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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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leisen Stich der Scham, weil sie so schnell futterte, doch dann beschloss sie, sich nicht darum zu kümmern. Sie schob die Fruchtspeise beiseite und holte sich einige Küchlein vom Tisch.
    Susebron sah zu, wie sie eines nach dem anderen verspeiste.
    Das sind Schrillfächer aus Pahn Kahl, schrieb er. Man beißt nur kleine Stücke davon ab und isst immer ein Stück Brot dazwischen, um den Geschmack wieder aus dem Mund zu bekommen. Sie sind eine Delikatesse und …
    Er brach ab, als sich Siri ein ganzes Küchlein in den Mund steckte. Sie lächelte ihn an und kaute weiter.
    Nach einem Moment verblüfften Starrens schrieb er wieder etwas auf seine Tafel. Weißt du, dass die Kinder, die sich in meinen Märchen den Bauch vollschlagen, normalerweise am Ende von den Klippen gestürzt werden?
    Siri stopfte sich ein weiteres Pastetchen in den Mund und bestäubte sich dabei Finger und Gesicht mit Puderzucker, während sich ihre Backen ausbeulten.
    Susebron sah ihr zu, streckte dann die Hand aus und nahm selbst ein ganzes Küchlein. Er betrachtete es eingehend und steckte es sich dann in den Mund.
    Siri lachte und hätte beinahe Pastetenstücke auf das Laken gespuckt. » Und so verderbe ich den Gottkönig immer mehr«, sagte sie, sobald sie wieder sprechen konnte.
    Er lächelte. Das ist sehr merkwürdig, schrieb er und aß eine weitere Pastete. Und noch eine. Und noch eine.
    Siri sah ihm zu und hob eine Braue. » Man sollte doch meinen, dass Ihr als Gottkönig wenigstens immer dann Süßigkeiten essen könnt, wenn Ihr es wollt.«
    Für mich gibt es viele Regeln, die die anderen nicht beachten müssen, schrieb er, während er kaute. Die Geschichten erklären das. Von einem Prinzen oder einem König wird sehr viel verlangt. Ich wäre lieber ein Bauer von Geburt.
    Siri hob eine Braue. Wahrscheinlich wäre er überrascht, wenn er wirklich einmal so etwas wie Hunger, Armut oder auch nur Unbequemlichkeit empfinden müsste. Doch sie ließ ihm die Illusion. Schließlich war sie nicht in der Lage, ihn dafür zu tadeln.
    Du warst diejenige, die hungrig war, schrieb er. Aber ich bin derjenige, der isst!
    » Offensichtlich gibt man Euch nicht genug«, sagte Siri und probierte eine Scheibe Brot.
    Er zuckte die Schultern und aß weiter. Sie beobachtete ihn dabei und fragte sich, wie es wohl war, ohne Zunge zu essen. Hatte das Auswirkungen auf die Fähigkeit, etwas zu schmecken? Süßigkeiten schien er eindeutig zu mögen. Als sie an ihre eigene Zunge dachte, wandten sich ihre Gedanken dunkleren Themen zu. Wir können nicht einfach so weitermachen, dachte sie. In der Nacht spielen wir miteinander und tun so, als würde sich die Welt nicht ohne uns drehen. Wir werden zerschmettert werden.
    » Susebron«, sagte sie, » ich glaube, wir müssen einen Weg finden, das offenbar zu machen, was Eure Priester Euch angetan haben.«
    Er schaute auf und schrieb: Was meinst du damit?
    » Ich meine, wir sollten es einzurichten versuchen, dass Ihr mit dem gemeinen Volk reden könnt«, erklärte sie. » Oder vielleicht mit einem der anderen Götter. Die Priester leiten ihre Macht von ihrer Verbindung zu Euch ab. Wenn Ihr Euch durch jemand anderen mitteilt, würde es sie entmachten.«
    Müssen wir das tun?
    » Tun wir einen Moment lang so, als müssten wir es«, sagte sie.
    In Ordnung, schrieb er. Aber wie soll ich mich jemand anderem mitteilen? Ich kann nicht einfach aufstehen und meine Meinung herausbrüllen.
    » Ich weiß nicht. Vielleicht durch geschriebene Botschaften?«
    Er lächelte. Darüber gibt es eine Geschichte in meinem Buch. Eine Prinzessin ist in einem Turm gefangen und wirft schriftliche Hilferufe in das Wasser des Ozeans. Der König der Fische findet sie.
    » Ich bezweifle, dass der König der Fische Verständnis für unsere missliche Lage hat«, sagte Siri offen heraus.
    Eine solche Kreatur ist kaum phantastischer als die Möglichkeit, dass meine Texte gefunden und richtig gedeutet werden. Wenn ich sie aus dem Fenster werfe, wird niemand glauben, dass der Gottkönig sie geschrieben hat.
    » Und wenn Ihr sie den Dienern zusteckt?«
    Er runzelte die Stirn. Angenommen, Ihr habt Recht, und meine Priester arbeiten gegen mich. Wäre es dann nicht dumm, den Dienern zu vertrauen, die von ihnen eingestellt worden sind?
    » Vielleicht. Aber wir könnten es mit einem Diener aus Pahn Kahl versuchen.«
    Von denen bedient mich keiner persönlich, denn ich bin der Gottkönig, schrieb er. Was würde es außerdem nützen, wenn wir einen oder zwei Diener auf

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