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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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einer von ihnen zu Vivenna gesagt. Etwas, d as jede Prinzessin wissen sollte. Während ihres Aufenthalts in T’Telir hatte sie immer stärker den Eindruck gehabt, dass ihr Unterricht nutzlos war. Doch jetzt erinnerte sie sich erstaunlicherweise an Lektionen, die sich unmittelbar auf ihre gegenwärtige Lage bezogen.
    Wenn Euch jemand entführt, hatte ihr Lehrer gesagt, dann ist die beste Zeit zum Entkommen der Anfang, wenn Ihr noch stark seid. Man wird Euch hungern lassen und schlagen, so dass Ihr bald zu schwach für eine Flucht sein werdet. Erwartet nicht, gerettet zu werden, auch wenn es mit Sicherheit Freunde geben wird, die an Eurer Rettung arbeiten. Erwartet niemals, gegen ein Lösegeld freigelassen zu werden. Die meisten Entführungen enden mit dem Tod.
    Das Beste, was Ihr für Euer Land tun könnt, ist zu fliehen. Wenn es Euch nicht gelingt, wird Euer Entführer Euch vielleicht umbringen. Das ist dem vorzuziehen, was Ihr als Entführte zu leiden hättet. Außerdem haben die Entführer keine Geisel mehr, wenn Ihr tot seid.
    Das war eine harte und offene Lektion– aber viele ihrer Lektionen waren so gewesen. Es war besser zu sterben, als gegen Idris eingesetzt werden zu können. In derselben Lektion war sie gewarnt worden, dass die Hallandrener versuchen könnten, sie als Druckmittel gegen Idris zu benutzen, sobald Vivenna ihre Königin war. In diesem Fall wäre ihr Vater gezwungen gewesen, ein Attentat auf sie zu befehlen.
    Darüber musste sie sich keine Gedanken mehr machen. Doch der Rat hinsichtlich der Gefangennahme schien ihr nützlich zu sein. Er machte ihr Angst, und am liebsten hätte sie sich in die Ecke gehockt und einfach abgewartet und gehofft, Vascher werde einen Grund finden, sie gehen zu lassen. Aber je länger sie darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihr bewusst, dass sie stark sein musste.
    Er war äußerst grob zu ihr gewesen – übertrieben grob. Er hatte ihr Angst einjagen wollen, damit sie keinen Fluchtversuch machte. Er hatte geflucht, weil es hier keinen Keller gab, denn das wäre ein guter Ort gewesen, um sie einzusperren. Wenn er zurückkam, würde er vermutlich einen sichereren Ort wählen. Ihre Lehrer hatten Recht. Jetzt war ihre einzige Gelegenheit zur Flucht.
    Ihre Hände waren fest zusammengebunden. Sie hatte schon mehrfach versucht, sich zu befreien. Aber Vascher kannte sich aus, was Knoten anging. Sie wand sich, scheuerte ihre Haut noch stärker wund und krümmte sich vor Schmerzen zusammen. Blut tropfte an ihren Gelenken herunter, doch auch diese Feuchtigkeit reichte nicht aus, damit sie die Hände frei bekam. Sie weinte wieder, diesmal nicht vor Angst, sondern vor Schmerz und Enttäuschung.
    Sie konnte sich nicht befreien. Aber… konnte sie das Seil vielleicht dazu bringen, sich selbst aufzubinden?
    Warum habe ich es nicht zugelassen, dass Denth mir schon früher den Gebrauch des Hauchs beibringt?
    Ihre sture Selbstgerechtigkeit schien ihr jetzt sogar noch offenkundiger zu sein. Natürlich war es besser, den Hauch zu benutzen, als von Vascher umgebracht zu werden– falls er ihr nicht noch Schlimmeres antat. Jetzt glaubte sie, Lemex und sein Verlangen zu verstehen, genug Biochroma anzusammeln, um sein Leben damit zu verlängern. Durch ihren Knebel versuchte sie einige Kommandos zu sprechen.
    Es war sinnlos. Sogar sie wusste, dass die Kommandos deutlich ausgesprochen werden mussten. Sie wackelte mit ihrem Kiefer und drückte mit der Zunge gegen den Knebel. Er schien nicht so eng wie die Handfesseln zu sitzen. Außerdem war er von Speichel und Tränen durchfeuchtet.
    Sie bewegte Lippen und Zähne und arbeitete daran, ihn auszuspucken. Als er tatsächlich aus ihrem Mund fiel, war sie überrascht.
    Sie leckte sich die Lippen und bewegte ihren schmerzenden Kiefer. Was nun?, dachte sie. Ihre Spannung stieg. Jetzt musste sie sich ganz befreien. Wenn Vascher zurückkehrte und sah, dass sie den Knebel losgeworden war, würde er ihr eine solche Gelegenheit nie wieder verschaffen. Sicherlich würde er sie bestrafen, weil sie ihm nicht gehorcht hatte.
    » Seil«, sagte sie, » binde dich los.«
    Nichts geschah.
    Sie biss die Zähne zusammen und versuchte sich an die Kommandos zu erinnern, die Denth ihr genannt hatte. Halt Dinge fest und Schütze mich. Beides schien ihr in ihrer Lage nicht sehr hilfreich zu sein. Sie wollte keinesfalls, dass das Seil ihre Handgelenke noch fester zusammenschnürte. Aber er hatte noch etwas gesagt. Etwas darüber, wie man sich das, was man erreichen

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