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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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etwas gegen Eure Anwesenheit zu haben«, sagte Isak und beschloss, dass er da einer Meinung mit den Waldgeistern war. Die selbstgerechte Frömmigkeit der Ritter der Tempel nagte an ihm. Umso mehr wegen all der Gewalttaten, die der Orden über die Jahre begangen hatte, und zwar stets im Namen der Götter. Lord Bahl hatte einmal gesagt, dass die religiösen Gesetze nicht mehr bedeuteten als eine obszöne Sammlung von Fehldeutungen. Bahl war nie ein sonderlich gnädiger – oder beständiger
 – Herrscher gewesen, aber er hatte sich auch niemals hinter religiösen Dogmen versteckt, um seine Handlungen zu rechtfertigen.
    Vor dem Großen Krieg hatten die Götter den Menschen nähergestanden, Fehler gemacht, sich gegenseitig angelogen und betrogen, sich ausgetrickst und Versprechen gebrochen. Seitdem wurden Mythen und Geschichten über die Götter für die Rechtfertigung aller möglichen seltsamen, manchmal barbarischen Gesetze missbraucht, von der Steinigung von Wildgeflügel am Gebetstag bis zur Hinrichtung von Leuten, deren Schlafzimmerfenster auf einen Tempeleingang hinausgingen. Die Leute von Vanach, dem Nachbarstaat Farlans, befanden sich fest im Griff religiöser Gesetze. Es hieß, die Leute dort lebten in Armut und Angst. Das war für den Haushofmeister Grund genug gewesen, die längere südliche Route um Tor Milist herum nach Narkang zu empfehlen. Das umstrittene Land zwischen zwei gierigen Herrschern war dem freiwilligen Irrsinn eines Volkes vorzuziehen, das nach einer geheiligten Schrift lebte.
    »Die Anwesenheit dieser Kreaturen beschmutzt diesen heiligen Ort.« Der Major hielt den Kopf gesenkt, während er sprach.
    Isak konnte nicht erkennen, ob er nur Erlerntes wiedergab, oder seine Abscheu zu verbergen versuchte. Freie Geister wie das Edle Volk waren für die Geweihten Blasphemie und unrein. Isak fragte sich, warum die Götter selbst nichts unternahmen, wenn das eine solche Unverschämtheit sein sollte.
    »Götter, seht sie euch an«, rief Carel verwundert aus.
    Isak drehte sich um, dachte für einen Augenblick, die Edlen seien hervorgetreten. Dann aber merkte er, dass Carel auf die riesigen, verwitterten Monolithen hinter den Bäumen starrte: Grob behauene Blöcke aus mit Moos überzogenem Granit. Die abschreckenden Steine wirkten im Mondlicht beinahe stumpf. Bis auf einen im äußeren Kreis standen noch alle, ragten mehr als
drei Meter in den Himmel. Dicke Efeuranken hingen an ihren Seiten und waren irgendwie von einem Stein zum nächsten gelangt, bis sie auf diesem vergessenen Tempel eine Krone gebildet hatten. Der Efeu wirkte dunkel und unheilvoll. Arians Licht schien an der wächsernen Oberfläche abzugleiten und auf die Zweige und Eicheln zu tropfen, die den Boden bedeckten. Zwischen dem äußersten und dem zweiten, nur halb so hohen Ring aus Monolithen war ein halber Meter Platz. Im Mondlicht warfen sie dunkle Schatten.
    »Die äußeren Steine nennt man ›die Soldaten‹, die Steine des inneren Rings sind ›die Priester‹.«
    Isak nickte bei Mihns Worten abwesend und musterte den Hain, bis er in der Mitte vier Männer entdeckte. Sie versuchten wieder entspannt und ungefährlich zu wirken. Isaks Handflächen juckten bei ihrem Ablick.
    »Die Soldaten sollen die Priester während des Rituals ermordet haben«, fuhr Mihn leise fort. »Sie warteten, bis sie in Trance gerieten, dann schlichen sie sich an und schlitzten ihnen die Kehlen auf. Sie sollten die Priester eigentlich beschützen. Es ist umstritten, ob dies nur gestellt war, aber hier wurde auf jeden Fall gemordet.«
    »Und Belarannar verwandelte sie alle in Stein?«
    »Nein, die Soldaten entkamen.«
    »Und die Tat war gerechtfertigt«, sagte der Major scharf. Er sah Mihn böse an und hielt die Hand über seiner Waffe. Er war umgekehrt, um die ihm Anvertrauten zu suchen. »Die Mönche hatten sich mit Dämonen eingelassen und nutzten für die bösesten Rituale Menschenopfer. Die Soldaten waren Männer, die man angeheuert hatte, um das Kloster zu schützen, aber sie konnten die Wahrheit nicht unbeachtet lassen. Sie gründeten unseren Orden, um dem Kampf gegen die Feinde der Götter zu dienen. Diese Steine erinnern meinen Orden an seine Ursprünge.«

    Mihn antwortete nicht, nahm die Worte des Majors jedoch mit einem Nicken zur Kenntnis.
    »Buße ist etwas Wunderbares«, sagte Isak. Er fing Vesnas Blick auf und rang sich ein Schmunzeln ab. Der Graf lächelte zurück. Major Ortof-Greyl hielt den Mund und erduldete die Spöttelei schweigend.
    Isak

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