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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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unbedingt eine sehr erstrebenswerte Tätigkeit«, meinte Denth und hielt sie in festem Griff. » Aber es gibt gutes Geld dafür. Ich hatte gehofft, dass wir das nicht tun müssen. Alles lief so gut. Warum seid Ihr geflohen? Was hat Euch gewarnt?«
    Behutsam führte er sie vor sich her, hielt sie weiterhin am Arm gepackt, und Juwelchen und Klump kamen hinter ihm die Treppe herunter, die unter dem Gewicht ächzte.
    » Ihr habt mich die ganze Zeit angelogen«, flüsterte sie und bemerkte kaum die Tränen, die an ihren Wangen herunterliefen. Ihr Herz hämmerte heftig, als sie die Welt zu verstehen versuchte. » Warum?«
    » Entführung ist harte Arbeit«, sagte Denth.
    » Schrecklich harte Arbeit«, bestätigte Tonk Fah.
    » Am besten weiß das Opfer gar nicht, dass es entführt wurde.«
    Sie haben mich immer im Auge behalten. Sie waren immer in meiner Nähe. » Lemex…«
    » …hat nicht das getan, was er tun sollte«, sagte Denth. » Gift war ein zu guter Tod für jemanden wie ihn. Das hättet Ihr wissen sollen, Prinzessin. Bei der großen Menge Hauch, die er hatte…«
    Er hätte niemals an einer Krankheit sterben können, erkannte sie. Austre! Völlig benommen warf sie einen Blick hinüber zu Parlin. Er ist tot. Parlin ist tot. Sie haben ihn umgebracht.
    » Seht ihn nicht an«, sagte Denth und drehte ihren Kopf von dem Leichnam weg. » Das war ein Unfall. Hört mir zu, Prinzessin. Euch wird nichts geschehen. Wir werden Euch nichts antun. Sagt mir nur, warum Ihr weggelaufen seid. Parlin hat behauptet, er wisse nicht, warum Ihr Euch von uns entfernt habt, aber es ist uns bekannt, dass er kurz vor Eurem Verschwinden auf der Treppe mit Euch geredet hat. Seid Ihr wirklich weggegangen, ohne es ihm zu sagen? Warum? Wieso habt Ihr uns plötzlich misstraut? Hat einer der Agenten Eures Vaters Kontakt zu Euch aufgenommen? Ich war der Meinung, wir hätten alle gefunden, sobald sie die Stadt betreten haben.«
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
    » Es ist wichtig, Prinzessin«, sagte Denth gelassen. » Ich muss es wissen. Zu wem habt Ihr Kontakt aufgenommen? Was habt Ihr den Bandenführern über mich gesagt?« Er drückte ihren Arm fester.
    » Wir möchten Euch nichts brechen«, sagte Tonk Fah. » Aber bei euch Idriern brechen die Knochen nur allzu leicht.«
    Was früher wie fröhliches Plaudern gewirkt hatte, erschien ihr nun schrecklich und herzlos. Tonk Fah ragte im Licht der schwachen Laterne zu ihrer Rechten auf, und Denth stand als etwas kleinere Gestalt vor ihr. Sie erinnerte sich daran, wie schnell er war und wie er die Leibwächter in dem Lokal abgeschlachtet hatte.
    Sie erinnerte sich an die Art und Weise, wie er Lemex’ Haus zerstört hatte. Und an seine Frivolität dem Tod gegenüber. All das hatten sie unter einem dünnen Schleier des Humors versteckt. Jetzt, wo Denth eine zweite Laterne mitgebracht hatte, bemerkte sie große, prallvolle Säcke unter der Treppe; aus einem von ihnen ragte ein Fuß hervor. Der Stiefel trug an der Seite das Abzeichen der idrischen Armee.
    Ihr Vater hatte also wirklich Männer zu ihrer Rettung ausgesandt. Doch Denth hatte sie entdeckt, bevor sie Vivenna hatten finden können. Wie viele hatte er getötet? In diesem Keller würden die Leichen nicht lange frisch bleiben. Diese beiden mussten also relativ neu sein und warteten darauf, irgendwo anders entsorgt zu werden.
    » Warum?«, fragte sie noch einmal; sie war beinahe zu verblüfft, um überhaupt sprechen zu können. » Ihr wart wie Freunde zu mir.«
    » Das sind wir immer noch«, sagte Denth. » Ich mag Euch, Prinzessin.« Er lächelte. Es war ein ehrliches Lächeln und kein höhnisches Grinsen wie bei Tonk Fah. » Falls es Euch etwas bedeutet, möchte ich sagen, dass es mir wirklich leidtut. Parlin sollte nicht sterben– es war wirklich ein Unfall. Aber Geschäft ist Geschäft. Wir tun das, wofür wir bezahlt werden. Das habe ich Euch schon mehrmals erklärt, wie Ihr Euch sicher erinnern werdet.«
    » Ich hätte nie geglaubt…«, flüsterte sie.
    » Das tun sie nie«, meinte Tonk Fah.
    Vivenna blinzelte. Schnell weg von hier. Solange du noch die Kraft dazu hast.
    Sie war schon einmal geflohen. Reichte das nicht? Hatte sie nicht ein bisschen Frieden verdient?
    Schnell!
    Sie drehte den Arm und schlug mit ihm gegen die Rückseite von Tonk Fahs Mantel. » Pack…«
    Aber Denth war zu schnell. Er riss sie zurück, bedeckte ihren Mund, ergriff ihre andere Hand und hielt sie fest. Tonk Fah stand überrascht da und sah zu, wie aus

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