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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Aufmerksamkeit erregen wollte oder nicht. Obwohl sie der nagende Hunger schließlich auf die belebten Straßen hinausgetrieben hatte, befürchtete sie noch immer, Denth oder Vascher könnten sie finden.
    Je hungriger sie wurde, desto weniger machte sie sich Sorgen um andere Dinge. Das vordringlichste Problem war, etwas zu essen zu bekommen. Von Denth oder Vascher möglicherweise getötet zu werden, war jetzt zweitrangig.
    Die Flut der Menschen strömte in all ihren Farben weiterhin an ihr vorbei. Vivenna betrachtete sie, ohne sich auf die einzelnen Körper oder Gesichter zu konzentrieren. Sie schienen nur aus Farben zu bestehen. Wie bei einem Spinnrad– jede Speiche war eine andere Farbe. Denth wird mich hier nicht finden, dachte sie. Er wird in der Bettlerin am Straßenrand nicht die Prinzessin sehen.
    Ihr Magen knurrte. Allmählich lernte sie, ihn nicht zu beachten. So wie die Menschen sie nicht beachteten. Nach lediglich einer Woche der Obdachlosigkeit fühlte sie sich noch nicht wie eine richtige Bettlerin oder ein Kind der Straße. Aber sie lernte allmählich, diese nachzuahmen, und in letzter Zeit fühlte sie sich so benommen. Seit sie ihren Hauch losgeworden war.
    Sie zog den Schal enger um sich. Sie hatte ihn immer dabei.
    Noch immer konnte sie kaum glauben, was Denth und die anderen getan hatten. Sie hatte so schöne Erinnerungen an ihre Scherze. Sie konnte das einfach nicht in Übereinstimmung mit dem bringen, was sie in dem Keller gesehen hatte. Manchmal stand sie sogar auf, um nach ihnen zu suchen. Sicherlich war das, was sie dort unten gesehen hatte, nur Einbildung gewesen. Sicherlich konnten sie keine so schrecklichen Menschen sein.
    Das ist närrisch, dachte sie. Ich muss mich konzentrieren. Warum arbeitet mein Verstand nicht mehr richtig?
    Konzentrieren– auf was? Es gab nicht mehr viel, worüber sie nachdenken konnte. Es war unmöglich, zu Denth zu gehen. Parlin war tot. Die städtischen Behörden würden keine Hilfe sein– sicherlich hatten sie inzwischen von der idrischen Prinzessin gehört, die so viel Schwierigkeiten machte. Im Handumdrehen würde sie verhaftet sein. Falls es noch weitere Agenten ihres Vaters in der Stadt gab, so wusste sie nicht, wie sie diese finden sollte, ohne sich Denth zu offenbaren. Außerdem war es durchaus möglich, dass Denth diese Agenten bereits aufgespürt und getötet hatte. Er hatte es so geschickt angestellt, sie zu isolieren und währenddessen in aller Stille jeden aus dem Weg zu räumen, der ihr hätte helfen können. Was würde ihr Vater denken? Für ihn war Vivenna verloren, und jeder, den er auf die Suche nach ihr schickte, verschwand auf rätselhafte Weise. Dabei rückte Hallandren immer näher an eine Kriegserklärung heran.
    Doch das waren ferne Sorgen. Ihr Magen knurrte. Es gab Suppenküchen in der Stadt, aber als sie sich der ersten genähert hatte, hatte sie Tonk Fah in einem Türeingang auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen sehen. Sofort war sie umgekehrt und davongelaufen. Hoffentlich hatte er sie nicht bemerkt. Aus demselben Grund wagte sie es nicht, die Stadt zu verlassen. Sicherlich hatte Denth Agenten, die die Tore bewachten. Außerdem– wohin sollte sie gehen? Sie besaß nicht genügend Vorräte für die Rückkehr nach Idris.
    Vielleicht konnte sie sich auf die Reise machen, wenn es ihr gelang, genug Geld zu sparen. Aber das war schwer– beinahe unmöglich. Jedes Mal, wenn sie eine Münze erhielt, kaufte sie sich dafür etwas zu essen. Sie konnte nicht dagegen ankämpfen. Nichts anderes schien von Bedeutung zu sein.
    Sie hatte bereits Gewicht verloren. Ihr Magen knurrte wieder.
    Verdreckt und verschwitzt saß sie in dem dürren Schatten. Sie trug nur ihr Hemd und ihren Schal, aber sie war so schmutzig, dass es schwer zu sagen war, wo die Kleidung endete und die Haut begann. Ihre frühere Weigerung, etwas anderes als elegante Kleider zu tragen, erschien ihr nun höchst lächerlich.
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte den Nebel daraus zu vertreiben. Eine Woche auf der Straße– es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, aber sie wusste, dass sie gerade erst damit begonnen hatte, das Leben der Armen kennenzulernen. Wie schafften sie es zu überleben, wenn sie auf der Straße schlafen mussten, jeden Tag vom Regen durchnässt wurden, bei jedem Laut zusammenzuckten und so hungrig waren, dass sie sogar den verfaulenden Abfall in der Gosse aßen? Sie hatte es selbst versucht. Ein wenig davon war ihr sogar im Magen geblieben.
    Es war das

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