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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Vivennas Kleid alle Farbe wich, wie es grau wurde und ein wenig von ihrem Hauch durch Denths Finger in Tonk Fahs Mantel strömte. Doch ohne ein Kommando würde dieser Hauch gar nichts ausrichten. Er war verschwendet, und Vivenna spürte, wie die Welt um sie herum noch dumpfer wurde.
    Denth ließ ihren Mund los und versetzte Tonk Fah einen Schlag gegen den Hinterkopf.
    » He!«, meinte Tonk Fah und rieb sich die getroffene Stelle.
    » Pass auf«, sagte Denth. Dann warf er Vivenna einen bösen Blick zu und hielt ihren Arm noch fester.
    Blut von ihren verletzten Handgelenken tropfte zwischen seinen Fingern hindurch. Denth erstarrte, denn offenbar bemerkte er die blutigen Gelenke nun zum ersten Mal; die Dunkelheit des Kellers hatte sie verborgen. Er schaute auf und begegnete ihrem Blick. » Zur Hölle«, fluchte er. » Ihr seid gar nicht weggelaufen, oder?«
    » Hä?«, meinte Tonk Fah.
    Vivenna war völlig benommen.
    » Was ist passiert?«, fragte Denth. » War er es?«
    Sie gab keine Antwort.
    Denth zog eine Grimasse und verdrehte ihr den Arm so stark, dass sie aufschrie. » In Ordnung. Ihr habt mich dazu gezwungen. Wir sollten uns zuerst um Euren Hauch kümmern, und dann werden wir uns wie Freunde über das unterhalten, was Euch zugestoßen ist.«
    Klump trat neben Denth; seine leeren grauen Augen starrten wie immer ins Nichts. Aber… war da nicht doch etwas in ihnen? Oder bildete sich Vivenna das nur ein? Ihre Gefühle waren so durcheinander, dass sie ihren Wahrnehmungen nicht mehr vertrauen konnte. Klump schien sie nun anzusehen.
    » Wiederholt meine Worte«, sagte Denth, dessen Miene noch grimmiger geworden war. » Mein Leben zu deinem. Mein Hauch werde zu deinem.«
    Vivenna hob den Blick und schaute ihn an. » Geheul der Sonne«, flüsterte sie.
    Denth runzelte die Stirn. » Was?«
    » Greif Denth an. Geheul der Sonne.«
    » Ich…«, begann Denth. In diesem Augenblick traf Klumps Faust sein Gesicht.
    Der Schlag schleuderte Denth seitwärts gegen Tonk Fah, der fluchend ins Taumeln geriet. Vivenna befreite sich, schoss an Klump vorbei, wäre beinahe über den Saum ihres Kleides gestolpert und rammte die Schulter gegen Juwelchen, die völlig überrascht war.
    Die Farblose ging zu Boden. Vivenna stolperte die Treppe hinauf.
    » Du hast ihr die Sicherheitslosung verraten!«, schrie Denth. Kampfgeräusche ertönten von dort, wo er mit Klump rang.
    Juwelchen kämpfte sich wieder auf die Beine und folgte Vivenna. Aber die Frau brach mit dem Fuß durch eine Treppenstufe. Vivenna taumelte in den Raum im Erdgeschoss, warf die Tür zu und legte den Riegel vor.
    Er wird nicht lange halten, dachte sie mit einem Gefühl der Hilflosigkeit. Sie werden mich verfolgen. Mich jagen. Wie Vascher. Gott der Farben, was soll ich tun?
    Sie hastete hinaus auf die Straße, die nun vom Morgendämmerschein erhellt wurde, der die Stadt erfüllte, und rannte in eine Seitengasse hinein. Sie lief immer weiter, und diesmal nahm sie jeweils die kleinsten, dreckigsten und dunkelsten Gassen, die sie finden konnte.

Kapitel 36
    Ich werde dich nicht verlassen, schrieb Susebron, der auf dem Boden neben dem Bett saß und sich gegen etliche Kissen lehnte. Das verspreche ich.
    » Wie könnt Ihr Euch sicher sein?«, fragte Siri vom Bett aus, auf dem sie sich befand. » Vielleicht werdet Ihr des Lebens müde, sobald Ihr einen Erben habt, und gebt Euren Hauch weg.«
    Erstens bin mir nicht einmal sicher, wie ich einen Erben bekommen kann, schrieb er. Du erklärst es mir nicht, und du beantwortest meine Fragen nicht.
    » Sie sind so peinlich!«, wandte sie ein und spürte, wie ihre kurzen Haare rot wurden. Sofort ließ Siri sie wieder blond werden.
    Zweitens, schrieb er, kann ich meinen Hauch nicht weggeben, wenn das, was ich über das Biochroma weiß, der Wahrheit entspricht. Oder glaubst du, man hat mich angelogen, was die Funktionsweise des Hauchs angeht?
    Er kann sich immer besser schriftlich ausdrücken, dachte Siri, während sie ihm beim Auswischen seiner Worte zusah. Es ist eine Schande, dass er sein ganzes Leben lang eingesperrt war.
    » Ich weiß nicht sehr viel darüber«, gestand sie ein. » In Idris wird das Biochroma nicht gerade oft erwähnt. Vermutlich ist die Hälfte von dem, was ich weiß, entweder Übertreibung oder bloßes Gerücht. Zum Beispiel glaubt man in Idris, dass hier am Hof Menschen auf Altären geopfert werden– das habe ich Dutzende Male von verschiedenen Personen gehört.«
    Er dachte nach und schrieb dann: Wie dem auch sei, wir

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