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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Einzige, was sie seit zwei Tagen zu sich genommen hatte.
    Jemand blieb neben ihr stehen. Hoffnungsvoll schaute sie auf, streckte die Hand noch weiter aus, bis sie die Farben sah, die der Mann trug. Gelb und Blau. Eine Stadtwache. Sie packte ihren Schal und zog ihn enger um sich. Es war dumm, das war ihr klar. Niemand wusste von der Menge an Hauch, die in ihm steckte. Es war eine reflexartige Bewegung. Der Schal war das Einzige, das ihr gehörte, und auch wenn er an sich kaum etwas wert war, hatten doch einige Gassenjungen versucht, ihn zu stehlen, während Vivenna schlief.
    Der Wächter griff nicht nach ihrem Schal. Er stieß sie nur mit seinem Knüppel an. » He«, sagte er, » weg hier. An dieser Ecke wird nicht gebettelt.«
    Den Grund dafür nannte er nicht. Das taten sie nie. Anscheinend gab es Regeln dafür, wo die Bettler sitzen durften und wo nicht, aber niemand erklärte sie den Betroffenen. Das Gesetz war eine Angelegenheit der Herren und Götter, nicht aber des niederen Volkes.
    Ich denke bereits an die Herren, als wären sie eine andere Rasse.
    Vivenna erhob sich und verspürte Übelkeit und Benommenheit. Sie stützte sich an der Hauswand ab, und der Wächter stieß sie erneut mit dem Knüppel an und trieb sie dazu davonzuschlurfen.
    Sie senkte den Kopf und bewegte sich mit der Menge. Die meisten hielten einen gewissen Abstand zu ihr. Es war eine Ironie des Schicksals, dass sie ihr jetzt Platz machten, wo es ihr gleichgültig geworden war. Sie dachte lieber nicht darüber nach, wie sie wohl roch– aber vermutlich hielt die anderen weniger der Gestank, sondern eher die Angst, ausgeraubt zu werden, auf Abstand. Sie hätte sich keine Sorgen machen müssen. Vivenna war nicht geschickt genug, Geldbörsen zu stehlen. Sie war keine Taschendiebin, und sie konnte es sich nicht leisten, bei dem Versuch erwischt zu werden.
    Bereits vor Tagen hatte sie ihre moralischen Einwände gegen das Stehlen aufgegeben. Schon bevor sie die Elendsviertel verlassen und in die eigentliche Stadt gezogen war, war sie nicht mehr so naiv gewesen zu glauben, sie würde niemals stehlen, auch wenn sie auf anderen Wegen nichts zu essen bekam; allerdings hatte sie erwartet, dass dieser Zustand erst viel später eintreten würde.
    Sie hielt nicht auf eine andere Straßenecke zu, sondern schlurfte von den Menschenmassen weg und begab sich wieder in die idrischen Armenquartiere. Hier erfuhr sie nicht ganz so viel Ablehnung wie draußen. Zumindest wurde sie von den Idriern als eine der Ihren angesehen. Niemand wusste, dass sie die Prinzessin war– nach jenem Mann, der sie ausgeraubt hatte, war sie von niemandem mehr erkannt worden. Aber ihr Akzent hatte ihr zu einem Platz in dieser Gesellschaft verholfen.
    Sie suchte nach einem Ort, an dem sie die Nacht verbringen konnte. Das war einer der Gründe, warum sie beschlossen hatte, an diesem Abend nicht weiterzubetteln. Es war zwar eine einträgliche Tageszeit, aber Vivenna war einfach zu müde. Sie wollte nur noch einen guten Schlafplatz finden. Niemals hätte sie geglaubt, dass es einen Unterschied machte, in welcher Gasse man sich zusammenkauerte, aber einige waren wärmer als andere und boten besseren Schutz gegen den Regen. Außerdem waren einige sicherer als andere. Allmählich lernte sie diese Dinge– und auch, wie man es vermied, die anderen gegen sich aufzubringen.
    Die anderen– das war in ihrem Fall fast jeder einzelne Bewohner der Elendsviertel, einschließlich der Straßenkinder. Sie alle befanden sich in der Rangordnung über Vivenna. Das hatte sie bereits am zweiten Tag gelernt. Sie hatte eine Münze für ihre Haare erhalten und wollte sie sparen, um bald die Stadt verlassen zu können. Sie wusste nicht, wie die Straßenkinder erfahren hatten, dass sie ein Geldstück besaß, aber an jenem Tag hatte sie ihre ersten Prügel einstecken müssen.
    In ihrer bevorzugten Gasse hatte sich bereits eine Gruppe von Männern mit finsteren Mienen niedergelassen, die etwas offensichtlich Ungesetzliches taten. Rasch ging sie wieder und machte sich auf den Weg zu einer anderen Gasse. Dort aber hielt sich eine Bande von Straßenkindern auf. Es waren diejenigen, die sie schon einmal verprügelt hatten. Genauso schnell wie vorhin ging sie wieder fort.
    Die dritte Gasse war leer. Sie verlief neben einem Gebäude, in dem sich eine Bäckerei befand. Die Öfen waren noch nicht für das nächtliche Backen geheizt, aber sie würden am frühen Morgen einige Wärme durch die Mauern abstrahlen.
    Sie legte sich

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