vase neben sich. Austin hatte ihr die Rose geschickt, zusammen mit einer ganzen Liste von Anweisungen. Sie würden am folgenden Morgen heiraten. Bis dahin bliebe sie bei Mrs. Milhouse, da er heute noch Geschäftliches zu regeln hätte.
Evangeline schrieb einen Brief an ihre Cousine, in dem sie erklärte, dass sie endlich in Boston angekommen sei und wo sie wohnte. Mrs. Milhouses Diener überbrachte den Brief, aber Evangeline erhielt keine Antwort, denn die Familie war, wie der Diener berichtete, nicht im Hause gewesen. Womit sich Evangelines letzter Ausweg als Sackgasse erwies. Austin würde bekommen, was er wollte.
Den Tag über hatte Evangeline, wann immer sie konnte, das Kommen und Gehen nebenan beobachtet. Der Diener, den sie bereits von ihrer Ankunft kannte, erledigte mehrere Botengänge, die den jungen Mann kein bisschen zu ermüden schienen. Mr. Seward verließ das Haus am frühen Vormittag und kehrte später am Nachmittag sichtlich gutgelaunt zurück.
Evangeline zupfte ein Blütenblatt von der Rose und spielte damit. Der Duft war
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