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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Eine Armee brauchte immer Nahrung, da nützte die kleinste Portion etwas. Aber die Taube war verschwunden, bis der Falke weit genug aufgestiegen war. Bahl nickte geheimnisvoll, und als Lordprotektor Ked erschien und dringlich auf ihn einsprach, nickte er Isak zu, der zurückblieb, um nicht mitzuhören.
    »Er stimmt Euch zu, sagte beinahe das Gleiche wie Ihr, dass
man nach eigenen Regeln kämpfen soll«, bemerkte eine Stimme hinter Isak. Der Krann drehte sich verwundert um. Lordprotektor Torl hatte einen zufriedenen Gesichtsausdruck, als habe er Isak geprüft und sei mit dem Ergebnis zufrieden.
    »Es gibt auch Feinde innerhalb des Stammes, und nun, da wir uns für den Augenblick um die Elfen gekümmert haben, will Bahl sein Augenmerk auf sie richten«, erklärte er Isak. »Ich nehme an, Ihr habt erkannt, dass von all denen, die Lord Bahl Gefolgschaft schuldig sind, nur acht Lordprotektoren und elf Grafen dem Ruf zu den Waffen gefolgt sind?«
    Isak nickte. Er hatte nichts dazu sagen wollen, da es auch das übliche Verhalten hätte sein können und er nicht als ein Dummkopf hatte dastehen wollen.
    »Wir haben noch einmal so viele, deren Fernbleiben nicht durch Krankheit oder ihr Alter erklärt werden kann. Ihr habt nun genug gelernt, um zu erkennen, dass jedem Sieg entschlossene Handlungen folgen sollten, sonst untergraben ihn die folgenden Ereignisse.«
    »Bedauerliche Unfälle …«
    »Sind in diesem Leben immer eine Möglichkeit, ja«, beendete Torl den Satz für ihn. »Dafür solltet Ihr Euch stets interessieren.«
    »Ich? Wenn Ihr mir sagen wollt, dass Lord Bahl …«
    »Ha! Ich sage Euch gar nichts , junger Herr. Ich deute jedoch an , dass es besser wäre, den Männern zu zeigen, dass Ihr mehr seid, als man auf dem Schlachtfeld sah und …« Der Lordprotektor ließ den Satz ausklingen.
    »Und was?«, wollte Isak erbost wissen.
    Zum ersten Mal schien sich der Mann in seiner Haut nicht wohlzufühlen. Er sprach leiser, damit nur Isak und Vesna mithören konnten: »Als wir die Leichen der Feinde durchsuchten, fanden wir … nun, die Leute werden ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen. Viele von ihnen trugen Schriftrollen um den Hals, natürlich in Elfisch
verfasst, aber Ked ist gebildet genug, um einige der Runen lesen zu können. Es war offensichtlich etwas, das er in seiner Jugend übersetzen musste, als er die Sprache studierte. Ich kenne nicht die ganze Schrift, aber wir alle haben die Gerüchte gehört.«
    »Um Larats willen, um was geht es? Ihr seht aus wie ein ängstliches Kind.«
    Torl hob die Hand, um Isaks Ungeduld zu zügeln und räusperte sich. »Mein Krann, man nennt es die Prophezeiung von Shalstik, angeblich die wichtigste Prophezeiung, die sich unserer Zeit widmet, aber schon vor eintausend Jahren aufgeschrieben. Die Armee, gegen die wir stritten, war eine Armee von Anhängern des Propheten. Da sie einen Etashanti in ihren Reihen hatten und anhand ihrer gewaltigen Anzahl – noch dazu aus verschiedenen Häusern – lässt sich schließen, dass sie sich organisiert haben müssen, sobald Ihr erwählt wurdet, vielleicht sogar schon davor.«
    »Jeder, der das nötige Geld besitzt, kann irgendwo eine Übersetzung auftreiben«, unterbrach ihn Vesna. »Jeder Gelehrte der alten Sprachen besitzt die eine oder andere Version davon oder weiß zumindest, wo er eine finden kann.«
    »Was sagt sie voraus?«, fragte Isak matt.
    »Die Rückkehr des letzten Königs, der ihrer Meinung nach kommt, um Rache an den Göttern zu nehmen. Und er war der letzte Sterbliche, der diese Rüstung vor Euch trug. Mein Lord, sie wollen ihre heiligste Reliquie wiedererlangen, und ich fürchte, sie werden sich durch diese Niederlage nicht davon abbringen lassen. Ked konnte sich nur an die erste Zeile richtig erinnern. Er sagte, dass Elfisch immer offen für Deutungen ist, aber …« Jetzt blickte Torl gequält drein, wie ein Mann, der schlechte Nachrichten überbrachte. »Aber sie lautete: In silbernem Licht geboren /In silbernes Licht gehüllt . Damit der letzte König sie bei ihrer Rache anführen kann, brauchen sie diese Rüstung.«

    Isak antwortete nicht. Er vertraute seiner Stimme nicht. Er konnte sich nur umdrehen und den Weg zurückschauen, den er gekommen war, auf sein Zelt blicken, wo die glatte Form Siulents durch das Tuch und in ihn hinein zu glänzen schien.
    O Götter, all die Schrecken, die sie über uns bringen werden, sind allein meine Schuld. Und ich muss nicht nur fürchten, dass die Leute mich deswegen verachten

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