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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dass sie am liebsten laut geschrien hätte.
    Aber was konnte sie tun?
    Ich hoffe auf Susebron, dachte sie. Ich habe ihm das Lesen beigebracht, und ich habe ihm die Entschlossenheit gegeben, die er braucht, um sich von seinen Priestern zu befreien.
    Das muss reichen.
    » Euer Gnaden«, sagte Llarimar mit einem Zögern in der Stimme, » seid Ihr sicher, dass Ihr das wirklich tun wollt?«
    Lichtsang ging in die Hocke und spähte durch die Büsche auf Gnadensterns Palast. Die meisten Fenster waren dunkel. Das war gut. Doch einige Wächter patrouillierten vor dem Palast. Sie hatte Angst vor einem weiteren Einbruch.
    Zu Recht.
    In der Ferne sah er, wie der Mond gerade über den Horizont stieg. Er hatte beinahe die Position erreicht, in der Lichtsang ihn in seinem Traum aus der vergangenen Nacht gesehen hatte– in demselben Traum, in dem auch die Tunnel vorgekommen waren. Waren das wirklich Symbole? Zeichen aus der Zukunft?
    Er wehrte sich noch immer dagegen. Er wollte nicht glauben, dass er ein Gott war. Das ging zu weit. Aber er konnte die Bilder nicht einfach abtun, auch wenn sie nur aus seinem Unterbewusstsein stammten. Er musste in diese Gänge unter dem Hof der Götter gelangen. Er musste überprüfen, ob an dem, was er gesehen hatte, tatsächlich etwas Prophetisches war.
    Es schien auf die richtige Zeit anzukommen. Der aufgehende Mond… es fehlte nicht mehr viel.
    Jetzt, dachte er und senkte den Blick vom Himmel. Ein Wächter näherte sich ihm.
    » Euer Gnaden«, fragte Llarimar, der nun noch nervöser klang. Der stämmige Hohepriester kniete im Gras neben Lichtsang.
    » Ich hätte ein Schwert mitbringen sollen«, meinte Lichtsang nachdenklich.
    » Ihr wisst nicht, wie man so etwas benutzt, Euer Gnaden.«
    » Wir wissen es beide nicht«, sagte Lichtsang.
    » Euer Gnaden, das ist Narrheit. Kommt, wir gehen zurück zu Eurem Palast. Wenn wir unbedingt erfahren müssen, was sich in diesen Tunneln befindet, können wir jemanden aus der Stadt beauftragen, sich dort einzuschleichen.«
    » Das würde zu lange dauern«, sagte Lichtsang. Eine Wachpatrouille ging an der Seite des Palastes vorbei, vor der sie Stellung bezogen hatten. » Fertig?«, fragte er, sobald die Patrouille sie passiert hatte.
    » Nein.«
    » Dann warte hier«, sagte Lichtsang und schoss auf den Palast zu.
    Kurz darauf hörte er ein gezischtes » Bei Kalads Phantomen!« von Llarimar und ein Rascheln in den Büschen, als der Priester ihm doch folgte.
    Ich glaube, ich habe ihn nie zuvor fluchen hören, dachte Lichtsang belustigt. Er schaute nicht zurück, sondern lief auf eines der offenen Fenster zu. Die Fenster und Türen standen allesamt offen, wie es in den Palästen der Zurückgekehrten meist der Fall war. Das tropische Klima begünstigte diese Angewohnheit. Lichtsang erreichte die Seite des Hauses und fühlte sich höchst beschwingt. Er kletterte durch das Fenster und streckte Llarimar eine Hand entgegen, als dieser ebenfalls unter dem Fenster angekommen war. Der dickliche Priester prustete und schwitzte, aber Lichtsang gelang es, ihn in das Zimmer zu ziehen.
    Sie ruhten sich kurz aus; Llarimar lehnte mit dem Rücken gegen die Außenwand und rang nach Luft.
    » Du solltest regelmäßiger Sport treiben, Huscher«, sagte Lichtsang, während er auf die Tür zukroch und in den Korridor dahinter spähte.
    Llarimar sagte nichts darauf. Er saß keuchend da und schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, was sie gerade taten.
    » Ich frage mich, warum der Mann, der hier eingedrungen ist, nicht das Fenster benutzt hat.«, sagte Lichtsang. Dann bemerkte er, dass die Wachen, die neben der Tür standen, besonders diesen Raum gut im Blick hatten. Ah, dachte er, es ist wohl Zeit für Plan B. Lichtsang stand auf und ging hinaus in den Korridor. Llarimar folgte ihm und fuhr zusammen, als er die Wachen sah. Sie wirkten genauso erstaunt wie er.
    » Hallo«, sagte Lichtsang zu den Wachen, wandte sich wieder von ihnen ab und ging den Korridor hinunter.
    » Wartet!«, rief der eine. » Stehen bleiben!«
    Lichtsang drehte sich um und runzelte die Stirn. » Ihr wagt es, einem Gott zu befehlen?«
    Sie erstarrten, dann sahen sie einander an. Einer der beiden rannte in die entgegengesetzte Richtung los.
    » Sie werden die anderen alarmieren!«, sagte Llarimar und stürzte auf ihn zu. » Wir sind verloren.«
    » Dann sollten wir die Beine in die Hand nehmen«, sagte Lichtsang und rannte davon. Er lächelte, als er hörte, wie Llarimar unter unwilligem Keuchen hinter ihm

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