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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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hersetzte. Rasch hatten sie die Falltür erreicht.
    Lichtsang kniete sich hin und tastete eine Weile umher, bis er den verborgenen Eisenring gefunden hatte. Triumphierend zog er die Falltür auf und deutete hinunter. Llarimar schüttelte resigniert den Kopf und kletterte über die Leiter in die Finsternis hinab. Lichtsang nahm rasch eine Lampe von der Wand und folgte ihm. Der verbliebene Wächter, der sich nicht in die Angelegenheiten eines Gottes einmischen wollte, sah ihm nur besorgt zu.
    Es ging nicht sehr weit hinunter. Lichtsang fand den müden Llarimar, der auf einigen Kisten in einem Vorratskeller saß.
    » Herzlichen Glückwunsch, Euer Gnaden«, sagte Llarimar. » Wir haben das Geheimversteck für das Mehl gefunden.«
    Lichtsang schnaubte leise, schritt die Kammer ab und klopfte gegen die Wände. » Etwas Lebendiges«, sagte er und deutete auf eine der Mauern. » In dieser Richtung. Das sagt mir mein Lebensgespür.«
    Llarimar hob eine Braue und stand auf. Sie zogen einige Kisten beiseite, und dahinter befand sich eine kleine Tunnelöffnung. Lichtsang lächelte und kroch hinein, während er die Lampe vor sich herschob.
    » Ich weiß nicht, ob ich da hineinpasse«, sagte Llarimar.
    » Wenn ich hineinpasse, dann dürfte dir das auch gelingen«, sagte Lichtsang, dessen Stimme durch die Enge des Ganges gedämpft wurde. Er hörte einen weiteren Seufzer von Llarimar, gefolgt von einem schleifenden Geräusch, als sich der stämmige Mann in den Tunnel quetschte. Schließlich gelangte Lichtsang durch ein weiteres Loch in einen viel größeren Tunnel, der von mehreren Laternen an der einen Wand erhellt wurde. Er stand auf und war zufrieden, als sich Llarimar ebenfalls durch die Öffnung gequetscht hatte. » Ausgezeichnet«, sagte Lichtsang. Er betätigte einen Hebel, und ein Gitter senkte sich vor das Loch in der Wand. » Jetzt werden sie Schwierigkeiten haben, uns zu folgen!«
    » Und wir werden Schwierigkeiten haben, wieder von hier zu entkommen«, sagte Llarimar.
    » Entkommen?«, fragte Lichtsang, hob seine Lampe und untersuchte den Tunnel. » Warum sollten wir das tun wollen?«
    » Verzeiht, Euer Gnaden«, sagte Llarimar, » aber mir scheint, Ihr zieht zu viel Vergnügen aus dieser Unternehmung.«
    » Nun, ich heiße schließlich Lichtsang der Kühne«, meinte er. » Es ist ein angenehmes Gefühl, diesem Titel endlich einmal gerecht zu werden. Aber jetzt sollten wir still sein. Ich spüre Leben ganz in der Nähe.«
    Der Tunnel war offenbar von Menschenhand geschaffen und erinnerte Lichtsang an das Bild aus seinem Traum. Es gab mehrere Abzweigungen, doch das Leben, das er spürte, befand sich direkt vor ihm. Lichtsang begab sich aber nicht unmittelbar dorthin, sondern nahm eine Abzweigung nach links und betrat einen Tunnel der sich steil nach unten wand. Er folgte ihm einige Minuten, bis er dessen Verlauf abschätzen konnte.
    » Hast du schon herausgefunden, wohin wir unterwegs sind?«, fragte Lichtsang, als er sich zu Llarimar umdrehte, der eine der Laternen mitgenommen hatte, da es in diesem Tunnel dunkel war.
    » Die Kasernen der Leblosen«, sagte Llarimar. » Wenn der Tunnel in diese Richtung weiterläuft, führt er unmittelbar dorthin.«
    Lichtsang nickte. » Warum ist ein Geheimgang zu den Kasernen nötig? Alle Götter können sie jederzeit betreten.«
    Llarimar schüttelte den Kopf, und sie gingen weiter den Tunnel hinunter. Nach einiger Zeit kamen sie an eine Falltür in der Decke, die zu einer der dunklen Unterkünfte der Leblosen führte. Lichtsang zitterte, als er die Klappe hochstemmte; er sah nur die endlosen Reihen von Beinen, die von seiner Lampe unzureichend erhellt wurden. Er zog den Kopf wieder durch die Falltür, schloss sie, und sie gingen weiter.
    » Der Gang führt im Kreis«, sagte er leise.
    » Ich wette, in jede der Leblosen-Kasernen führt eine Falltür«, meinte Llarimar. Er streckte die Hand aus, schabte ein Stück Lehm von der Tunnelwand und zerkrümelte es zwischen den Fingern. » Dieser Tunnel ist neuer als der darüber.«
    Lichtsang nickte. » Wir sollten in Bewegung bleiben«, sagte er. » Den Wachen in Gnadensterns Palast ist bekannt, dass wir hier unten sind. Ich weiß nicht, wem sie es verraten werden, aber ich möchte gern den Erkundungsgang beendet haben, bevor wir von hier fortgejagt werden.«
    Llarimar erzitterte sichtlich bei diesen Worten. Sie gingen den steilen Tunnel hoch bis zu dem Hauptgang unmittelbar unter dem Palast. Lichtsang spürte noch immer Leben in einem der

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