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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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heftiges Gefecht, das rasch entschieden war.
    Die Isen drangen in Häuser ein und nahmen alles Lirium an sich, das sie fanden; sogar das Lirium in Leuchtkugeln wurde eingesammelt. Als sie das berühmte Badehaus von Tridad erreichten, lag ein ganzer Liriumvorrat vor der Tür für sie bereit. Dennoch brachen die Isen ein und durchkämmten die Zimmer. Was man ihnen dargeboten hatte, war nur ein Bruchteil des Liriums, das sie noch versteckt unter Betten, Bodenklappen und Badewannen fanden.
    Auf ihrem Marsch durch das Land hatten Mutter Meer und ihre Anhänger schon so viel gesehen, dass sie glaubten, nichts könne sie mehr erschüttern. Doch als Oyara eine schwere Tür aufschob und plötzlich aberhundert Käfige voller Geisterwesen erblickte, stockte ihr für einen Moment der Atem.
    Aus der Ferne drang der Lärm vereinzelter Kämpfe, doch die Realität schien wie entrückt angesichts der leuchtenden Kobolde, Gnome und Pixies – sogar eine Fee, eine menschengroße Fee schwebte träge in einem Gefängnis aus Silberdraht! Wer auch immer die Geisterwesen gefangen hielt, verfolgte ein Ziel, das Oyara völlig unbegreiflich war. Niemand hatte das Recht, diesen Wesen ihre Freiheit zu rauben. Sie konnten aber nicht entdecken, wer sie eingesperrt hatte. Außer den flatternden, quietschenden, fiependen Geisterwesen schien niemand im Raum zu sein.
    »Öffnet die Käfige«, befahl Mutter Meer ihren Anhängern.
    Doch als sie die Käfige öffneten, flog keines der Geisterwesen hinaus. Traurig schwebten sie auf der Stelle, als hinderte sie noch ein zweites, unsichtbares Gitter vor der Flucht. Oyara ging aufmerksam an den Käfigen vorbei. Und dann bemerkte sie, dass vielen Geisterwesen – nein, allen! – ein Körperteil fehlte: hier ein Fingerchen, dort ein Fuß, ein Auge, ein Ohr, eine Nase … vage erinnerte Oyara sich daran, dass man Macht über ein Geisterwesen erlangte, sobald man ein Teil von ihnen bekam. Wer immer sie in seine Gewalt gebracht hatte, musste die Körperteile noch irgendwo aufbewahren.
    Sie hatten bereits das ganze Haus durchsucht. Wo konnte dieser Ort sein? Oyara ging an den Zimmerwänden entlang und betrachtete nachdenklich die prächtigen Wandteppiche. Einer schien an der Seite ein bisschen ölverschmiert zu sein. Sie hob ihn an und entdeckte dahinter eine weitere Tür. Das Schloss ließ sich leicht mit einer Handaxt zerschlagen. Oyara trat als Erste in den Raum, der ebenfalls voller Käfige war. Die leuchtenden Geisterwesen ließen den fensterlosen Raum unwirklich schimmern und klägliches Fiepen erfüllte den Raum. Essensduft hing in der Luft. Ein Diwan nahm die Mitte des Raumes ein und die tiefen Dellen darin verrieten deutlich, dass jemand darauf gelegen hatte.
    Die Isen folgten Mutter Meer in den Raum, öffneten die Käfige und kippten alles Lirium in ihre mit Silbergarn ausgelegten Beutel. Auch hier blieben alle Gnome, Pixies und Kobolde schwirrend in ihren Käfigen, ihr buntes Licht wirkte schwach und traurig. Entschlossen, sie zu befreien, sucht Oyara weiter nach einem möglichen Versteck für die Gliedmaßen, die den Geisterwesen die Macht genommmen hatten. Sie tastete die Wände nach Geheimtüren ab, fand aber keine. Aufmerksam suchte sie den Raum ab. Sie mussten etwas übersehen haben. Wenn es sein musste, würden sie das ganze Haus auf den Kopf stellen.
    Sie stieß mit dem Fuß gegen die Kante einer Bodenfliese, die sich gelockert hatte. Und noch weiter lockern ließ … Sie schob die schwere Steinfliese zur Seite. Darunter lag eine geheime Klappe, die leicht zu öffnen war. Eine schmale Treppe führte ins Dunkel hinab.
    Jemand hob eine Leuchtkugel von ihrer Wandhalterung und reichte sie Mutter Meer, die den anderen voran die Stufen hinunterstieg. Die Treppe war nicht lang. Bald mündete sie in einen niedrigen Gang, an dessen Ende Licht glomm. Oyara packte ihren Säbel fester.
    Das Licht kam von unzähligen Leuchtkugeln, die das Kellergewölbe in speckiges Gelb tauchten. Auch hier hingen überall Käfige mit wild fiependen Geisterwesen. Wasser köchelte über offenem Feuer oder bläulichen Liriumflammen. In versilberten Schraubstöcken klemmten Kristalle – es waren Feenlichter. Manche glitzerten schwarz vor aufgesogenem Lirium, andere waren durchsichtig und vollkommen leer. Eine riesige Silberkugel drehte sich träge zwischen den merkwürdigen Apparaturen. Oben und unten steckten Rohre in der Kugel, die sie mit weiteren Behältern aus Glas und Silber verbanden.
    Oyara blieb stehen. Nie hatte

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