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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Wundervolleres als dich. Die Berge sind bestimmt etwas ganz Besonderes, wenn sie eine solche Schönheit hervorbringen können.
    » Sehr Ihr, nun seid Ihr zu weit gegangen«, sagte sie. » Ich habe die Göttinnen an Eurem Hof schon gesehen. Sie sind viel schöner als ich.«
    Die Schönheit liegt nicht im Äußeren einer Person, schrieb Susebron. Das hat mich meine Mutter gelehrt. Die Reisenden in meinem Buch dürfen die alte Frau nicht als hässlich bezeichnen, denn in ihrem Inneren könnte sie eine wunderschöne Göttin sein.
    » Das ist doch nur ein Märchen, Susebron.«
    Nein, erwiderte er schriftlich. All diese Geschichten stammen von Menschen, die vor uns gelebt haben. Was sie über die Menschheit sagen, entspricht der Wahrheit. Ich habe gesehen, wie sich die Menschen verhalten. Er wischte etwas aus, dann fuhr er fort: Für mich ist es schwierig, diese Dinge zu verstehen, denn ich sehe nicht so wie gewöhnliche Menschen. Ich bin der Gottkönig. In meinen Augen besitzt alles die gleiche Schönheit.
    Siri runzelte die Stirn. » Das verstehe ich nicht.«
    Ich verfüge über tausendfachen Hauch, erklärte er. Es ist schwer, die Dinge so zu sehen wie die Menschen. Nur durch die Geschichten meiner Mutter kann ich ihre Taten und Ansichten verstehen. In meinen Augen sind alle Farben schön. Wenn andere etwas ansehen – eine Person zum Beispiel –, dann erscheint die eine manchmal schöner als die andere.
    Er wischte wieder etwas aus. Wenn ich von Schönheit spreche, dann muss ich von etwas anderem sprechen als von diesen Farben. Und du bist anders. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.
    Er schaute auf, und plötzlich wurde Siri sich bewusst, wie nahe sie einander waren. Sie lag nur mit dem Unterhemdchen bekleidet unter dem Laken. Er saß groß und breitschultrig vor ihr, und seine Seele leuchtete so stark, dass sie das Weiß der Laken wie ein Prisma brach. Er lächelte im Feuerschein.
    O je …, dachte sie. Das hier ist gefährlich.
    Sie räusperte sich, richtete sich auf und errötete abermals. » Äh, nun ja, also… Sehr schön. Danke.«
    Er senkte wieder den Blick. Ich wünschte, ich könnte dich nach Hause gehen lassen, damit du wieder deine Berge siehst. Vielleicht könnte ich es den Priestern erklären.
    Siri wurde blass. » Ich glaube, Ihr solltet ihnen lieber nicht verraten, dass Ihr lesen könnt.«
    Ich könnte die Kunstschrift benutzen. Sie ist sehr schwierig, aber die Priester haben sie mir beigebracht, damit ich mich mit ihnen austauschen kann, falls es nötig werden sollte.
    » Trotzdem«, sagte sie. » Wenn Ihr ihnen sagt, Ihr wollt mich nach Hause schicken, wird ihnen das verraten, dass Ihr Euch mit mir unterhalten habt.«
    Er stellte das Schreiben für eine Weile ein.
    Vielleicht wäre das sogar gut, schrieb er schließlich.
    » Susebron, sie beabsichtigen Euch zu töten.«
    Dafür hast du keinen Beweis.
    » Aber einen Verdacht«, sagte sie. » Die letzten beiden Gottkönige sind innerhalb weniger Monate nach der Geburt ihres Erben gestorben.«
    Du bist zu misstrauisch, schrieb Susebron. Das sage ich dir immer wieder. Meine Priester sind gute Menschen.
    Sie sah ihn ausdruckslos an und fing seinen Blick auf.
    Abgesehen von der Tatsache, dass sie mir die Zunge herausgeschnitten haben, gab er zu.
    » Und abgesehen davon, dass sie Euch hier einsperren und Euch gar nichts sagen. Selbst wenn sie nicht vorhaben sollten, Euch zu ermorden, so wissen sie doch vieles, was sie Euch nicht mitteilen. Vielleicht hat es etwas mit dem Biochroma zu tun– vielleicht ist es der Grund, warum die Gottkönige sterben, sobald der Erbe da ist.«
    Sie runzelte die Stirn und lehnte sich zurück. Könnte es das sein?, fragte sie sich plötzlich. » Susebron, wie gebt Ihr Euren Hauch weiter?«
    Er dachte nach. Ich weiß es nicht, schrieb er. Ich … weiß nicht viel darüber.
    » Ich ebenfalls nicht«, sagte sie. » Können sie Euch den Hauch nehmen? Können sie ihn Eurem Sohn geben? Was wäre, wenn Euch das tötet?«
    Das würden sie nicht tun, antwortete er.
    » Aber es wäre eine Möglichkeit«, sagte sie. » Vielleicht geschieht es genau so. Und das ist der Grund, warum ein Kind so gefährlich ist! Sie müssen das Kind zum neuen Gottkönig machen, und das bringt Euch um.«
    Er saß mit der Tafel auf dem Schoß da, schüttelte schließlich den Kopf und schrieb: Ich bin ein Gott. Mir wird der Hauch nicht gegeben; ich werde mit ihm geboren.
    » Nein«, erwiderte Siri. » Blaufinger hat mir gesagt, dass Ihr den Hauch

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